Mitglied inaktiv
Hallo! Zuerst vorweg: Ich möchte jetzt bitte keine Grundsatzdiskussion anfangen, ich weiß, das ist für viele ein heikles Thema... Man liest viel von Wunschkaiserschnitten, geplanten Kaiserschnitten wegen z.B. BEL, Notkaiserschnitten, etc. In GVK wird dieses Thema nur gestreift so nach dem Motto: Ach, das passiert Ihnen schon nicht und wenn, dann machen das die Ärzte schon... Mich interessiert nun aber mal konkret der Ablauf eines Kaiserschnittes, welche Narkosearten gibt es, ist man bei Bewusstsein, wie lange bleibt man in der Klinik, was kommt z.B. an Schmerzen nach dem KS auf einen zu... ISt es zum Beispiel bei BEL besser, sich für einen geplanten KS zu entscheiden, weil man dann besser vorbereiten kann und es weniger Komplikationen gibt... Ich freue mich sehr über antworten, meine Hebamme kann ich dazu leider nicht fragen und so weiß ich überhaupt nicht, was ggf. bei einem KS auf mich zukommen würde.
Liebe Inini, 1. bleibt das Kind über die 36. SSW hinaus in BEL liegen, dann ist es in jedem Fall sinnvoll über Frauenärztin/Frauenarzt und einem Geburtsplanungsgspräch mit der die Entbindungsklinik hinsichtlich der Möglichkeiten der Entbindung: Kaiserschnitt oder Spontangeburt zu sprechen. Dabei gehört es dazu, dass Sie von den behandelnden Ärzten über die Vor- und Nachteile aufgeklärt werden. In einigen Fällen gibt es aber schon von vornherein klare medizinische Gründe (Kontraindikationen) die gegen den Versuch einer Spontanentbindung sprechen. Bestandteil der Aufklärung sind dann auch die Risiken, die sich insbesondere für das Kind ergeben, wenn eine Spontanentbindung angestrebt wird und die Risiken, die sich vor allem für die Mutter ergeben, wenn ein Kaiserschnitt durchgeführt wird. Unter bestimmten Umständen ist eine planmäßige Spontanentbindung nicht generell ausgeschlossen. Aber es müssen sicher viel Parameter stimmen. Einer von diesen ist eine entsprechende Erfahrung des Geburtshelfers, die Entbindung in einer Klinik, in der auch innerhalb kurzer Zeit ein Team zur Narkose und zum Kaiserschnitt zu Verfügung steht. Und nicht zuletzt die Zustimmung der Eltern zu dem Vorgehen und den damit verbundenen Risiken für das Kind. Wenn das Kind spontan anstatt mit Kaiserschnitt kommen soll, sind hier immer das Risiko eines Sauerstoffmangels und der Verletzung von Nerven im Bereich der Schulter anzuführen. Untersuchungen bestätigen,dass die Risiken für das Kind bei Spontanentbindung im Fall einer BEL größer sind. Bitte sprechen Sie sich aus diesem Grund zum weiteren Vorgehen mit Ihre behandelnden Frauenärztin/Frauenarzt und der Klinik ab und lassen sich objektiv beraten, damit Sie die für Sie und Ihr Kind beste Entscheidung fällen können. 2. in den großen Kliniken ist die Spinalanästhesie beim geplanten Kaiserschnitt sicher mittlerweile das Verfahren der Wahl. Eine Vollnarkose wird man hier nur noch in ganz begründeten Fällen durchführen, da die Risiken für die Frau deutlich höher sind. 3. Die Erfahrungen mit der Periduralanästhesie (PDA) unter der Geburt sind insgesamt sehr gute, da man neben der Schmerzlinderung zu einer Entspannung der Patientin beitragen kann, die den gesamten Geburtsverlauf erleichtern kann und auch dazu beitragen kann, Komplikationen zu reduzieren/verhindern. Die Schwangere erhält bei beginnender Muttermundseröffnung und voranschreitendem Geburtsverlauf je nach Bedarf und Zeitpunkt eine Periduralanästhesie. Diese gibt es auch in Form einer Tropfinfusion (Sufentanyl-PDA), mit der die Patientin herumlaufen kann. Bei der PDA (Periduralanästhesie)wird das Medikament zur Schmerzunterdrückung in den Raum vor dem Spinalkanal, also dort, wo sich die Rückenmarksflüssigkeit befindet, gespritzt und wird dann entweder regelmäßig nachgespritzt, über eine Pumpe regelmäßig nachgespritzt (über