Frage: Klagen oder nicht?

Hallo, ich hab da ein riesiges Problem, bei dem ich allerdings weiter ausholen muß. Ich bin seit September geschieden und lebe mit meinen 2 Töchtern (4 und 11) zusammen mit meinem neuen Lebensgefährten. Wir haben uns in seinem Heimatort ein kleines Häuschen gekauft, ich habe eine Ausbildung zur Tagesmutter gemacht und alles könnte so schön sein! Aber da ist jemand, der uns das wohl missgönnt! Seit Mai schon wird von den Eltern einer Schulfreundin meiner Tochter behauptet, ich schlage und misshandele meine Töchter. Zuerst hat meine Große abgestritten, aber, aufgehetzt von ihren Großeltern (meinen Eltern, die leider meinen neuen Lebensgefährten absolut nicht leiden können und uns das Leben, wenngleich sie weit weg sind, zur Hölle machen, wo sie nur können), hat sie jetzt doch tatsächlich behauptet, dies wäre so. Ich habe keine Ahnung, was da in ihr vorging, aber das wird wohl hoffentlich der Psychologe klären, den wir demnächst aufsuchen werden. Auf jeden Fall gipfelte es darin, daß uns die Eltern dieser Schulfreundin in der letzten Woche wegen Kindesmisshandlung angezeigt haben und das Jugendamt Jennifer, weil sie dies, wie gesagt, bestätigte, in Obhut nahmen. Ich war völlig verzweifelt! Nach 2 Tagen Heim-Aufenthalt stellte sich heraus, daß an all diesen Vorwürfen absolut nichts wahr und haltbar ist - aber einen Stempel hat jetzt sowohl meine Tochter (sie wurde in der letzten Woche aus dem Unterricht rausgeholt), als auch wir. Das ist natürlich für mich als Tagesmutter übel! Als ich jetzt meine Anwältin bat, mich in dieser Sache zu vertreten, riet sie mir von einer Anzeige gegen diese Leute wg. Rufschädigung ab. Sie meinte, daß das immer mehr Staub aufwirbeln und sich hochschaukeln würde! Das ist auf der einen Seite richtig, doch so etwas kann ich mir doch nicht gefallen lassen. Zumal ich schon gleich im Mai, als die ersten Anfeindungen aufkamen (damals konnte ich nichts unternehmen, weil alles nur über Kinder lief, aber da hat es leider auch schon die ganze Klasse mitbekommen), ein schriftliches Attest von meiner Kinderärztin, die meine Mädels schon über 2 Jahre kennt, gebracht habe. Die hat damals auch bestätigt, daß an solchen Vorwürfen absolut nichts haltbar ist. Dieses Attest haben wir per Einschreiben/Rückschein zu den Eltern der Schulfreundin geschickt. Doch von dem Mädchen weiß ich, daß die Mutter dieses Schreiben nicht geöffnet, sondern ungeöffnet zerrissen und in den Müll geworfen hat. Was raten sie mir an? Sicherlich sind wir hier in einem kleinen Ort, und es spricht sich schnell alles herum. Würde noch mehr Staub aufgewirbelt, wäre das zwar sicherlich nicht gut. Aber auf der anderen Seite werden die Leute sich auch sicherlich denken, daß ich mich doch wehren würde, wenn an den Vorwürfen nichts dran wäre. Ich weiß im Moment nicht, wie ich mich verhalten soll und bin, gelinde gesagt, auch ein wenig verzweifelt. Wir haben für das Haus einen Kredit aufgenommen, und wenn ich nicht wenigstens etwas dazuverdiene, dann können wir das hier über kurz oder lang nicht halten! Über eine Antwort wäre ich wirklich sehr froh! Liebe Grüße! TinaP.

Mitglied inaktiv - 02.11.2007, 14:48



Antwort auf: Klagen oder nicht?

Hallo, wenn ein Forumsbesucher anwaltlich vertreten ist, darf ich nichts dazu sagen. Das sieht das Standesrecht so vor. Hier gilt der Spruch: „Eine Krähe…“ Tut mir Leid. Fragen Sie im Zweifel bei der zuständigen Rechtsanwaltskammer. Gruß, NB

von Nicola Bader, Rechtsanwältin am 05.11.2007



Antwort auf: Klagen oder nicht?

Hallo, ich kann dich nur zu gut verstehen. Ich habe auch so Eltern, die sich absolut nicht an das gehalten haben, was ich gesagt habe und es ging alles über die Schiene Kind. Ihr wurde der Staubzucker in den Hintern geblasen und ich wurde nur schlecht gemacht. Ich habe den kontakt zu meinen Eltern abgebrochen und meiner Tochter verboten dort hinzugehen. Ich habe meiner Großen (15 Jahre) gesagt, wenn sie hin will, kann sie das tun, aber bitte dann mit Koffer und meine Türe ist dann zu. Was deine Situation angeht, das ist nicht ganz so einfach, weil ihr ein kleines Dorf seit. Wäre ich hier bei uns in deiner Situation, würde ich klagen und zwar sofort. Das ganze ist Rufmord und absolut "Geschäftsschädigend". Wenn du die Sache auf sich beruhen läßt, kann es sein, dass die Leute denken, die wehrt sich nicht, also ist etwas dran, auf der anderen Seite ist es so, dass man in so einem kleinen Dorf, wenn du den Schritt einer Klage gehst, auch meint, dass du denen eine einfahren willst. Ich persönlich finde es sehr, sehr schade, dass die ganze Geschichte auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird. Ich für mich würde aber glaube ich trotzdem klagen, weil es hier einfach darum geht, dass die anderen sich das nächste mal vielleicht besser überlegen, was sie tun. Manchmal brauchen die Leute eine kleine Lektion, damit sie etwas lernen. Liebe Grüße Sabine

Mitglied inaktiv - 03.11.2007, 01:57



Antwort auf: Klagen oder nicht?

