Cloudy2
Liebe Expertinnen, Meine Tochter ist 17 Monate alt und liebt Käse über alles. Wahrscheinlich würde für sie persönlich der Käse alleine schon ausreichen. Sie mag aber außerdem sehr gerne Naturjoghurt, Milch und Quark. Ich mache ihr morgens das Müsli mit Haferdrink, damit sie dort nicht auch noch Milchprodukte zu sich nimmt. Ich habe sie gestillt bis sie 11monate war und dann zeigte sie einfach kein Interesse mehr daran.. pre Nahrung hat sie nie bekommen, weil sie auch das Fläschchen sehr willensstark abgelehnt hat. Ich selbst mag auch alles rund um Milch sehr gerne und kann sie deshalb gut verstehen. Allerdings mache ich mir etwas Sorgen, dass sie zuviel Milchprodukte bekommt bzw würde sich das irgendwie bemerkbar machen? Wenn ja, wie? Und sind pflanzliche Ersatzprodukte empfehlenswert für Kinder in ihrem Alter? Ich möchte ihr diese Vorliebe ungern nehmen, da sie sonst eher eine wählerische Esserin ist, aber will ihr damit natürlich keinesfalls schaden. Haben sie Tipps für mich was ich noch anders machen könnte? Oder was würden sie mir generell empfehlen was die Menge der Milchprodukte über den Tag verteilt betrifft? Vielen Dank und viele Grüße
Barbara Doyle
Liebe „Cloudy2“, Ihre Tochter ist eine Käseliebhaberin – das kann ich so gut nachvollziehen! Kleinkinder lieben bekanntermaßen Milch, Käse, Joghurt und Co, oft nehmen sie 2-3mal mehr Eiweiß auf, als sie eigentlich brauchen. Nach dem ersten Geburtstag sind aber tatsächlich etwa 300 ml Milch inklusive aller anderen Milchprodukte ausreichend. Mit einberechnet werden in diese Empfehlung die Trinkmilch, das Müesli, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. Da Käse an sich sehr komprimiert ist, entspricht z.B. ½ Scheibe Käse bereits etwa 100ml Milch. Und genau hier sollten Eltern etwas Maß halten. Denn Studien deuten darauf hin, dass eine zu hohe Eiweißzufuhr in der frühen Lebensphase das Risiko für späteres Übergewicht erhöhen kann. Bieten Sie Ihrem Mädchen daher weiterhin einen ausgewogenen, aber nicht zu Milch-lastigen Speiseplan an. Dieser könnte z.B. so aussehen: Morgens: Müesli (gerne mit Haferdrink zubereitet) Vormittags: Obst, Gemüse + Knabberei, nur Knabberei, nur Gemüse, Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal pro Woche Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst, Gemüse + Knabberei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Abends: Brot + Käse plus Gemüsesticks Sicherlich können Sie zwischendurch einmal ein pflanzliches Ersatzprodukt anbieten. Aufgrund der vielen Zusatzstoffe, die dort leider sehr oft enthalten sind, würde ich diese aber nicht zu oft auf den Speiseplan setzen. Informieren Sie sich ruhig auch einmal beim FKE (Forschungsdepartment Kinderernährung) über geeignete Speisepläne ( https://www.fke-shop.de/ ). Liebe „Cloudy2“, es geht einfach darum, eine gute Balance für den Speiseplan zu finden. Gemeinsam mit Ihrer Tochter finden Sie hier sicherlich einen guten Weg. Ich wünsche Ihrem Mädchen auch weiterhin eine gute Entwicklung und einen guten Appetit! Herzliche Grüße Ihre Barbara Doyle