Sabine02
Sehr geehrte Frau Dr. Thies, sie antworten einer anderen Fragestellerin folgendes: Bei einer Zykluslänge von 30 Tagen ist die reine Berechnung anhand des ersten Tages der letzten Periode ungenau. Wenn der Eisprung später ist (z.B. d16 statt d14 wie bei einem 28-Tage-Zyklus), ist die Schwangerschaft entsprechend "jünger". Kleinere Diskrepanzen (Tage) zwischen rechnerischem und sonographischem SS-Alter kommen hin und wieder vor, entscheidend ist dann, ob die Schwangerschaft bzw. der Embryo im weiteren Verlauf adäquat wächst. Es ist üblich, die SSW dann anhand des ersten Ultraschalls "sonographisch" festzulegen. Nun meine Frage: Wie genau lässt sich das Datum der Befruchtung einschätzen anhand des Ultraschalls. Ich kenne zwar den ersten Tag der letzten Periode aber nicht den Tag des Eisprungs und die Zykluslänge kann schon auch mal variieren? Kann man davon ausgehen, dass das Ultrschallergebniss passt, wenn an mehreren Termin in den ersten Wochen nur eine Schwankungsbreite von 1-2 Tagen vorlag? Kann sich der Eisprung gern mal erst am Zyklustsg 25 oder später ereignen? Oder ist eher davon auszugehen, dass er um Tag 14 war und die Messungen im Ultraschall zu ungenau sind? Man kann so viele unterschiedliche Meinungen dazu finden. Meine Gynäkologin sagt, dass sei ziemlich genau einzugrenzen mit einem guten Gerät und den ganz frühen Messungen (ab korrigierter Woche 4.0 nach Zyklus 6.0) Ich danke Ihnen
Guten Tag, manchmal ist es schwierig, den exakten Tag des Eisprungs zu bestimmen. Bei einem regelmäßigen Zyklus und einer Zykluslänge von 28d ist der Eisprung meistens an d14. Stress, Schlafmangel, Reisen, Krankheit o.Ä. können aber den Zyklus auch kurzfristig beeinflussen (verlängern / verkürzen). Man geht davon aus, dass die 2. Zyklushälfte immer ca. 14 Tagen entspricht, somit kann der Eisprung bei einem langen Zyklus von z.B. 35d an d21 (35-14) liegen. Man rechnet also 14 Tage ab dem Einsetzen der nächsten Periode zurück. Wenn in der Frühschwangerschaft das berechnete und das sonographische Schwangerschaftsalter nicht übereinstimmen, legt man das Schwangerschaftsalter eher sonographisch fest und wartet ab, ob die SSL in den nächsten Kontrollen zeitgerecht zunimmt. Dabei empfiehlt man, das SS-Alter zu korrigieren, wenn sich beide Werte (berechnet und sonographisch) um mehr als 5 bis 7 Tage unterscheiden. Geringere Abweichungen sind durch z.B. tageweise Schwankungen bedingt. In der klinischen Praxis wird häufig aber auch schon früher „korrigiert“. Berechnung des Eisprungs anhand des sonographischen SS-Alters (theoretisch): SS-Alter laut SSL zurückrechnen + 14d z.B. SS-Alter am 13.05.2025 lt. SSL 6+0 SSW -> berechneter Eisprung ca. 15.04.2025 Trotzdem handelt es sich dabei um theoretische und näherungsweise Berechnungen. Es ist nicht möglich, so immer den exakten Tag des Eisprungs hundertprozentig zu ermitteln, Schwankungen von wenigen Tagen sind natürlich. Durch einen Ovulationstest lässt sich der Zeitpunkt des Eisprungs während des Zyklus enger eingrenzen, aber auch hier gibt es ein Zeitfenster von 24-36h. Bezogen auf Ihren Fall: Sie können davon ausgehen, dass das Ultraschallergebnis passt, wenn der Embryo in den weiteren Untersuchungen der sonographisch festgelegten SSW entsprechend weiter wächst. Ich hoffe, das hilft weiter. Alles Gute, Annika Thies
