Hallo
Ich habe im März 2020 meine erste Tochter bekommen, SSW 32+5.
Bis SSW 32+0 war die Schwangerschaft komplett komplikationslos und ohne Auffälligkeiten. Dann Präeklampsie, nach 4 Tagen Zeichen einer Lungenembolie und daher vorzeitiger Notkaiserschnitt. Unter der Geburt Komplikationen mit HELLP und Uterusatonie. Nach erfolgtem Kaiserschnitt starker Blutverlust (> 2L) und zweite Operation, unter der die Gebärmutter „zusammengeschnürt“ wurde.
Nun laut Gynäkologin alles wieder normal und im Alltag keine Komplikationen. Grundsätzlich sehr gesund und fit. Es wurde allerdings nie eine ursächliche Diagnose gestellt, die Komplikationen waren für die Ärzte ebenfalls ein Rätsel, keine bekannten Vorerkrankungen o.ä.
Wir denken nun über ein zweites Kind nach und ich möchte gerne die Risiken und Möglichkeiten zum Vorbeugen abwägen. Wir wohnen allerdings mittlerweile in Schweden, was die ganze Sache mit Unbekanntem Gesundheitssystem und neuer Sprache nicht leichter macht.
Nun meine Fragen: 1) was macht ggf Sinn abzuklären um die Ursachen für die Komplikationen und damit Risiken für die Zukunft zu erkennen? 2) ist von einer weiteren Schwangerschaft abzuraten? Was sind die Risiken? 3) was kann ggf. bereits schon vorbeugend gemacht werden (ggf bereits jetzt?) um Risiken zu minimieren und inwieweit sollten bei einer Schwangerschaft ggf. weitere Untersuchungen und welche durchgeführt werden?
Vielen Dank für die Hilfe!!!
von
Lenima
am 25.01.2022, 10:31
Antwort auf:
Kinderwunsch nach HELLP und Uterusatonie
Guten Tag,
nach einer Präeklampsie sollte man sich nach dem Wochenbett und Stillzeit mal auch internistisch untersuchen lassen. Bluthochdruck?, Schilddrüse?, Übergewicht?, Diabetes?, Gerinnung?..
Oft wird nichts gefunden, denn die SS an sich stellt ein Risikofaktor hierfür dar. Man sollte bei einer folgenden Schwangerschaft eine Prophylaxe mit ASS 100 und ggf einer Blutdrucktherapie durchführen. Es gibt auch Laborwerte, die man prognostisch in der SS bestimmen kann, um das Wiederholungsrisiko zu erkennen. Eine Atonieprophylaxe unter Geburt und eine in der SS ausreichende Eisenzufuhr ist ebenfalls angezeigt. Das sollte man aber auch in Schweden kennen.
Natürlich können Sie wieder eine SS anstreben.
Alles Gute wünscht Ihnen.
Dr. Christian Karle
von
Dr. med. Christian Karle
am 25.01.2022
Antwort auf:
Kinderwunsch nach HELLP und Uterusatonie
Guten Tag Herr Karle,
Vielen herzlichen Dank für Ihre Antwort, das ist schon mal sehr hilfreich!
Die Prophylaxe mit ASS und ggf. Blutdrucktherapie, ist das etwas mit dem man bereits bei Kinderwunsch starten sollte oder erst falls man schwanger wird ab dem Moment?
Welche Laborwerte kann man denn prognostisch bestimmen um ein Wiederholungsrisiko zu erkennen?
Was macht man als Atonieprophylaxe unter der Geburt?
Eisen- und Magnesiumpräparate hatte ich bereits in meiner ersten Schwangerschaft bekommen, scheint nicht geholfen zu haben.
Herzlichen Dank!!
von
Lenima
am 27.01.2022, 05:49