Anforderung der Patientin) oder als Dauerinfusion gegeben. Hingegen wird bei bei der Spinalanästhesie, die nur bei einem Kaiserschnitt durchgeführt wird, mit einer dünnen Kanüle das Betäubungsmittel direkt in den Raum, in dem sich die Rückenmarksflüssigkeit befindet, gespritzt. Bei beiden besteht das Risiko des Blutdruckabfalls, wobei das Risiko bei der Spinalanästhesie etwas höher ist. Die Spinalanästhesie ist aber aus eigener Erfahrung heraus ein hervorragendes Verfahren bei planmäßigem Kaiserschnitt, man hat die lange Vorlaufzeit von ca. 20 Minuten nicht. Jedoch wird diese Form der Anästhesie noch nicht in allen Abteilungen regulär angeboten. Es kann selten zu Komplikationen kommen, über die Sie der Narkosearzt eingehend aufklären wird. Unter anderem sind das der Abfall des Blutdrucks mit Verschlechterung der kindlichen Herztöne, Verletzung von Blutgefäßen und Nerven mit der extrem seltenen Komplikationen von Gefühls- oder Bewegungsstörungen, Kopfschmerzen oder ähnlichem. Es gibt hierzu den sehr informativen Aufklärungsbogen zur PDA der Universitätsklinik Düsseldorf im Internet. Er ist steht zum download zur Verfügung und bietet sicher noch einiges mehr an Infos, als ich es hier schon getan habe. Darüber hinaus kann er noch offene Frage vielleicht beantworten und auch eventuelle Ängste vor diesen Verfahren eventuell beseiteigen. Es gibt hierzu unter http://www.rund-ums-baby.de/pda.htm weitere Informationen. Auf den Internetseiten des Evangelischen Krankenhauses Düsseldorf können Sie einen Aufklärungsbogen zur Periduralanästhesie einsehen: http://www.evk-duesseldorf.de/pdfs/6dc7c_Aufklaerungsbogen_Anaesthesie.pdf 3. nach der Geburt wird der Katheter für die Spinalanästhesie gezogen, der der Periduralanästhesie kann noch verbleiben und zur Verabreichung einer Dosis zur Schmerzlinderung genutzt werden. Bei der Frauch nach Spinalanästhesie kann im Fall von Schmerzen auf andere Alternativen zurückgegriffen werden. 4. in beiden Fällen kann die Frau recht schnell nach der Geburt mobilisiert und zur Toilette gehen. 5. ohne zu detailiert zu werden möchte ich kurz das Vorgehen beim Kaiserschnitt darlegen: nachdem die Peridural-oder Spinalanästhesie liegt, wird beim Kaiserschnitt der Bauch mit einem Querschnitt inclusive der Fettschicht eröffnet. Die länglichen Bauchmuskeln werden auseinandergedrängt, dann wird dass obere Bauchfell eröffnet. Anschließend wird das sich auf der GEbärmutter befindende Bauchfell eröffnet und hierbei wird die Blase nach unten abgeschoben, um sie nicht zu verletzen (sie wird also nicht entfernt), danach wird die Gebärmutter eröffnet, das Kind wird geboren und anschließend alles wieder genäht, so dass die Op nach ca 25-30 Minuten beendet ist. VB
Mitglied inaktiv
also, ich hab per ks entbunden. der war geplant. hab am 16.02 entbunden und bin am 21.02 nach hause. die ersten drei tage waren hart, rein schmerzenstechnisch gesehen. vor allem, weil es sehr weh tut, das baby hochzunehmen. aber mit viel wille kommt man auch schnell auf die beine. hab um 8.50 uhr entbunden und war um 14.00 uhr schon das erste mal allein auf toilette. ich kann aber nicht leugnen, dass es sehr weh tat. generell tut das aufstehen danach noch ne woche oder zwei weh, aber es wird jeden tag besser. ich hatte spinalnarkose. hatte erst total angst vor der spritze, habs aber kaum gemerkt. das war echt super. ich denke, dass ein ks längst nicht so schlimm ist wie eine normale geburt. aber das doofe ist halt, dass man in der ersten zeit mit baby körperlich noch ziemlich eingeschränkt ist. wegen BEL kann ich dir leider nicht helfen. den dreh haben wir grad so noch gekriegt;-) der kleine war nur kräftig geschätzt... lg, hannah
Mitglied inaktiv
Danke für die ausführliche Antwort!!!
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