Frage im Expertenforum Recht an Nicola Bader:

Rezepte anfordern für Kind

Nicola Bader

 Nicola Bader
Rechtsanwältin, Fachanwältin für Familienrecht

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Frage: Rezepte anfordern für Kind

Lexi

  Hallo Mein Kind ist über meinen Exmann privatversichert und benötigt regelmäßig Medikamente. Mein Exmann möchte das die Rezepte zu ihm geschickt werden und er die Medikamente in der Apotheke holt. Er händigt sie mir danach zwar aus aber lieber würde ich mich um das ganze Procedere kümmern weil ich mich nicht davon abhängig machen möchte.  Mein Exmann legt ein Veto ein weil er mir dann das Geld für die Medikamente überweisen muss. Anders würde er sie gleich bezahlen und dann bei seiner Versicherung einreichen.. er möchte den Zwischenschritt mit der Überweisung an mich nicht haben.  Ist sein Argument rechtsicher das er als Versicherungsnehmer die Rezepte zugeschickt bekommen will und dürfte mir die Praxis trotzdem Rezepte schicken wenn ich diese anfordere? 


Hallo, er ist Versicherungsnehmer und ich kann nicht das Problem erkennen. Wenn Sie das Rezept bekommen, ist er davon abhängig, dass Sie es ihm aushändigen und er dann mit Ihnen und der Versicherung abrechnet. Es hat bis jetzt augenscheinlich geklappt und nur auf die wage Befürchtung hin, es könnte irgendwann mal nicht klappen kann ich keinen Anspruch ableiten. Liebe Grüße NB


KielSprotte

Wo liegt denn dein Problem? Wichtig ist doch lediglich, dass EUER Kind die benötigten Medikamente bekommt. Dafür scheint der Vater zu sorgen, also ist doch alles gut.  Wer keine Probleme hat, macht sich welche 


Lexi

Prinzipiell schon. Ich möchte aber nicht von ihm abhängig sein. Am Ende rückt er die Sachen nicht mehr raus und ich bekomme nur noch tägliche Rationen mitgeschickt oder eben nur so viele wie ich für mein Kind benötige wenn es bei mir ist. Ich möchte eben selbst die Rezepte rechtzeitig anfordern und an mich schicken lassen.  Daher die Frage wie die Rechtslage ist.  


KielSprotte

"wenn es bei mir ist"....wo lebt EUER Kind denn regelmäßig? Entscheidend dürfte wohl sein, wer die Versicherungskarte hat. In meinen Augen sind das Eitelkeiten, leider mal wieder zu Lasten des Kindes 


Lexi

Wir haben ein Wechselmodell 50/50. Unser Kind ist beim Vater gemeldet und in der privaten Versicherung meines Exmannes. Daher gibt es leider keine Versichertenkarte.     Ich möchte einfach nicht abhängig von ihm sein


KielSprotte

So ein Quatsch - unsere Kinder sind auch privat bei meinem Mann versichert und natürlich hat jedes Kind eine Versicherungskarte. 


Lexi

Unser Kind aber nicht. Vielleicht gibt es bei den privaten auch Unterschiede. 


Neverland

Dann hättest du kein kind mit ihm bekommen sollen. mit Kidn wirst du immer irgendwie von ihm abhängig sein. kann man akzeptieren - der immerhin gehört ihr durch das Kind irgendwie immer zusammen - oder man stellt sich halt an und macht allen das Leben schwerer. Man sollte immer überelgene, welche Kämpfe im Leben sind es wirklich wert gekämpft zu werden.   


KleinesBoehnchen

Wie meine Vorrednerinnen kann auch ich dir keine Antwort auf deine Frage zur rechtlichen Situation geben.  Ich und meine Kinder sind ebenfalls privat versichert (und auch wir haben keine Karte! Kenne das auch nur so.). Ich möchte aber versuchen, dir die Situation deines Ex-Partners verständlicher zu machen.  Es ist ja nicht nur so, dass er dir jedes Mal 23,45€, 66,79€, etc. überweisen muss - was auf Dauer schon nervig ist - sondern er muss auch jedes Mal warten, dass du ihm das Rezept aushändigst, damit er es dann einreichen kann und sein Geld zurückbekommt. Das sind einfach viele kleine Schritte. Wenn man das regelmäßig so macht, geht zwangsläufig mal was verloren oder dauert einfach länger und das ist ärgerlich. Ich weiß nicht, ob euer Verhältnis so schlecht ist, dass ihr nicht vernünftig miteinander reden könnt. Sollte das Reden möglich sein, würde ich ihm ruhig und sachlich erklären, dass du die notwendigen Medikamente gerne auf Vorrat hättest. Es gibt mit Sicherheit Mittel und Wege (Gespräche mit dem Kinderarzt bzgl. Wechselmodell), einmalig zwei Rezepte zu bekommen bzw. mit kürzerem Abstand, sodass ihr beide immer ein wenig Vorrat habt.  Vielleicht fühlst du dich dann weniger abhängig?  Ich wünsche euch, dass ihr einen Weg finden könnt, der für alle passt, ohne dass einer von euch direkt an Rechtsmittel denken muss. Alles Gute!   


annarick

Andersrum wäre doch der Vater davon abhängig, dass du die Medikamente mitgibst. Und da würdest du doch auch nur die benötigten mitgeben. Jetzt ist es halt mal so rum.  Sag ihm, dass du gerne einen kleinen Vorrat haben möchtest, falls mal was ausgespuckt wird oder in den Abfluss fällt oder was auch immer.  Aber wenn er zuverlässig die Medikamente mitgibt und alles glatt läuft, sehe ich das Problem nicht. Einer von euch Beiden wird ja immer abhängig sein.


zweizwerge

Meiner Meinung nach spricht überhaupt nichts dagegen, dass Dir die Praxis Rezepte mitgibt oder zuschickt. Ist schließlich für das Kind. Wenn Du für den Fall des Falles sichergehen willst, frag doch mal in der Praxis, ob sie das im Notfall machen würden. Die interessante Frage ist mE, ob du das Geld dann von Deinem Mann wiederbekommst, wenn es gegen die Absprache ist. Sei doch froh, dass Dein Mann normalerweise den Papierkrieg führt.


85kathali

Es kann gut sein, dass du von der Praxis ein Rezept bekommst, wenn du hingehst und darum bittest. Die Frage ist doch viel mehr, ob dein Exmann es dann hinterher auch bei seiner Versicherung einreichen und dir das Geld überweist. Von daher bist du doch so oder so abhängig, oder nicht?  


mamavonbaby

Das es keine Karte gibt ist nicht unüblich. Ich bin auch privat versichert und habe keine Karte. Ich versteh da aber auch sein Problem nicht, wenn du die Rezepte einlöst, dann musst du halt auf das Geld warten bis du es wieder bekommst, das kann ja auch ein Nachteil sein. Leider ist das aber etwas wo ihr euch beide einigen müsst.


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