Frage im Expertenforum Pränatale Diagnostik an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer:

Soll ich eine Amniozentese durchführen und wenn ja, wann am besten?

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

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Frage: Soll ich eine Amniozentese durchführen und wenn ja, wann am besten?

talofa

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Sehr geehrter Herr Dr. Hackelöer, ich bin zur Zeit in der 15+6 Woche schwanger und stehe vor der Frage, ob ich (wieder) eine Amniozentese durchführen lassen soll. Zum Hintergrund: ich war dieses Jahr bereits im Frühjahr schwanger. Bei der 2.FD wurde eine Fehlstellung der Füße festgestellt und eine schlechte Entwicklung des Kleinhirn, daraufhin gabe es weitere Untersuchungen, inkl. einer Amniozentese. Das Ergebnis war eine Chromosomenstörung (Deletion auf Gen 6) und ein Spätabbruch in der 26.SSW. Eine Vererbung wurde, so weit wie möglich, ausgeschlossen. Um die Erfahrung eines erneuten Spätabbruch zu vermeiden, hatten wir mit dem Feindiagnostiker vereinbart, dass wir bei einer erneuten SS früher zur Amniozentese kommen. Nun habe ich am Donnerstag einen Termin, in der 16+0.SSW. Bei der 1.FD sah alles gut aus (das war aber auch bei der ersten SS der Fall). Wir sind nun unsicher, ob wir die Amniozentese überhaupt und wenn ja, so früh, durchführen lassen sollen. Wir wollen natürlich kein gesundes Kind verlieren, aber die Angst vor einer erneuten Krankheit steht immer im Raum. Gibt es Aussagen dazu, ob es in der 16.SSW ein höheres Risiko gibt? Sollten wir uns mit der doppelt durchgeführten Feindiagnostik (Derum II und III) zufrieden geben? Besten Dank. Maria


Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Hallo Maria, bei einem erfahrenen Diagnostiker (DEGUMII/III) können Veränderungen des Chr.6 auch schon zum jetzigen Zeitpunkt und in der 20.SSW gut ausgeschlossen werden,sodaß eine Amniozentese nicht zwingend wäre,da ja auch kein direktes Wiederholungsrisiko besteht.Aber da Sie für Ihre Beruhigung und mit der Erfahrung des Spätabbruchs eine absolute Sicherheit benötigen,ist auch eine Amniozentese gerechtfertigt.In der Hand des erfahrenen Untersuchers besteht zwischen 16+0 und später kein wesentlicher Risikounterschied (Gesamtrisiko < 0,2% bei erfahrenem Punkteur). Besprechen Sie dies mit dem DEGUM II/III Diagnostiker.Entscheiden müssen aber Sie! Alles Gute Prof. Hackelöer.


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