Tina0510
Hallo, letzes jahr kam meine kleine tochter zur welt. Leider 8 Wochen zu früh per Notkaiserschnitt wg Hellp. Es war wohl sowohl für die kleine als auch für mich ziehmlich knapp. für mich war die zeit ein alptraum. jetzt meine frage: ich weiß das sich das mit einem risiko von 20% wiederholen kann bei einer erneuten Schwangerschaft. gibt es jedoch viell. test die ich im vorfeld machen kann um das Risiko weiter einzugrenzen? ansonsten würd ich mich glaub ich nicht mehr trauen noch ein kind zu bekommen... vielen dank! und liebe Grüße
Liebe Tina, 1. das Wiederholungsrisiko nach HELLP-Syndrom liegt allgemein zwar nur zwischen zwischen 3-5 Prozent. Aber, es steigt an, wenn dieses deutlich vor dem Entbindungstermin eingetreten ist. Für HELLP Patientinnen, die vor der 32. SSW entbunden worden sind, steigt das Risiko für eine erneute Frühgeburt in der nächsten Schwangerschaft um 61% (Sullivan et al. 1994). 2. insofern wird die Frage nach einer erneuten Schwangerschaft immer nur individuell in Zusammenarbeit mit der Frauenärztin/Frauenarzt und der involvierten Klinik erfolgen können. Und dieses unter Hinzuziehung aller wichtigen Fakten zur geburtshilflichen Vorgeschichte und etwaiger Risiken der Patientin. 3. Eine vorbeugende Maßnahme im eigentlichen Sinne gibt es nicht. Diagnostisch stehen im Vordergrund der Ausschluss von Gerinnungsstörungen (am besten in einer Gerinnungsambulanz) und von einer Bluthochdruck- und Nierenerkrankung. 4. für den Fall, dass Ihnen nach entsprechender Wartezeit von mindestens 18 Monaten bis zu einer neuen Schwangerschaft seitens Ihrer Ärzte zu einer weiteren Schwangerschaft geraten werden kann, werden spätestens mit der 22.SSW engmaschige Kontrollen inklusive Doppleruntersuchungen sinnvoll sein. Wir wissen aber zu gut, dass das HELLP-Syndrom oft auch ohne jegliche Vorankündigung eintreten kann. Liebe Grüße VB Quellen http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/015-018_S1_Diagnostik_und_Therapie_hypertensiver_Schwangerschaftserkrankungen_05-2008_12-2011.pdf (AWMF-Leitlinie 015/018 Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft Schwangerschaftshochdruck/Gestose der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. (DGGG):“Diagnostik und Therapie hypertensiver Schwangerschaftserkrankungen“, Stand:5-2008, zuletzt abgerufen:8.1.2012 Dukler D MD, Porath A MD; Bashiri A MD, Erez O MD; Mazor M MD. Remote prognosis of primiparous women with preeclampsia. Eur. J. of Obstet. Gynecol. and Reprod. Biol. 2001,96: 69-74 Janssen, Petra, „Wiederholungsrisiko und anamnestisches Risikoprofil bei hypertensiven Schwangerschaftserkrankungen (HES)”, Dissertation, 2004 Sibai BM., Gordon T, Thom E, Caritis SN, Klebanoff MK, McNellis D et al. Risk factors for preeclampsia in healthy nulliparous women: a prospective multicenter study. Am. J. Obstet. Gynecol. 1995a;172:642-48. Steinhard J, Klockenbusch W. Schwangerschaftsinduzierte Hypertonie und Präeklampsie. Risikofaktoren und Vorhersagemöglichkeiten. Gynäkologe 1999;32:753-60 Sullivan CA, Magann EF, Perry KG, Jr., Roberts WE, Blake PG, Martin JN, Jr. The recurrence risk of the syndrome of hemolysis, elevated liver enzymes, and low platelets (HELLP) in subsequent gestations. Am. J. Obstet. Gynecol. 1994;171:940- 43.
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