Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

zu viele Einzelthemen, um eine passende Überschrift zu finden

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: zu viele Einzelthemen, um eine passende Überschrift zu finden

Nikaschaf

Beitrag melden

Hallo liebe Ernährungsexperten! Herzlichen Dank, dass ich hier meine Frage stellen kann! Mein Sohn ist 17 Monate alt und ein "guter Esser", wie man so schön sagt :-) Er frühstückt morgens gegen 7.30/8.00 Uhr mit Brot (meist mit Butter und Honig), Obst und (Reis-)Milch. hier setzt meine erste Frage an: zurzeit sind wir in homöopathischer Behandlung eines Ausschlages, den die Schulmedizin leider nicht in den Griff bekommen hat. Derzeit wird seine Darmflora stabilisiert und wir sehen auch erste Erfolge bei seiner Haut. Unser behandelnder Therapeut hat empfohlen, ihm keine Kuhmilch zu geben, da diese den Darm sehr stark belastet. Dem von mir befürchteten Kalzium-Mangel empfiehlt er, mit Käse, Joghurt und Quark entgegenzutreten. Sehen Sie Schwierigkeiten, ein Kind ohne Milch zu ernähren? Als Zwischenmahlzeit isst er gegen 10.00 Uhr Obst oder Joghurt mit Obst, manchmal auch eine halbe Brezel. Gegen 12.00 Uhr gibt es Mittagessen, wobei er komplett Familienkost isst. Ich wiege die Portionen nicht (mehr immer) ab, schätze aber, dass er meist so zwischen 200 und 250g isst. Am Nachmittag isst er gegen 16.00 Uhr nochmals etwas Obst oder Müsli oder eine andere Kleinigkeit. An manchen Tagen passen der Tagesablauf meines Mannes und mir nicht direkt zu dem unseres Sohnes, so dass bei unserem Abendessen (gegen 17.30) ein paar Bissen für ihn "abfallen". Er selbst isst gegen 19.00 Uhr zu Abend, dabei gibt es etwas Brot, eine halbe Breiportion, Käse oder Wurst und aufgeschnittene Tomate. Hierzu meine nächste Frage: isst der kleine Mann zu viel? Er wiegt ca. 12 kg bei einer Größe von ca. 81 cm und liegt beim Gewicht bei der 75er Perzentile, bei der Größe etwas unter der 50er... Abschließend noch eine Frage zu seinem Trinkverhalten: unser Sohn trinkt leider kein pures Wasser oder Tee, zumindest nicht in ausreichender Menge. Daher mische ich ihm immer einen Saft unter das Wasser, so dass er zumindest einen halben Liter/Tag trinkt. An manchen Tagen trinkt er sogar bis zu 750 ml, an anderen schafft er gerade mal 350. Muss ich mir deswegen Sorgen machen? Herzlichen Dank schon im Vorfeld für die Beantwortung meiner Fragen! Viele Grüße


