Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Gestationsdiabetes

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Gestationsdiabetes

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Guten Tag, Herr Doktor Bluni, lezte Woche wurde bei mir der Zuckerbelastunstest durchgeführt, dabei hatte ich nach 1 Stunde Wartezeit einen Testwert von 209. Mein Frauenarzt hat mit ein Blutzuckermessgerät verschrieben und gesagt, ich solle immer die Werte messen. Wie hoch dürfen denn die normalen Werte sein? Ich muss immer vor dem Essen und dann 2 Stunden nach dem Essen messen. Ich habe schon herausgefunden, dass wenn ich vermehrt Kohlehydrate esse, z.B. Nudeln mit Soße mein Wert höher ist (130). Wenn ich auf die Ernährung achte liegt er immer so bei 100. Ist das OK?


Dr. med. Vincenzo Bluni

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hallo Sibi, die ursächlichen Mechanismen Schwangerschaftsdiabetes sind nicht endgültig geklärt. Der Gestationsdiabetes gehört zu den häufigsten Erkrankungen in der Schwangerschaft, dennoch wird ein Screening in den Mutterschaftsrichtlinien in Deutschland noch nicht berücksichtigt. Aufgrund der in den Mutterschaftsrichtlinien angegebenen Urinzucker - Bestimmungen als Diabetes - Suchtest und damit verbunden ein unzureichendes Gestationsdiabetes - Screening, streuen die Angaben zur Häufigkeit des Gestationsdiabetes in Deutschland zwischen 1 -3 (5) %. Mittlerweile gibt es hier aber definierte Vorgaben, was wann wie am besten getestet wird und ab wann ein Test wiederholt werden muss, ab wann eine Frau nur diäten muss und ab wann sie sogar Insulin anwenden muss. Der alleinige Stix des Urins oder das gelegentliche Messen des Blutzuckers reichen als Suchtest alleine sicher nicht aus. Deshalb ist zumindest ein Suchtest ab der 24. SSW, bei Risiken auch schon früher, jeder Schwangeren zu empfehlen. Zu den genauen Messverfahren, um einen SS-Diabetes auszuschließen hier die folgenden Anmerkungen; auch zu den jeweiligen Werten: Die Screeninguntersuchung nach einem Gestationsdiabetes besteht in einer einmaligen Bestimmung des Blutzuckers (BZ) nach Trinken von 200 ml einer Flüssigkeit mit 50 g Glukose. Diese Flüssigkeit sollte innerhalb von 5 Minuten langsam getrunken werden und die Blutentnahme 60 Minuten danach erfolgen. Bei positivem Screening muß in den folgenden Tagen ein oraler Glukosetoleranztest (oGTT) erfolgen. Erreicht der BZ-Spiegel den Wert von 7,7 mmol/l (140 mg/dl), besteht der Verdacht auf eine diabetische Stoffwechsellage. Tageszeit oder vorausgegange Mahlzeiten spielen dabei keine Rolle. Zur endgültigen Diagnosestellung wird ein weiterer oGTT bei unveränderter Ernährung der Schwangeren durchgeführt. Hier gibt es verschiedene Verfahren, um einen SS-Diabetes zu diagnostizieren. Wie Sie sehen, wird die Empfehlung hinsichtlich weiteren Vorgehens immer nur im Einzelfall vor Ort; abhänig von den Testergebnissen zu entscheiden sein. VB


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Habe selbst schon seit Jahren Diabetes, bin jetzt in der 34.Woche schwanger. Vor dem Essen sollte der Wert unter 90 sein und 2 h danach wieder um diesen Dreh herum.Jedenfalls niemals über 160, besser noch: niemals über 140.Werte um die 100 sind meiner Meinung nach super.Bestimmt bekommst du bald deinen HbA1c-Wert (Langzeitblutzuckereinstellung) gesagt.Wenn der unter 6% liegt, dürfte deine Einstellung gut sein.Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen, auf deine Ernährung zu achten und Lebensmittel mit einem sehr hohen KH-Gehalt, solange du kein Insulin spritzt, zu meiden.10 g KH entspricht 1 BE (Broteinheit) und die erhöht deinen Zucker um 50.Bei den Nährwertangaben auf den Lebensmitteln kannst du nach dem KH-Gehalt schauen.Säfte, die über 5g KH pro 100ml haben, würdei ich meiden. So, ich hoffe, dass ich dir etwas geholfen habe und es nicht allzu verwirrend war! LG Elli


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