Frage im Expertenforum Pränatale Diagnostik an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer:

Zwillingsschwangerschaft mit Komplikationen nach FFTS Laser

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

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Frage: Zwillingsschwangerschaft mit Komplikationen nach FFTS Laser

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Guten Nachimttag Herr Dr. Hackelöer, ich bin aktuell die 3 Woche stationär im KH und bin sehr verunsichert durch die Meinung meiner Ärztin.  Kurze Info zum Verlauf meiner SS: in SSW19 wurde FFTS Lasereingriff bei Mo-Di Zwillingen erfolgreich durchgeführt, (stand heute 1.4.2025: Babies geht's gut, Fruchtwasser 3 und 5cm, Doppler unauffällig, beide entwickeln sich gut, Wachstumsdiskrepanz von ca. 35-40% bleibt es bestehend, Blase bei beiden gut gefüllt) SSW22 bei vaginaler Kontrolle war die Fruchtblase sichtbar, Cervixinsuffizienz - seitdem wurde ich notfallmäßig stationär aufgenommen und es wurde ein Arabin Pessar gesetzt. GMH war dann 10mm verschlossen. SSW23 kam es zu einem "Prolaps" - Fruchtblase im Pessar 2cm breit sichtbar, GMH weiterhin 10mm geschlossen wie bei einer Sanduhr. Hinzu kam ein Citrobacter in der Scheide, welcher mit Antibiotika behandelt wurde. Zugleich erhielt ich die Lungenreifespritze und wurde von einer Neonatologin über Extremfrühchen und Ablauf in Kenntnis gesetzt. Auch alle Unterschriften für den Anästhesisten bzgl. Vollnarkose im Ernstfall wurden gegeben. HEUTE in SSW25 bin ich jetzt die 3 Woche stationär mit Bettruhe und seit 10 Tagen hat sich die Situation nicht verschlechtert.(Vaginale Visite vor 3 Tagen: Fruchtblase weiterhin im Pessar sichtbar wie bei einer Sanduhr, GMH lt. 10mm geschlossen, Pessar sitzt gut) Jetzt würde mich meine Ärztin entlassen, weil die Lage seit 10 Tagen stabil ist. Diese Klinik mit Neonatologie ist 1,5h von zu Hause entfernt. Wir leben in den Dolomiten und es gibt nur eine Hauptverkehrsroute vom Tal ins KH. (Hohes Verkehrauskommen - Touristisch überfüllt) Meine Frage: Ist eine Entlassung aufgrund der Entfernung 1,5h und mit hohem Risiko für eine extreme Frühgeburt aus medizinischer Sicht vertretbar? Sie würden mich dann NUR einmal pro Woche kontrollieren!! Ich habe Angst, dass die Versorgung der Zwillinge im Notfall nicht gegeben ist. Vor allem weil meine letzte Geburt im Juni 2023 auch sehr schnell ging. Das 20min entfernte Krankenhaus ist zu klein und für Extremfrühchen und Zwillinge nicht ausgestattet bzw. keine Kompetenzen dafür. Diese müssten mich mit der Rettung oder wenn ein Hubschrauber zur Verfügung steht an die Nächste Neonatologie weiterschicken. Lt. Ärztin wäre ein Notfallkaiserschnitt im kleinen KH nicht optimal und Neonatologen müssten die Kinder dort abholen und überstellen.    Laut Studien kommen Zwillinge nach FFTS Lasereingriffen innerhalb 10 Wochen. (Mit Ausnahmen die länger bestehen). In den nächsten 4 Wochen wären bei mir die 29 SSW und somit die 10-Wochen Marke. Aber jede meiner Komplikationen erhöht das Risiko einer früheren Geburt. Vielen Dank und LG  PS: Entschuldigen Sie den ausführlichen Bericht. Ich möchte einfach nur Klarheit für meine Situation        


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Hallo HWpunkt, Ihre Sorgen und Ängste kann ich voll nachvollziehen.Unter diesen Befunden und Bedingungen wäre aus meiner Sicht eine Entlassung für einen solchen Hochrisikofall nach Laser-Eingiff nachhause unverantwortlich.Ich habe als Chefarzt einer großen Klinik eine solche Entlassung nur dann verantwortet,wenn im Notfall ( Blasensprung) ein ganz kurzer Kontakt und Weg zu einer Klinik (15 Minuten) mit ausgewiesener und für extreme Frühchen spezialisierter Neonatologie gewährleistet war.Das war in einer Stadt wie Hamburg gesichert - in den Dolomiten sicher nicht.Ich weiß nicht,wie diese Ärztin diese Einstellung verantworten kann.Ich würde mich weigern - bis auf Weiteres! Alles Gute Prof. Hackelöer


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