Sabine02
Herzlichen Dank für Ihre Ausführungen, tatsächlich haben alle weiteren Ultraschalmessungen im Verlauf soweit gepasst (1-3 Tage Schwankungen). Demnach wäre der Eisprung an Zykkustag 27 gewesen. Davon ausgehend war 14 Tage später im Ultraschall nur hochaufgebaute Schleimhaut, 21 Tage später eine Fruchthöhle mit Dottersack und 28 Tage später ein Embryo mit 3,5 mm und Herzschlag zu erkennen. Rein rechnerisch nach dem ersten Tag der letzen Periode wäre all dies jeweils mit einer Verschiebung von von 14 Tagen dargstellbar gewesen. Da ich leider Medikamente nehmen musste und von der Schwangerschaft überrascht wurde, frage ich hier nochmal nach in wie weit man den Tag der Befruchtung eingrenzen kann. Wäre dies tatsächlich sonografisch so genau zu bestimmen, wären die Medikamente irrelevant, da ich diese das letzte Mal an Zyklus Tag 27 eingenommen habe. Was meinen Sie, wie genau ist das Alter durch den Ultraschall zu bestimmen bzw. von welchen Abweichungen muss man ausgehen? Herzlichen Dank
Richten Sie sich mit solchen speziellen Fragen besser an Ihre betreuende Fachärztin / an Ihren betreuenden Facharzt. Es ist unmöglich, den Tag genau einzugrenzen, ohne Sie, Ihren Zyklus und die Vorbefunde zu kennen. Auch wären wenige Tage Abweichung wie gesagt normal. Es scheint ja alles darauf hinzudeuten, dass Ihre Schwangerschaft sich analog des sonographisch festgelegten Schwangerschaftsalters entwickelt, von daher würde ich von dieser Schwangerschaftswoche ausgehen. Viele Frauen machen sich in der Frühschwangerschaft Sorgen wegen der Einnahme von Medikamenten oder z.B. Alkohol. Wenn sich die Frühschwangerschaft aber adäquat entwickelt, ist nicht von einer Schädigung des Embryos auszugehen. Insofern wäre das auch irrelevant. Weiterhin alles Gute, Annika Thies
Sabine02
Danke für Ihre Antwort! Tatsächlich ist sich die Gynäkologin aufgrund der Daten extrem sicher und sagt, dass Sie das Alter sehr genau festlegen kann, da sie sehr frühe und dann mehrere Ultraschalldaten hat. Leider habe ich viel dazu gelesen und bin nun sehr verunsichert, da es viele unterschiedliche Aussagen dazu gibt. Aus diesem Grund frage ich hier nochmal, ob es generell möglich ist mit ausführlichen Daten das Alter zu bestimmen und wenn ja, wie genau. herzlichen Dank
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich dem sonst noch hinzufügen soll. Gehe ich noch recht in der Annahme, dass Sie sich wegen einer Medikamenteneinnahme um die Schwangerschaft sorgen? Dann kann ich Ihnen diese Sorgen nehmen und 1-2 Tage Schwankungen machen da keinen Unterschied. Ich denke, Sie sollten Ihrer Gynäkologin in diesem Punkt vertrauen, gerade, wenn sie sich so sicher ist. Alles Gute, Annika Thies
Sabine02
Ich danke Ihnen sehr. Um 1-2 Tage geht es mir tatsächlich auch nicht, eher darum, ob man sich anhand des Ultrschalls um 1-2 Wochen vertun kann. Der Grundsatz, dass man zunächst einen 28 Tage Zyklus zur Berechnung zugrunde legt, irritiert mich einfach sehr. ich wäre Ihnen für eine letze Antwort sehr dankbar. viele Grüße