Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

erhöhter Titer /Rh. neg./ Antikörper

Frage: erhöhter Titer /Rh. neg./ Antikörper

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Hallo, meine Gyn. teilte mir heute mit, dass bei meiner Blutuntersuchung letzte Wocbe ein erhöhter Titerwert festgestellt wurde, ich also Antikörper gebildet hätte. Ich bin Rh neg. mein Mann pos. Nach meiner letzten FG habe ich dieses Serum bekommen, das man ja immer bekommt wenn man Rh. neg. ist. Die Gyn. meinte aber dass ich mich nicht verrückt machen solle, sondern wir würden uns erst richtig Sorgen machen, wenn der Titer bei der nächsten Blutuntersuchung angestiegen wäre. Ich habe Sie gefragt was das jetzt heisst, ob ich eine FG bekommen würde und sie sagte nicht unbedingt eine FG, aber das Kind könne dann vielleicht irgendwelche Anomalien haben und wir würden uns erst Gedanken machen, wie wir vorgehen, wenn wir wissen, ob der Wert weiter angestiegen ist. Weiterhin meinte sie, dass sie schon ewig keinen solchen Fall mehr in ihrer Praxis hatte und sich erst mal einlesen musste. Das alles verunsichert mich sehr. Bekannte haben mir erzählt, dass sie nach einer Geburt gespritzt wurden und sofort zu Beginn einer erneuten Schwangerschaft (2x also) Ich habe ja nur eine Spritzen direkt nach der FG bekommen. Ich bin total durch den Wind jetzt und hab Angst vor einer neuen FG oder dass mein Baby Anomalien bekommen könnte. Verzweifelte Grüße Carmen


Dr. med. Vincenzo Bluni

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liebe Carmen, 1. bei unterschiedlichen Rhesusfaktoren von Mutter und Vater kann das Kind rhesuspostiv sein und wenn die Mutter eben rhesusnegativ ist, kann bei einer entsprechenden Sensibilisierung des Immunsystems der Mutter (Blutaustaussch zwischen Kind und Mutter) es zur Bildung von Antikörpern kommen, die bei einer darauffolgenden Schwangerschaft mit rhesuspositivem Kind zur Zerstörung der Blutkörperchen mit schweren Krankheitsbildern des Kindes einhergehen können. Um dieses zu verhindern, erhalten rhesusnegative Schwangere in der Schwangerschaft (und zwar auch schon in der ersten), nach Fehlgeburt, nach Eileiterschwangerschaft, nach stärkeren Blutungen, nach Fruchtwasserpunktion oder ähnlichem und nach Geburt eines rhesuspositiven Kindes eine Spritze Anti-D, um eventuelle Antikörper abzufangen. Dieses ist nachzulesen in den Richtlinien; im Netz zu finden unter http://www.medical-text.de/abrechnungebm/richtlinien/mutter/richmu05.htm Ein weiterer Antikörper-Suchtest ist bei allen Schwangeren (Rh-positiven und Rh-negativen) in der 24. bis 27. Schwangerschaftswoche durchzuführen. Sind bei Rh-negativen Schwangeren keine Anti-D-Antikörper nachweisbar, so soll in der 28. bis 30. Schwangerschaftswoche eine Standarddosis (um 300 ug) anti-D-Immunglobulin injiziert werden, um möglichst bis zur Geburt eine Sensibilisierung der Schwangeren zu verhindern. Das Datum der vor der Geburt erfolgten Anti-D-Prophylaxe sollte im Mutterpass dokumentiert werden. 2. wenn der Titer erhöht ist, wäre zu fragen, in welcher Schwangerschaftswoche sich die Frau befindet, ob der Titer im Zusammenhang mit einer Anti-D-Spritze abgenommen wurde und wie hoch denn der Titer ist. 3. NIcht jedem erhöhten Titer kommt eine Bedeutung zu. Wenn der Verdacht besteht, dass es zu einer so genannten Rhesuskonstellation kommen könnte, sollte die Frau in einer entsprechend spezialisierten Einrichtung vorgestellt werden, wo das weitere Vorgehen besprochen wird. VB


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Vielleicht hätte ich noch anfügen sollen, dass ich in der 6 SSW bin. Vielen Dank


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Lieber Hr. Dr. Bluni, vielen Dank für Ihre Antwort. zu1.) Das Anti-D-Immunglobulin wurde mir nach meiner FG im Januar 2005 injiziert. zu 2.) Ich befinde mich nun in der 6. SSW. Der Titer wurde nicht in Zusammenhang mit der Anti-D-Spritze abgenommen und den genauen Wert wollte mir die Sprechstundenhilfe nicht rausgeben. zu 3.)Wie könnte u.U. ein weiteres Vorgehen aussehen? Blutaustausch vielleicht oder Ausschabung? Wie kann es überhaupt sein, dass TROTZ vorheriger Gabe des Anti-D-Immungloublins vor einer erneuten Schwangerschaft Antikörper gebildet wurden? Vielen Dank für Ihre Hilfe. Carmen


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