Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Frühgeburt genetisch bedingt?

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Frühgeburt genetisch bedingt?

Jacira

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Hallo Herr Dr. Bluni, ich habe eine Frage die mir sehr auf dem Herzen brennt und zu der ich im Internet keine Antwort finde. Ich bin selbst in der 28. SSW zur Welt gekommen, allerdings weiß ich nicht weshalb, Infekt ist nicht ausgeschlossen. Ich bin adoptiert weshalb ich das Krankheitsbild meiner Vorfahren bzw die Ursache für meine Frühgeburt nicht kenne. Ich bin jetzt in der 27. SSW und mitten in einem Umzug (zwar innerhalb des Hauses aber dennoch anstrengend genug). Ich hatte vor ein paar Wochen den ganzen Tag über verteilt einen harten Bauch in regelmäßigem Abstand, daraufhin nahm ich Magnesium und es ist besser geworden. Aber heute hatte ich sozusagen den ganzen Tag über einen harten Bauch der kaum weich wurde und nun wollte ich fragen, ob es sein kann dass bei mir sich die Chance auf eine Fehlgeburt erhöht dadurch dass ich selbst eine war? Und was hat der harte Bauch heute auf sich? Ich weiß es ist schlecht, aber ich erzähle meiner FÄ wenig über meine "Wehwehchen" weil mir das sehr unangenehm ist und ich mir dabei komisch vorkomme. Meine Adoptivmutter hat selbst vier leibliche Kinder und alle waren wirklich totale Bilderbuchgeburten, meine Mutter hatte kaum Schmerzen und alles war sehr schön in einem Geburtshaus (die letzte Geburt liegt bereits 27 Jahre zurück) und meine Mutter kann dann nicht verstehen wenn ich Schmerzen habe weshalb ich ihr davon auch nichts erzähle, aber in mir keimt jetzt die Sorge dass ich den harten Bauch und den Stress ernster nehmen sollte und wollte Sie um Rat fragen. Meine Fragen jetzt ganz konkret: -> Ist die Neigung zu einer Fehlgeburt genetisch veranlagt? -> Wie ernst muss man einen harten Bauch nehmen? Tut mir leid dass es so lang wurde. Liebe Grüße, Jacira


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo Jacira, 1. nein, dieses wird meines Wissens nicht vererbet. 2. sprechen Sie bei solchen Beschwerden zunächst immer mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt. Es ist sicher so, dass jede Schwangerschaft für sich genommen, völlig unterschiedlich verlaufen kann, mit völlig neuen und auch unterschiedlichen Erfahrungen bei bestimmten körperlichen Veränderungen. Dazu kann gehören, dass ab dem 5./6. Schwangerschaftsmonat schon mal leichte Kontraktionen - ein Zusammenziehen der Gebärmutter mit Verhärtung des Bauches - eintreten können. Diese können u.a. infolge der kindlichen Aktivität hervorgerufen werden, aber auch durch zuviel Stress oder Überanstrengung. Dieses sind aber nicht zwangsläufig vorzeitige Wehen, die sich auf den Muttermund auswirken. Um hier auszuschließen, dass diesen Kontraktionen nicht doch eine klinische Bedeutung im Sinne vorzeitiger Wehen zukommt, ist es empfehlenswert die behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt zu informieren und hier abzustimmen, ob eine Untersuchung sinnvoll und notwendig ist. Wichtig ist es, hier immer den Gesamtzusammenhang zu sehen: Sehr hilfreich ist es, wenn Ihre Frauenärztin/Frauenarzt im Wehenschreiber sehen kann, ob wirklich keine Wehen vorliegen. Aber auch können bakterielle Entzündungen im Bereich der Scheide richtungweisend sein. Eine solche Entzündung mit Bakterien kann hier der Auslöser sein. Besonders bedeutsam ist, inwiefern sich im vaginalen Ultraschall Hinweise auf eine bedeutende Verkürzung des Gebärmutterhalses, ggf. verbunden mit einer Trichterbildung finden und was der Tastbefund von Muttermund und Gebärmutterhals ergibt. In einigen Fällen hilft bei "harmlosen Kontraktionen" die körperliche Schonung mit Verzicht auf Sport und Verkehr und die prophylaktische Einnahme von Magnesium. Dieses beruhigt die Gebärmutter. In anderen Fällen reichen diese Maßnahmen alleine aber nicht aus. Manchmal ist dann auch eine stationäre Behandlung notwendig. Wie hier für Ihre persönliche Situation das sinnvollste Vorgehen aussehen sollte, kann sicher Ihre behandelnde Frauenärztin/Frauenarzt im Rahmen der Untersuchung beurteilen. Gegebenenfalls wird hier zur Entscheidungsfindung auch die Klinik mit einbezogen. VB


Mitglied inaktiv

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Also das der Bauch in der Woche hart wird immer mal wieder ist eigentlcih total normal. Das sind Übungswehen und die hatte ich als ich in der Woche war sehr sehr häufig am Tag.


Jacira

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Ja, die Übungswehen habe ich auch und die sind bei mir auch normal. Nur zum Beispiel damals hatte ich zwischen 12-18Uhr 19 mal den harten Bauch und das erschien mir wirklich sehr oft. Ich habe mir die Uhrzeiten aufgeschrieben, dazwischen habe ich 2 Stunden geschlafen. Und heute war der Bauch ununterbrochen hart, also er hat die ganze Zeit angespannt, deshalb meine Frage. Danke trotzdem für die schnelle Antwort


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