Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Erneute Schwangerschaft-Isthmozervikale Insuffiz.

Dr. med. Vincenzo Bluni

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Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Erneute Schwangerschaft-Isthmozervikale Insuffiz.

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Hallo Herr Dr. Bluni, (falls noch wer den Beitrag mitließt und damit selbst Erfahrungen hat, freue ich mich natürlich sehr über einen Erfahrungsaustausch) ich habe eine Frage an Sie, wäre schön wenn Sie mir weiterhelfen könnten. Bei meiner ersten Schwangerschaft bestand eine Isthmozervikale Insuffizienz aufgrund von Polyhydramnion, es bestand der Verdacht auf ein Schwangerschaftsdiabetes, die Werte dazu beim OGGT waren grenzwertig, teilweise leicht erhöht, die meiste Zeit aber noch im Normbereich. Ich hab ab der 26.SSW schon im Krankenhaus gelegen. Es wurde eine Cerclage gelegt weil der Gebärmutterhals nur noch 1 cm stand,hatte vorzeitige Wehen nach der Cerclage, und erhöhte Wehengefahr durch das viel zu viele Fruchtwasser. Es wurde mit Tocolyse behandelt, Lungenreifespritze fürs Kind, Ernährung entsprechend des Schwangerschaftsdiabetes angepasst. Mein Sohn kam 30 + 3 per Notkaiserschnitt zur Welt nach vorzeitigem Blasensprung. Bei dem Kind gab es keinerlei Anzeichen, z.B. zu groß oder unreif für die SSW, für einen Schwangerschaftsdiabetes.Glück im Unglück, er ist jetzt fast 12 Monate alt, quietschfidel und kerngesund. Meine Frage, wie sind Ihre Erfahrungen bezüglich des Polyhydramnions einschließlich Isthomozervikale Insuffiziens ? Die Ärzte meinten damals das meine Zuckerwerte nichts mit der Fruchtwassermenge zu tun hatten, da diese nicht so schlecht waren. Woher kann sowas noch kommen ? Kann sich das wiederholen ? Da ich irgendwann gerne ein zweites Kind möchte, würde mich interessieren ob es die Möglichkeit gibt, in irgendeiner Weise vorzubeugen. Gibts noch andere Auslöser für zu viel Fruchtwasser außer Schwangerschaftsdiabetes ? Ist es möglich das die Fruchtwassermenge nichts mit der Gebärmutterhalsschwäche zu tun hatte ? Und wenn doch,kann man dafür sorgen das nicht wieder soviel Fruchtwasser entsteht ? Fragen über Fragen und Unsicherheiten :-) Vielen Dank schon mal für Ihre Mühe L.G. Izabell


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Hallo, ob seinerzeit ein Zusammenhang zwischen der Gebärmutterhalsschwäche und der erhöhten Fruchtwasssermgene bestanden hat, lässt sich so nicht sagen. Da das Wiederholungsrisiko für einen Schwangerschaftsdiabetes bei etwa 50% liegt, wird es sinnvoll sein, hier rechtzeitig durche einen Diabetologen einen Schwangerschaftsdiabetes auszuschließen. 2. eine Vorgeschichte mit vorzeitigen Wehen oder einer Frühgeburt bedeutet für eine neue Schwangerschaft, dass das Risiko für vorzeitige Wehen inklusive Frühgeburtlichkeit erhöht ist, wobei wir dieses zahlenmäßig nicht allgemein gültig benennen können. Vor und in einer nachfolgenden Schwangerschaft ist deshalb die ausführliche Aufklärung und Information durch Ihre Frauenärztin/Frauenarzt über Ursachen, mögliche und sinnvolle Präventivmaßnahmen & Diagnostik umso wichtiger: Dazu gehören die Ausschaltung von Risikofaktoren wie Rauchen und eine rechtzeitige Sanierung der Zähne beim Zahnarzt, da eine Zahnfleischentzündung oder Karies das Risiko für Frühgeburtlichkeit und ein Untergewicht bei den Kindern bekanntermaßen erhöhen. Diese Sanierung der Zähne wird am besten vor der Schwangerschaft durchgeführt. In der laufenden Schwangerschaft ist es ratsam, das genaue Vorgehen zwischen Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt und Zahnärztin/Zahnarzt abzustimmen. In der laufenden Schwangerschaft ist es dann sinnvoll, eine bakterielle Besiedlung der Scheide auszuschließen und dieses ggf. durch PH-Wert-Kontrollen zu ergänzen. Die prophylaktische Einnahme von Magnesium kann zur Beruhigung der Gebärmutter beitragen. Um die 23. Schwangerschaftswoche kann das Ausmessen der Gebärmutterhalslänge im vaginalen Ultraschall Hinweise auf Frühgeburtsbestrebungen geben. Stimmen Sie das für Sie sinnvollste Vorgehen rechtzeitig mit Ihrer Frauenärztin/Frauenarzt ab. VB


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