Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Christian Karle:

Corona Impfung in meinem Fall ein Risiko?

Dr. med. Christian Karle

Dr. med. Christian Karle
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Corona Impfung in meinem Fall ein Risiko?

Surja

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Lieber Herr Dr. Karle, ich befinde mich in der 26. Ssw (40 Jahre alt, leichtes Übergewicht vor SS mit BMI 26, Hashimoto u. Lipödem. BABY: nur 1Nabelschnurarterie vorhanden, Ansonsten körper. u. organisch unauffällig, Zeugung mittels ICSI, mehrmalige KH-Aufenthalte wg. ungeklärter Blutungen - zuletzt in der 14. Ssw mit dann doch unbestätigtem Verdacht auch Plazentaablösung, seit dem immer mal schwere Krämpfe an der Bauchmuskulatur, aber so wie ich das einschätze nicht an der Gebährmutter). Ursprünglich wollte ich mich gerne impfen lassen, da wir einen Sohn haben, der den Kindergarten besucht. Alle Ärzte haben mir damals strikt abgeraten: FÄ:"ich würde mich grundsätzlich niemals als Schwangere mit so einem neuartigen Impfstoff impfen lassen, man weiß nicht, was das für Folgen für die SS und das Kind haben kann." Nuklearmediziner:"Wenn Sie meine Frau wären, würde ich Ihnen abraten. Wir wissen ja nicht, was für eine Autoimmunreaktion das bei Ihnen auslöst." (Hintergrund: hatte in der vorangegangenen SS eine FG in der 13. Woche, die laut FÄ und KH sehr ungewöhnlich war - daher stand die nach wie vor unbeantwortet Frage im Raum, ob die FG Folge einer Abstoßungsreaktion meines Immunsystems war, also der Fötus als Fremdkörper fehlinterpretiwrt wurde). Und zuletzt der Pränataldiagnostiker: "es wird sich erst in einigen Jahren zeigen, ob Kinder von geimpften Schwangeren Folgeschäden im Verlauf ihres Heranwachsen entwickeln." Alle Aussagen wurden VOR der Stiko-Empfehlung gemacht. Danach hatte ich leider nur noch Kontakt zu meiner FÄ, die jetzt plötzlich sagte, dass sie Schwangere aus vollster Überzeugung impfen würde und dass sie keine Bedenken bei mir hat. Dieser schnelle Gesinnungswandel verunsichert mich sehr. Vorher fanden alle das Risiko in meinem Fall ja viel zu hoch... Hinzu kommt, dass meine Hebamme sagt, dass meine SS "jetzt mal wirklich eine Hochrisokoschwangerschaft" aufgrund der Vorgeschichte und des bisherigen Verlaufs sei und dass die ganzen Blutungen in den Mutterpass eingetragen werden sollten. Als ich meine FÄ darauf ansprach, sagte sie, dass sie dazu keine Veranlassung sieht, denn es besteht außer meinem Alter keine RisikoSSW und alles wird gut gehen. Aufgrund der unterschiedlichen Bewertungen weiß ich nicht recht, ob die FÄ meine Lage richtig einschätzt und habe daher auch Angst, dass sie in meinem speziellen Fall mit der Impfempfehlung falsch liegen könnte und es tatsächlich zu einer autoimmunen Abstoßungsreaktion oder zu Spät folgen beim Kind kommen könnte. Noch ein Beispiel : der Pränataldiagnostiker sagte, dass die SS und das Kind aufgrund der singulären Nabelschnuraterie jetzt deutlich engmaschiger überwacht werden müssten, meine FÄ hingegen sagte, dass dazu kein Anlass besteht, weil sie in ihren 30 Dienstjahren noch nie bei einer Schwangeren mit dieser Diagnose tatsächlich eine Unterversorgung des Babys festgestellt habe. Ich schätze meine FÄ wirklich sehr, aber ich habe trotzdem ziemlich Angst, mich morgen von ihr impfen zu lassen. Können Sie mir evtl. einen Rat geben oder mir Ihre persönliche Einschätzung mitteilen? Ps: habe leichtes Halsweh und Schnupfen, aber kein Fieber (und laut Test kein Corona), laut RKI also kein Grund, die Impfung zu verschieben, richtig? Danke jetzt schon für Ihre Antwort!!!!


Dr. med. Christian Karle

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Guten Tag, kurz gesagt macht es aus meiner Sicht mehr wie Sinn, Sie zu impfen. Es ist schade, dass sich offensichtlich einige Kollegen im Vorfeld nur mäßig über die Impfung informiert haben und "nur" die Stikoempfehlung abwarten. Das schafft natürlich Verunsicherung. Das ist aber gerade unser Problem in Deutschland. Die Kommunikation in der gesamten Impfkampange war und ist ein Desaster. Haben Sie Vertrauen in die Impfung. Alles Gute wünscht Ihnen. Dr. Christian Karle


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