Hallo, erst mal vielen Dank für Deine Antwort! Ich hatte den Kontakt zu meinen Eltern schon mal abgebrochen. Da die Kinder aber eine sehr enge Bindung zu meinen Eltern hatten und besonders die Große (11) sehr gelitten hat, habe ich nachgegeben und den Kontakt wieder aufgenommen. Mein Vater hatte sich auch offiziell entschuldigt - und jetzt treibt er wieder quer! Er hat sogar Kontakt zum zuständigen Sachbearbeiter des JA aufgenommen und täglich mit meiner Großen telefoniert. Meine Eltern wußten auch mind. 30 - 45 min. vor mir, wo die Große ist, obwohl ich mir hier die Augen aus dem Kopf geheult habe und sie verzweifelt gesucht habe. Ans Handy ging sie nicht ran, wurde immer wieder weggedrückt. Und ich stand hier kurz vorm Nervenzusammenbruch. Hätten meine Eltern mir rechtzeitig Bescheid gegeben, hätte ich z.B. meinen Lebensgefährten frühzeitig von der Arbeit holen können und wäre hier nicht alleine mit den beiden Beamten und deren Anschuldigungen gewesen. Denn das war furchtbar. Ich hatte das Gefühl, ein Schwerverbrecher zu sein. Alles, was ich sagte, wurde mir im Mund umgedreht, besonders von der Frau, die dabei war (waren eine Frau und ein Mann). Ich war so verzweifelt, daß ich vor denen sogar meine Kleine nackt ausgezogen habe, damit sie mir Misshandlungsspuren zeigen. Ich hab ihnen das Attest der Kinderärztin vorgelegt - keine Reaktion! Das waren 48 Stunden Hölle! Und die hätten nicht sein müssen! Tja, aber jetzt wird mir nichts anderes übrig bleiben, als den Kontakt wieder abzubrechen. Aber wie sag ichs meinem Kinde? Das mit der Klage sehe ich im Prinzip genau so. Meine Anwältin warnte mich halt nur davor, zu viel Staub aufzuwirbeln oder eine ständige Klage - Gegenklage zu riskieren. Aber wegen was wollen die mich verklagen. Ich hab auf jeden Fall den Sachbearbeiter beim JA darum gebeten, mir schriftlich zu geben, daß an den Misshandlungsvorwürfen nichts dran ist, und der scheint das auch zu tun (so hab ich ihn wenigstens verstanden). Klar, es ist gut, wenn die Leute nicht die Augen schließen, sondern was tun. Aber dann doch bitte etwas sensibel und nicht wie der Elefant im Porzellanladen! Und nur aus irgendeiner Gehässigkeit raus! Und wenn man dann liest, daß es in Fällen, in denen es sogar Augenzeugen gibt für Misshandlungen und Schläge, das JA nicht tätig wird, weil das nicht genug Beweise sind - ich weiß ja auch nicht! Schaun wir mal, was wird! Liebe Grüße TinaP.

Mitglied inaktiv - 03.11.2007, 11:27



Antwort auf: Klagen oder nicht?

Hallo Tina, das ist ja schon alles sehr heftig und das von deinen Eltern, von denen man eigentlich doch annehmen sollte, dass sie nur das Beste für einen wollen, abere ich kenne das auch. Ich habe meiner Großen (15,5 Jahre) auch letztes Jahr schon den Kontakt zu meinen Eltern verboten. Ich habe ihr klar erklärt, dass sie den Koffer packen kann und zu ihnen ziehen, wenn ich erfahre, dass sie dort war, dass aber bei mir dann die Türe zu ist. Ich weiß das klingt super hart. Ist es auch, aber es hat alles seine Gründe an denen die Große maßgeblich beteiligt ist. Mehr möchte ich hier nicht schreiben dazu, weil es nicht hier her gehört. Ich drücke dir die Daumen, dass alles so weiter geht, wie du es dir wünschst und vorstellst. Setz dich auf jeden Fall bei deinen Eltern durch. Deine Tochter kriegt sich ein, wenn nicht, dann schick sie zu deinen Eltern, aber mit aller Konsequenz. Überleg dir ob du mit ihr so reden kannst, wie ich es mit meiner Tochter getan habe. Als ich ihr erklärt habe, dass sie zu ihren Großeltern kann, aber dann nicht mehr zu uns zurück, wollte sie hier nicht mehr weg. Sie hängt viel zu sehr an ihrer kleinen Schwester und vermutlich auch an uns. Wenn es bei euch genau so ist, dann sprich mit ihr. Liebe Grüße Sabine

Mitglied inaktiv - 04.11.2007, 01:35



Antwort auf: Klagen oder nicht?

Hallo Sabine, ich werde es zumindest versuchen. Da wir jetzt auch eine Art Erziehungshelfer vom JA beigestellt bekommen, werde ich mal mit dem über die Situation reden. Vielleicht ist es ja auch möglich, so eine Art Umgangsverbot herauszuhandeln, denn ich fürchte, daß meine Eltern auf Umgangsrecht klagen werden (haben sie schon mal versucht). Schaun wir mal! Danke jedenfalls für Deine liebe Antwort und Deine guten Wünsche! LG Tina

Mitglied inaktiv - 04.11.2007, 13:13



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