Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

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Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Mitglied inaktiv

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Hallo, bin seit heute in der 35ssw und habe mal ein paar Fragen... 1. Wie kann man ausrechnen wie groß mein Baby jetzt ist? Hab mal gehört das man die Länge des Oberschenkelknochens (FL) mal 7 nimmt. Stimmt das? 2. Im Krankenhaus haben Sie den Verdacht geäußert das ich an SS-Diabetis leiden könnte. Ist das schlimm fürs Baby? Was für auswirkungen hätte das denn? 3. Hat jemand Vergleichsdaten für die 35ssw? Meine Daten sind... ca. 2850g BPD 9,38 FL 7,31 KU 29,81 AU 31,67 Danke für eure Antworten.. LG Sabine + Norman Erik 35ssw (seit heute)


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Sabine, wenn Sie mal oben auf die Seite gehen, finden Sie einen Banner mit " Bilder und Daten zum Verlauf der Schwangerschaft" oder sie gehen nach http://www.rund-ums-baby.de/40_wochen/bilder_und_daten.htm. Dort sind die jeweiligen Mittelwerte zu finden. Hier kann es natürlich immer mal Abweichungen nach oben oder unten geben. Bei etwaigen Abweichungen sollte aber bitte der behandelnde FA gefragt werden, da nur er zum individuellen Verlauf und zur individuellen Interpretation der US-werte eine Auskunft geben kann. Eine Interpretation solch isolierter Werte, ohne, dass man den Gesamtzusammenhang und den US-Befund kennt, kann ein Aussenstehender nicht vornehmen. Dieses sollte und kann auch nur der durchführende Arzt. Dieses allein schon deshalb, um Missinterpretationen, die sich hier ergeben können, zu vermeiden. 2.zur Längenberechnung gibt es nur eine allgemeine Formel, denn nach dem dritten Monat wird man mit dem Ultraschall kaum mehr die genaue Länge des Kindes bestimmen können, da man nur einen kleinen Bildausschnitt hat: bis zum 5. Monat die Anzahl der Monate zum Quadrat nehmen und dann ab dem 5. Monat mal fünf nehmen. Dann hat man die ungefähre Größe in Zentimetern. Es geht auch, wenn man im letzten SS-Drittel die Länge des Femur (FL)=Oberschenkelknochen mal sieben nimmt. 3.Der Gestationsdiabetes (Diabetes in der Schwangerschaft ) resultiert aus einer gestörten Glukosetoleranz (Glucose=Zucker), die erstmals in der Schwangerschaft entdeckt wird. Ebenso wie der insulinabhängige Diabetes in der Pubertät ist die Schwangerschaft eine mehr oder weniger starke Herausforderung für die Stoffwechselsysteme der werdenden Mutter. In der Gravidität kommt es zur Mobilisierung von Energiereserven mit dem Ergebnis einer erhöhten mütterlichen Glukosebelastung, begleitet von erhöhten Insulinspiegeln. Die ursächlichen Mechanismen Schwangerschaftsdiabetes sind nicht endgültig geklärt. Der Gestationsdiabetes gehört zu den häufigsten Erkrankungen in der Schwangerschaft, dennoch wird ein Screening in den Mutterschaftsrichtlinien in Deutschland noch nicht berücksichtigt. Aufgrund der in den Mutterschaftsrichtlinien angegebenen Urinzucker - Bestimmungen als Diabetes - Suchtest und damit verbunden ein unzureichendes Gestationsdiabetes - Screening, streuen die Angaben zur Häufigkeit des Gestationsdiabetes in Deutschland zwischen 1 -3 (5) %. Das Risiko "Gestationsdiabetes" sollte nicht unterschätzt werden. Im Zusammenhang mit einem Gestationsdiabetes können Unterzuckerungen bei Neugeborenen nach der Geburt zu Entwicklungsstörungen der Kinder (minimal brain damages) führen. Nach den Perinatalerhebungen in der Bundesrepublik liegt die perinatale Sterblichkeit von Kindern diabetischer Mütter mit 3 bis 4 %- (in Perinatalzentren unter 2 %) - um ein Mehrfaches höher als im Durchschnitt der Bundesbevölkerung. Die Frühgeburtlichkeit vor der vollendeten 37. SSW beträgt noch fast 20%. Die Frequenz kindlicher Fehlbildungen ist noch immer erhöht. Letale Fehlbildungen (die ein Überleben unmöglich machen) werden zwei- bis dreimal häufiger als bei Kindern stoffwechselgesunder Frauen beobachtet. Mütterlicherseits besteht eine verstärkte Neigung zu Hochdruck, zu Infekten der Harnwege, der Scheide und Zervix sowie zu Placentainsuffizienz und vorzeitigen Wehen. Es können Zustände der Unterzuckerung auftreten. Eine diabetisch bedingte Mitbeteiligung der Augen und/oder der Nieren kann sich verschlechtern. Eine Diabetikerin kann heute eine Schwangerschaft in aller Regel "normal" austragen und ein gesundes Kind zur Welt bringen. Es ist aber zu fordern, daß sie sich schon bei der Planung, spätestens sofort nach Feststellung der Schwangerschaft, von einem diabetologisch erfahrenen Internisten und einem mit diabetologischen Problemen vertrauten Gynäkologen gemeinsam betreuen läßt. Wichtigstes Ziel der Prophylaxe und Behandlung ist eine normoglykämische (normale Zuckerwerte) Diabeteseinstellung. VB


Mitglied inaktiv

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Hallo! 1. Stimmt. FL mal 7 ergibt ca. die Größe des babys 2. SS Diabetes hat insofern Auswirkungen, das das Baby überdurchschnittlich groß und schwer wird ( wenn nicht behandelt wird), aber nur äußerlich, die inneren Organe hängen meist noch ein bissel hinterher. Ausserdem hab ich neulich eine recht interessante Reportage dazu gesehen, da wurde gesagt, wenn eine SS Diabetes unerkannt bleibt, gewöhnt sich auch das Baby dran, nicht soviel Insulin zu produzieren und wird wahrscheinlich schon früh zum Diabetiker. Meist reicht aber Diät ( ist speziell gegen hohe Zuckerwerte) und Bewegung, seltener muss gespritzt werden. 3. Ich hab nur Daten aus der 33.SSW: Gewicht ca 2000g BPD: 8,9 ATD: 7,9 FL: 6,4 Ich denke aber nicht, das man da viel vergleichen kann, jedes Kind entwickelt sich anders, auch im bauch. LG Susi


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