Frage im Expertenforum Schwangerschaftsberatung an Dr. med. Vincenzo Bluni:

Aspirin 100mg

Dr. med. Vincenzo Bluni

Dr. med. Vincenzo Bluni
Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe

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Frage: Aspirin 100mg

Mitglied inaktiv

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Lieber Dr. Bluni, ich hatte im August einen verhaltenen Abort in der 10 SSW. Da ich mir grosse Sorgen mache dass so etwas noch mal passiert, habe ich einige Untersuchung durchführen lassen u.a. Ein Zyklusmonitoring, Test auf Diabetes, Schilddrüsen Funktion und einen Sticky Platelet Test (weiss den genauen Namen nicht mehr). Alles war in Ordnung, jedoch sagte der Arzt das meine Thrombozyten dazu neigen zu verklumpen (ich glaube er sprach auch von Thromboseneigung). Das könnte evt. ein Grund für den verhaltenen Abort gewesen sein. Er schlug vor Aspirin 100mg täglich einzunehemen, ab Beginn des Einsprungs bis ca. 35. SSW. Könnte es sein, dass der Fetus auf Grund dessen nicht ausreichen mit Blut versorgt worden ist und deshalb abgestorben ist ? Erklärt das möglicherweise den verhaltenen Abort im Vergleich zu einer Fehlgeburt wo der Fetus vom Körper abgestossen wird? Und zum schluss natürlich noch die Frage: Schadet die tägliche Dosis Aspirin dem Kind? Mein Partner und ich wünschen uns so sehr ein Kind, ich bin schon 36 Jahe alt. Vielen Lieben Dank im Vorraus!!!!! Mary


Dr. med. Vincenzo Bluni

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Liebe Mary, 1. mit einer Aussage, die da lautet "Thrombozyten neigen dazu zu verklumpen" lässt sich fachlich nicht viel anfangen. Und eine Therapieindikation ist daraus erst einmal nicht abzuleiten. 2. wenn es um die Frage einer erhöhten Gerinnungsneigung oder eine pathologisch erhöhten Menge an Thrombozyten geht, die für einen Frühabort ursächlich sein können, dann sind wir heute in der Lage, dieses mit den Möglichkeiten der Diagnostik auszuschließen oder zu beweisen. 3. sofern eine Gerinnungsstörung zu Grunde liegt, werden hier immer niedermolekulare Heparine bevorzugt gegenüber dem ASS. 4. bei der Betreuung von Patienten mit einer vor der 32. SSW aufgetretenen IUGR (Wachstumsretardierung) oder Präeklampsie in der Vorgeschichte wird bei Fehlen einer zugrunde liegenden Erkrankung (Hypertonie, Nierenerkrankung, Diabetes) die prophylaktische Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS, 100 mg einmal täglich abends) empfohlen. Die Wirksamkeit von ASS scheint umso größer zu sein, je eher die Prophylaxe begonnen wird. Aufgrund fehlender Unbedenklichkeitsnachweise wird derzeit die ASS-Gabe erst ab der 12. SSW empfohlen. Auch Patientinnen mit Nachweis eines pathologischen uterinen Doppler-Flussmusters im 2. Trimenon oder bereits nachgewiesener IUGR sollte ASS gegeben werden. Dies geschieht unter der Vorstellung gefäßerweiternder Effekte und der Vermeidung thromboembolischer Ablagerungen in der Plazenta. Im letzten Schwangerschaftsdrittel sollte die ASS-Gabe (bei hoher Dosierung) wegen des möglichen vorzeitigen Verschlusses des Ductus botalli zurückhaltend durchgeführt werden. Darüber hinaus muss eine ASS-Therapie spätestens mit Abschluss der 37.SSW beendet werden, um Blutungskomplikationen unter der Geburt zu vermeiden (Gynäkologe: 2009, 42:219) VB


Mitglied inaktiv

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Hallo marylunen, wollte mich nur kurz dazu melden, denn ich bin in einer ähnlichen Situation wie Du. Ich selbst hatte dieses Jahr 2FG, wurde darauf auch untersucht. Es stellte sich eine Gerinnungsstörung raus (den genauen Namen müßte ich raussuchen). Ich bin nun wieder schwanger (11ssw) und spritze seitdem ich es weiß fragminPforte und nehme zusätzlich 1xtgl. Aspirin 100 ein. So wurde es mir empfohlen und bisher scheint alles positiv zu laufen. Ob Aspirin nun schädlich ist, wurde mir bisher auch nicht wirklich 100% ig beantwortet- daher interessiert mich die Antwort von Dr. Bluni auch sehr. Ich denke aber eher das es ok sein wird, denn würde es denn sonst wirklich empfohlen werden? Deiner Familie insbesondere natürlich Dir alles Gute! lila81


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