Frage im Expertenforum Pränatale Diagnostik an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer:

Vorzeitige Plazentalösung

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer
Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

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Frage: Vorzeitige Plazentalösung

jbfl22

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Lieber Dr. Hackelöer, vor zwei Wochen wurde unsere Tochter in der 35+3 SSW per Notkaiserschnitt geboren. Ich hatte kurz zuvor sehr schnell sehr starke Wehen, die innerhalb von ein paar Stunden mit einem Abstand von 2 Minuten kamen und schließlich ohne Pause einsetzten. Grund für den Kaiserschnitt war eine abgelöste Plazenta und wir sind sehr glücklich darüber, dass alles gut ging und wir beide inzwischen wohlauf sind. Jetzt, wo langsam etwas Ruhe einkehrt, denke ich aber immer mehr darüber nach, wie das passieren konnte. Zum einen warum die Wehen bereits in der 36. SSW einsetzten und zum anderen warum sich die Plazenta vorzeitig gelöst hat. Im Krankenhaus wurden nach der Geburt Blutuntersuchungen gemacht und eine Schwangerschaftsvergiftung konnte ausgeschlossen werden. Außerdem hatte ich während der gesamten Schwangerschaft niedrigen Blutdruck. Bei der Feindiagnostik in der 23. SSW waren die Blutgefäße zur Plazenta und die gesamte Versorgung in Ordnung, das Risiko für Komplikationen wurde bei mir als sehr gering eingeschätzt. Kann das alles durch etwas ausgelöst worden sein, was ich gemacht habe? Durch Überanstrengung zum Beispiel? Mir fallen natürlich immer wieder mal Situationen ein, in denen ich mich vielleicht etwas viel gebückt habe oder mal etwas schweres hochgehoben habe. Eine Woche vor Geburt hatte es zum Beispiel bei uns rein geregnet und ich habe versucht, alles möglichst schnell zu trocknen und habe auch den Teppich etwas angehoben. Kann so etwas Schäden an der Plazenta verursachen und eine Woche später zu einer solchen Geburt führen? Am Mittag vor der Geburt war ich noch wegen einer leichten Schmierblutung und recht starken Senkwehen im Krankenhaus, das ctg war da normal, Muttermund geschlossen und Ultraschall in Ordnung. Hier wurde auch die Versorgung der Nabelschnur zum Kind mit Doppler untersucht, ohne Auffälligkeiten. Ich hatte in den Wochen vorher allgemein recht viele Übungswehen und später auch Senkwehen denke ich. Hätte ich hier aufmerksamer sein müssen und waren das schon die ersten Warnzeichen? Oder hätte man das nicht vorher sehen können? Bitte entschuldigen Sie den nun doch sehr langen Text. Mir geht inzwischen einiges durch den Kopf und ich wünschte, ich hätte unserer Tochter einen besseren und leichteren Start ins Leben ermöglichen können.


Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Hallo jbfl22, machen Sie sich nicht zuviele Gedanken.Sie haben sicher nichts falsch gemacht.Solche Dinge können einfach passieren,ohne,daß man eine exacte Ursache finden kann.Normale körperliche Belastungen in der Schwangerschaft und sogar auch Sport machen normalerweise nichts aus.Manchmal gibt es geringe Anomalien in der Plazenta,die man nicht unbedingt vorher entdecken kann. Seien Sie einfach nur froh,daß alles gutgegangen ist und nicht grübeln(auch nicht Googlen). Alles Gute Prof. Hackelöer


jbfl22

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Hallo Dr. Hackelöer, vielen Dank für Ihre Antwort und die lieben Worte, das beruhigt mich und ich bin sehr froh darüber, wie alles trotz der Umstände ausgegangen ist. Viele Grüße


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