Ismene
Sehr geehrter Herr Bluni, ich war heute bei meiner Frauenärztin. Bei meiner vor vier Wochen eingeschickten Urinkultur wurden B-Streptokokken festgestellt. Ich bin aktuell in der 17. SSW (16+6). Meine Frauenärztin meinte, dass diesen Streptokokken ab der 20. SSW eine erhöhte Gefahr auf Gebärmutterhalsverkürzung und vorzeitigen Wehen besteht. Deswegen hat sie mir eine Antibiotikatherapie mit Amoxilin für fünf Tage (alle 12 Stunden eine Tabletteneinnahme) verschrieben. Ich bin nun sehr traurig über diese Diagnose, da ich so gerne in einem Geburtshaus gebären wollte. Ich gehe mal davon aus, dass ich dann diese Geburtsweise nicht machen darf, weil ich dann an Antibiotika angeschlossen werden soll. Nun habe ich allerdings gelesen, dass obwohl jede dritte schwangere Frau Streptokokken besitzt, nur ein Baby von 2000 ungefähr während der Geburt sich mit den Streptokokken ansteckt. Meine erste Frage wäre, ob es sich bei der Antibiotikabehandlung bei Streptokokken während der Geburt nicht viel mehr um eine Absicherung für die Ärzte bedeutet, als um eine dringen notwendige Therapie (wahrscheinlich kann man sich über die Definitionen streiten, wo Absicherung beginnt und nötige Therapie aufhört...). Meine zweite Frage wäre, ob auch Sie eine Antibiotikatherapie während der Schwangerschaft mit Amoxilin vor der 20. SSW empfehlen und warum (nicht). Meine dritte Frage wäre, ob es nicht doch eine Möglichkeit der ambulanten Entbindung im Geburtshaus für mich gibt. Ich würde mich sehr über eine Antwort vor allem der zweiten Frage freuen! Haben Sie vielen Dank für Ihre Meinung im Voraus! Mit freundlichen Grüßen Ismenes
Liebe Ismenes, 1. prinzipiell dürfen wir sicherlich zwei Dinge nicht verwechseln: den Nachweis dieser Keime um die 37. Woche herum im Bereich der Vagina und/oder des Darmausgangs, oder den Nachweis im Urin. 2. Letzterer kann einfach nur eine Blasenentzündung sein, die regulär antibiotisch behandelt werden überhaupt keine Auswirkungen hat 3. werden diese Streptokokken schon früh in der Schwangerschaft in der Vagina nachgewiesen, dann empfehlen die Leitlinien, gar nichts zu tun, wenn keine besonderen Risiken vorhanden sind. In dem Fall werden diese Keime erst unter der Geburt mit einem Antibiotikum behandelt. Prinzipiell ist das aber jedem niedergelassenen Arzt normalerweise auch bekannt. Insofern ist fraglich, ob diese klinische Situation überhaupt eine Bedeutung für die spätere Wahl des Geburtsortes haben wird. Ein ganz anderes Thema bleibt dabei, das mit Ihnen zu gegebener Zeit dann über die vor Nachteile zur Geburt im Geburtshaus auch umfassend gesprochen wird. Viele Grüße VB
Ismene
Sehr geehrter Herr Bluni! Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort! Meine Frauenärztin meinte, dass es sein kann, dass sich der Gebärmutterhals verkürzt bei zu hoher Streptokokkenbesiedlung der Vagina. Und dass es dadurch zu frühzeitigen Wehen und einer Verkürzung des Gebärmutterhalses kommen kann. Sie meinte, dass das vor der 20. Woche noch behandelbar sei (profilaktisch), aber danach keinen Sinn mehr hat. Können Sie mit dieser Information etwas anfangen? Sie hatte die Urinkultur eingeschickt gehabt, wo x hoch 5 Streptokokken festgestellt wurden (kann mich an das x nicht mehr erinnern). Die Grenze sei x hoch 3 meinte sie. Dann hat sie im Untersuchungszimmer noch einen Abstrich gemacht und ihn mikroskopisch betrachtet. Sie meinte, dass es nach Streptokokken aussehen würde und dass es nicht wenige seien. Sie haben also noch nie etwas von dieser Behandlungsmethode gehört? Das würde mich jetzt stutzig machen. Vielen Dank für Ihre Hilfe! Mit freundlichen Grüßen Ismene
Hallo, prinzipiell ist es so, dass eine bakterielle vaginale Infektion vorzeitige Wehen begünstigen kann. Das bedeutet aber nicht im Umkehrschluss, dass jegliche bakterielle Besiedlung genau dazu führen wird, wenn dieses in den Medien oft auch so dargestellt wird. Dafür ist das Geschehen viel zu komplex. Ein einfacher bakterieller Harnweginfekt wird unter normalen Umständen keine solchen Folgen haben. Der Nachweis der artiger Bakterien im Vaginalsekret gelingt in aller Regel dem Labormediziner. Der Frauenarzt selbst kann im Mikroskop nur einfache Bakterien erkennen, diese aber normalerweise nicht differenzieren. Selbstverständlich ist mir eine solche Behandlungsmethode bekannt. VB
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