Frage im Expertenforum Pränatale Diagnostik an Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer:

ETT und deren Aussagekraft

Prof. Dr. med. B.-Joachim Hackelöer

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Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe

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Frage: ETT und deren Aussagekraft

Merry12345

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Hallo Herr Prof. Dr. Hackelöer Ich hatte bei meinem Frauenarzt einen ETT gemacht. Dabei wurde sowohl die NT gemessen als auch Blut für die Auswertung abgenommen. (12+4). Die Auswertung ergab folgendes (SSW = 12+4, 173cm, 90kg, Alter 32 Jahre): SSL: 63 mm NT: 1.2 mm (obwohl in der selben Untersuchung eigentlich auch schon mal 1.74 gemessen wurde, ich weiss nicht weshalb nicht der grössere Wert verwendet wurde) Beta-HCG, frei: 55.1 ng/ml Beta-HG (DoE): 0.598 PAPP-A: 5291 mU/l PAPP-A (DoE): 0.939 Risiko für Trisomie 21 aufgrund des Alters 1:432 Risikko für Trisomie 21 (berechnet DoE): 1:10559 Risiko für Trisomie 13/18 (DoE): < 1:40000 Die Risikoberechnung der Trisomien wurde mit Fastsccreen pre1plus V3.0, Angaben in DoE, oder mit PRISCA V5.1.0.17, Angabe in MoM, durchgeführt. Aus dieser Berechnung heraus wird abgeleitet, dass das individuelle Risiko für Trisomie 21, 18 und 13 sehr tief sei (< 1:1000). Ich habe mir bei einem anderen Frauenarzt eine Zweitmeinung geholt, weil ich auf sicher gehen wollte. Dieser zweite Arzt ist auf andere NT-Werte gekommen. Diese Situation hat mich geschockt und belastet mich aktuell sehr. Die Untersuchung beim zweiten Arzt hat folgendes ergeben: Die Auswertung ergab folgendes (SSW = 13+3, 173cm, 89kg, Alter 32 Jahre): Herzaktion: dargestellt SSL: 82.1 mm NT: 2.94 mm (> 95 Perzentil) BPD: 26.9 mm KU: 95.6 mm AU: 84.8 mm FL: 10.9 mm Intrakranielle Transparenz: vorhanden Plazenta: Hinterwand Fruchtwasser: unauffällig Nabelschnur: 3 Gefässe, Nabeschnurinsertion: auf der Oberfläche der Plazenta Fetale Anatomie: Schädel/Hirn: erscheint normal, Wirbelsäule: erscheint normal, Herz: biventrikulärer Einstrom in Farbe erkennbar, Abdomen: erscheint normal, Magen: sichtbar, Hände: beide darstellbar, Füsse: beide darstellbar Die erneute Auswertung des Risikos ist (ohne erneute Blutentnahme): Beta-HCG, frei: 55.10 lU/l entsprchend 1.980 MoM PAPP-A: 5.291 lU/l entsprechend 1.950 MoM Risikoberechnung: T21 Hintergrundrisiko 1:466 Adjustiretes Risiko 1:812 T18 Hintergrundrisiko 1:1233 Adjustiertes Risiko 1:9081 T13 Hintergrundrisiko 1:3839 Adjustiertes Risiko 1:12341 Das adjustierte Risiko wurde mit der Sofware 2012 FMF (Version 3.4) berechnet. Wie Sie sehen ist das Risiko bei T21 nun aufgrund der neuen Daten dramatisch erhöht verglichen mit dem ersten Test beim ersten Arzt. Ich habe im Netz viel recherchiert, aber irgendwie macht uns die ganze Situation extrem sorgen. Daraus abgeleitet hätte ich folgende Fragen: 1. Ist das Beta-HCG zu hoch? Was sind Normwerte? Wenn ja, was lässt sich daraus folgern? 2. Ist das PAPP-A zu hoch? Was sind Normwerte? Wenn ja, was lässt sich daraus folgern? Was bedeutet es, wenn beide Blutwerte 'zu hoch' sind? 3. Wie beurteilen Sie diese grosse Differenz der NT Messung bei den jeweiligen Ärzten? 4. Wie interpretieren Sie diese Zahlen? 5. Welche weiteren Schritte würden Sie empfehlen? Ich danke Ihnen schon vorab für Ihre Rückmeldung.


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Hallo Merryl12345, zunächst sind alle diese Ergebnisse nur Zahlen und keine Diagnosen,daher kann man um einzelne Zahlen nicht feilschen.Zwischen ein NT von 1,2 und 1,74 gibt es in der Risikoberechnung überhaupt keinen Unterschied,für NT 2,94 schon.Unterschiedliche Untersucher können immer zu unterschiedlichen Messungen kommen.Wer recht hat,weiß ich nicht.Hormonwerte können sehr schwanken und haben eine hohe falsch positiv Rate.Auch dazu kann man nicht spekulieren. Gründe dafür können auch dickere Bauchdecken und das Gewicht sein. Es lohnt also nicht sich über einzelne Werte Gedanken zu machen.Man kann das Dilemma nicht lösen.Lassen Sie einen DNA-Test machen und später(21.Woche) noch eine gute qualifizierte Ultraschall-Organdiagnostik. Alles Gute Prof. Hackelöer


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