Beitrag melden

Liebe „Nikaschaf“, gerne bin ich bei Ihren Fragen da. Sie schreiben Ihr Kleiner soll keine Milch bekommen, das diese den Darm belasten soll. Milchprodukte wie Käse, Joghurt, Quark jedoch schon. Wenn Sie Ihrem Kleinen ausreichend Käse, Joghurt und Quark anbieten, können Sie damit sehr wohl den Milch- und Kalziumbedarf decken. Es gibt auch Reismilch, die mit Kalzium angereichert ist. Achten Sie einmal darauf. Im zweiten Lebensjahr werden - am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt - etwa 300 ml Milch oder g Milchprodukte empfohlen. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Der Speiseplan Ihres Kleinen ist ganz wunderbar. Ihr Sohn hat Freude am Essen und er liegt mit seinem Gewicht Mitten in der Norm. Ich sehe nicht, dass Sie da was ändern müssen. Bieten Sie ihm ausreichend an, lassen Sie ihn aber selbst bestimmen, wie viel Ihr Kleiner isst. Zwingen Sie ihn nicht zum Aufessen, respektieren Sie es wenn er satt ist, auch wenn noch was auf dem Teller ist. So können Sie weiterhin auf den gut funktionierenden Hunger- und Sättigungsrhythmus Ihres Jungen vertrauen. Auch das Trinkverhalten ist einwandfrei. Da müssen Sie sich keine Sorgen machen. In der Regel braucht ein Kleinkind etwa 600 - 800 ml zusätzliche Flüssigkeit in Form von Wasser, Tee oder verdünntem Obstsaft, auch die Milch zählt zur Flüssigkeitszufuhr dazu. Es gibt jedoch Kinder, die schaffen kaum die Hälfte, andere sind deutlich durstiger. Und es kann phasenweise auch sehr schwanken. Genaue Trinkmengen lassen sich nur schwer festlegen, da der Durst ja auch abhängig ist von Bewegung, Zimmertemperatur, Jahreszeit und der restlichen Ernährung etc. Kinder und genauso Erwachsene, die viel Obst, Gemüse, Suppen, Joghurt, Milch etc. verzehren, decken zum Teil Ihren Flüssigkeitsbedarf damit. Ist die Ernährung „recht fest“, ist es gut wenn auf ausreichend Getränke geachtet wird. Bieten Sie Ihrem Jungen weiterhin das Trinken ganz zwanglos an. Er hat ein gutes Durstgefühl und weiß am besten wie viel er braucht. Beim Trinken und der Flüssigkeit gilt nach wie vor der Blick in die Windel. Ist diese gut nass und ist der Stuhl weich geformt, dann sagt Ihnen das, dass Ihr Sohn ausreichend mit Flüssigkeit versorgt sind. Gegen eine so verdünnte Schorle spricht meiner Meinung nach nichts. Möchten Sie jedoch, dass Ihr Schatz nur Wasser trinkt, dann gibt es nur den einen Weg, auch nur Wasser anzubieten. Das kann eine gewisse Umgewöhnungszeit bedeuten. Sie können aber sicher sein, wenn Ihr Junge wirklich durstig ist, wird er auch Wasser oder eben Tee trinken. Sind Sie auch selbst ein Vorbild und trinken regelmäßig vor Ihrem Kleinen mit Genuss ein Glas Wasser. Das wird er nachahmen. Alles Liebe und Gute! Doris Plath


Nikaschaf

Beitrag melden

Liebe Frau Plath! Herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort - sie haben meinem Mann und mir damit sehr geholfen! Jedoch ergibt sich für uns aus Ihrer Antwort eine weitere Frage: sie schreiben von einem Sättigungsgefühl, das wir beachten sollen - nur leider scheint unser Kind dies nicht zu kennen! ;-) Er isst, solange was da ist buw. würde er auch eine halbe Stunde nach einer Mahlzeit direkt wieder essen und wieder und wieder... Er beschwert sich recht selten, wenn der Teller leer ist, aber von alleine hat er noch sehr selten aufgehört zu essen (als er krank war oder ihm ausnahmsweise mal etwas nicht so gut schmeckt). Wie gehen wir damit sinnvoll um? Auch für die Beantwortung dieser Rückfrage schon herzlichen Dank und Ihnen und Ihrer Familie ein schönes Wochenende!


Beitrag melden

Liebe „Nikaschaf“, das freut mich, wenn ich dazu beitragen kann, Ihrer Familie zu helfen. Erfahrungsgemäß haben gerade Kinder ein gut ausgeprägtes Hunger- und Sättigungsempfinden. Aber es gibt auch Babys, die das nicht ganz so deutlich zeigen. Bleiben Sie bei dem bewährten Schema. Sie wissen mittlerweile recht gut mit welchen Mengen Ihr Schatz zufrieden ist. Achten Sie darauf, dass er nicht zu schnell isst bzw. das Essen schlingt. Denn es dauert immer ein bisschen bis ein Kind merkt, dass es satt ist. Warten Sie am besten ein paar Minuten bevor Sie die Menge steigern. Oder bieten Sie Früchte oder mal etwas Wasser oder Tee zum Trinken an. Grundsätzlich gilt aber, eine genaue Grammvorgabe, die ein Kind essen muss oder darf gibt es generell nicht. Jedes Kind hat unterschiedlichen Bedarf, der sich auch täglich mal ändern kann. Die Portionsgrößen in den einzelnen Altersgruppen sind deshalb nur Vorschläge. Es gibt Kinder, die weniger benötigen und andere haben mehr Hunger. Jedes Kind ist hier individuell und hat zu verschiedenen Wachstumsphasen auch anderen Bedarf. Prinzipiell ist es doch eine Freude, wenn Kinder beim Essen begeistert mitmachen und nicht nur wählerisch auf dem Teller herum picken. Es grüßt Sie und Ihre Familie herzlichst, Doris Plath


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.