JuniTwins05
Hallo Herr Dr. Bluni, ich bin in der 27. Woche (26+3) schwanger. Liege bereits seit 11 Wochen wegen Zervixinsuffizenz. In der 22. Wochen (21+0) wurde bei mir eine Cerclage nach McDonald gelegt, nachdem sich der Zervix auf 10 mm verkürzt hatte. (Nach OP auf 1,5 cm stabilisiert, vor 3 Wochen) Nun war ich heute wegen vermehrten Ausfluss beim Frauenarzt. Dieser stellte bei der mikroskopischen Untersuchung fest, dass ich wohl (trotz Fluomycin) Pilze und Bakterien habe. Einen Abstrich hat er ins Labor geschickt. Jetzt meint er allerdings, dass wegen des Feiertags das Ergebnis erst kommenden Montag zu erwarten sei...und er vorher nicht wisse, welches Antibiotikum das richtige sei. Bis dahin soll ich 2 verschiedene Vaginaltabletten im Wechsel nehmen (u.a. Vagi Hex)... er entließ mich mit den Worten, dann wollen wir mal hoffen, dass wir das bis Montag überbrückt bekommen und nichts passiert bis wir mit dem Antibiotikum anfangen könne... Infektionen sind die größte Fehlgeburt- und Frühgeburtsgefahr. Wenn jetzt die Blase springt, oder Wehen einsetzen, können wir nicht mehr viel machen, um die Geburt aufzuhalten. Ausserdem soll ich mich jetzt schonen. (haha, ich liege ja eh schon seit 11 Wochen) Jetzt bin ich allerdings, auf Grund der Aussage, dass er hoffe, dass ich es noch bis nächste Woche schaffe, total verängstigt... mh... panisch trifft es eher... mein Mann wollte am Wochenende für 3 Tage mit Freunden verreisen, wir wissen gar nicht, ob das in dieser Situation nicht grob fahrlässig wäre, jetzt zu fahren. Muss ich wirklich gesteigerte Angst haben, dass es jetzt los geht? Ich komme vor Sorge um... ich bin doch erst in der 27. SSW... Wie bedenklich schätzen sie die Situation ein? Kann mein Mann wohl trotzdem übers Wocheende verreisen? Entschuldigen Sie bitte, dass es so lang geworden ist. Danke im Voraus, Juni
Hallo, ein Scheidenpilz stellt während der Schwangerschaft kein Risiko dar. Bei einer Infektion kurz vor der Geburt sollte der Geburtshelfer informiert sein. Die Neugeborenen können in den ersten Lebenswochen einen Pilzbefall im Mund- oder Windelbereich bekommen. Auf der Kopfhaut des Neugeborenen kann es zu einem schuppigen Belag kommen. Liegt eine solche Pilzinfektion in der Schwangerschaft vor, können die zur Verfügung stehenden, antimykotischen Maßnahmen ergriffen werden. In der Schwangerschaft wird die Pilzinfektion allerdings immer behandelt, selbst bei Beschwerdefreiheit der Frau. Eine Pilzinfektion begünstig nicht das Frühgeburtsrisiko. Nach den geltenden Leitlinien zur Therapie der Vulvovaginalcandidose wird für die Schwangerschaft folgendes Vorgehen empfohlen: - ab der 34. Schwangerschaftswoche Anlegen einer Pilzkultur aus der Vagina (das mikroskopische Präparat hat bei symptomfreien eine zu geringe Aussagekraft) - Intravaginale Therapie spätestens 1 Woche vor Wehenbeginn mit geeigneten Polyen- oder Azolantimykotika, am besten als Eindosistherapie, bei positiver Pilzkultur unabhängig von den klinischen Beschwerden ohne Partnertherapie. - Frühgeborene, insbesondere unter 1500 g Geburtsgewicht, sind besonders gefährdet Für den Wirkstoff Nystatin und den Wirkstoff Clotrimazol (z.B. Kadefungin®) liegen die besten Erkenntnisse vor. Beide können zur Therapie eingesetzt werden. Wenn auch bei Clotrimazol ein entsprechender Vermerk im Beipackzettel vorhanden ist, gibt es bisher keine dokumentierten Schäden bei Kindern nach Anwendung von Clotrimazol. Bei vorsichtiger Handhabung dürfen hier auch Vaginaltabletten eingesetzt werden. Dieses ist für eine optimale Therapie häufig auch unerlässlich. VB Quellen: Blaschke-Hellmessen R (1972): Experimentelle Untersuchungen zur Epidemiologie der Hefepilzerkrankungen bei Säuglingen und Kleinkindern. Mykosen 15: 23 - 26 Haram K, Digranes A., Vulvovaginal candidiasis in pregnancy treated with clotrimazole. Acta Obstet Gynecol Scand. 1978; 57(5):453-5. Mendling W, Koldovsky U (1996): Investigations by Cell-Mediated Immunologic Tests and Therapeutic Trials with Thymopentin in Vaginal Mycoses. Inf Dis Obstet Gynecol 4 (4): 225 – 231 Mendling W, Spitzbart H (1994): Empfehlungen zur antimykotischen Therapie der vaginalen Hefepilz-Kolonisation der Schwangeren zur Verhütung von Candidamykosen beim Neugeborenen. Frauenarzt 1: 35 - 36 Sobel JD, Faro S, Force RW, Foxman B, Ledger WJ, Nyirjesy PR, Reed BD, Summers PR. Vulvovaginal candidiasis: epidemiologic, diagnostic, and therapeutic considerations. Am J Obstet Gynecol. 1998 Feb;178(2):203-11. Watson MC, Grimshaw JM, Bond CM, Mollison J, Ludbrook A. Oral versus intra-vaginal imidazole and triazole anti-fungal treatment of uncomplicated vulvovaginal candidiasis (thrush) (Cochrane Review). The Cochrane Library, issue 2, 2001 Young G, Jewell D. Topical treatment for vaginal candidiasis (thrush) in pregnancy. Cochrane Database of Systematic Reviews 2001, Issue 4. Art. No.: CD000225. DOI: 10.1002/14651858.CD000225. http://www.dggg.de/_download/unprotected/g_01_04_0 1_vulvovaginalkandidose.pdf (Leitlinie 013/004 der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft, der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft und der Arbeitsgemeinschaft für Infektionen und Infektionsimmunologie (AGII) der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe: „Vulvovaginalkandidose“, Stand: 2007/2008, letzter Abruf: 27.3.2011)
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