Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Wir wissen langsam aber sicher nicht mehr weiter ...

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Wir wissen langsam aber sicher nicht mehr weiter ...

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Hallo, wo fange ich am besten an. Unsere Tochter ist jetzt 9 Wochen alt. Sie ist ein Frühchen das 6 Wochen zu früh kam. Nach 3 Wochen Frühchen Station durfte sie dann endlich nach Hause. Im KH fing sie ein paar Tage vor der Entlassung schon an mit dem sog. drücken. Ein paar Tage später wurde es immer schlimmer und man sagt uns es seien 3 Monatskoliken und wir müssen einfach da durch wie tausende Eltern vor uns auch. Nun gut, schwer zu akzeptieren, wenn man den heutigen Stand der Medizin betrachtet und wozu diese bereits in der Lage ist, aber einem Säugling der wirklich Schmerzen hat und das kann uns keiner erzählen dem sei nicht so, dem kann man diese krampfartigen Schmerzen nicht nehmen, unglaublich aber nun ja. In jede Art von Krankheiten wird Geld in Forschungen gesteckt aber hier soll man nicht helfen können. Meiner Meinung nach machen sich Ärzte es teilweise auch sehr einfach mit der Aussage, es sind 3 Monatskoliken und da müssen die kleinen eben durch. Unsere kleine hat wegen der schweren Geburt und ich nicht gleich stillen bzw. abpumpen konnte, Beba Frühchennahrung bekommen. Dann konnte ich sie ca. 4 Wochen durch meine Milch ernähren, die mir aber dann abgegangen ist und wir mussten umsteigen auf Beba Sensitive. Die Koliken äussern sich wie folgt: Sie trinkt ca. 5-10 Minuten und fängt dann so schlimm an zu krampfen das sie uns die Flasche aus der Hand drückt und wir ihre Hände fest halten müssen damit sie trinkt. Es ist mittlerweile eine richtige Qual. Mein Gedanke ist nun, kann es denn nicht sein das unsere Tochter eine Nahrungsmittelallergie hat, also beispielsweise allergisch auf Lactose reagiert? Die Koliken setzen immer ein wenn sie isst, nicht erst wie bei den 3 Monatskoliken eher typisch erst abends und nach dem trinken. Es gibt Tage da ist es fast ganz ruhig und sie hat fast nix. Ist dieses extreme drücken und krampfen wirklich normal für 3 Monatskoliken, und es normal das es so schnell und fast immer beim essen auf tritt? Wir haben schon alles probiert was der Markt so behauptet was gegen Koliken helfen soll, ohne Erfolg. Nun sind meine Bedenken, wenn ich nun auf eine Lactosefreie Nahrung umstellen würde, wäre es ja im Prinzip die 4. Milch die der Körper verarbeiten müsste und somit natürlich wieder eine Belastung. Aber wie kann ich sonst rausfinden ob es eine Allergie ist? Wir wissen wirklich langsam nicht mehr weiter, denn die Nahrungsaufnahme gestaltet sich mittlerweile einfach nur noch als Kampf. Ist das wirklich normal bei Koliken? Ich danke Ihnen schon mal für Ihren Rat ... GGLG Carmen


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Hallo Carmen, ich kann sehr gut nachvollziehen, dass Sie sich hilflos fühlen und langsam nicht mehr weiter wissen. Denn ich fühle mich zurückversetzt und kann mich gut an eine ähnlich „harte“ Zeit erinnern. Halten Sie durch. Versuchen Sie Ruhe zu bewahren. Die Erfahrung zeigt, dass sich die Situation mit Sicherheit nach einigen Wochen ändert. In der Schwangerschaft wird das ungeborene Kind umfassend von der Mutter versorgt. Bei der Geburt wird die umfassende Versorgung abrupt unterbrochen. Damit ist das Neugeborene innerhalb weniger Minuten ganz auf sich selbst gestellt. Die Wochen nach der Geburt sind eine Zeit der Umstellung - für die Mutter und vor allem auch für das Kind. Das Baby muss sich an die neuen Lebensbedingungen anpassen. Atmung und Kreislauf bewältigen die Umstellung in den ersten Minuten nach der Geburt, Verdauung, Stoffwechsel etc. brauchen bei manchen Kindern eine längere Zeit, bis sie sich stabilisiert haben. Nach der Geburt muss ein Baby alles lernen, den Rhythmus von Tag und Nacht, den Rhythmus von Hunger und Sättigung. Es muss lernen sich in dieser Welt mit ihren vielen Eindrücken zurechtzufinden. Das Nervensystem ist ebenfalls noch unreif, es macht Mühe all das zu verdauen und sich gegen ein Übermaß an Reizen abzuschotten. Bei Ihrer Kleinen treffen mit Sicherheit mehrere Dinge zusammen. Sie schreiben von einer schweren Geburt und dass Ihre Töchterchen zu früh auf die Welt gekommen ist. Ihren Zeilen entnehme ich, dass es sich bei Ihrem Töchterchen sicher um ein Kind handelt, das es mit der Umstellung sehr schwer hat. Früher behandelten Kinderärzte mit Beruhigungsmitteln und krampflösenden Tropfen – meist mit geringem Erfolg. Der enge Kontakt mit den Ärzten, gibt Ihnen die Sicherheit, dass nichts Ernsthaftes fehlt. Regelmäßig wird das Gedeihen kontrolliert. Sicher hat man Ihnen auch Empfehlungen bezüglich der Ernährung gegeben. Meiner Meinung nach wird derzeit ein weiterer Nahrungswechsel keine wesentliche Besserung bringen. Da Ihr Töchterchen ja auch über einen Zeitraum Muttermilch bekommen hat, halte ich eine Lactoseunverträglichkeit für sehr unwahrscheinlich. Lactose ist der Zucker, der natürlicherweise in Muttermilch vorkommt. Kinder mit einer Unverträglichkeit auf Lactose können auch nicht mit Muttermilch ernährt werden, was ja die ureigene Ernährung eines Kindes darstellt. Damit sich das unreife Verdauungssystem an eine Nahrung gewöhnen kann und etwas Ruhe einkehrt, würde ich vorerst ein paar Wochen bei einer Nahrung bleiben. Haben Sie feststellen können, ob Ihr Kind bei einer der Nahrungen besser zurechtgekommen ist? Auch wenn es so aussieht, dass Sie nichts tun können, es gibt einige Maßnahmen, die es Ihrer Kleinen leichter machen: Das Wichtigste ist Ruhe zu bewahren, denn dann kommt auch Ihre Kleine zur Ruhe. Nehmen Sie sich sehr viel Zeit bei den Mahlzeiten. Schaffen Sie eine ruhige Atmosphäre. Achten Sie darauf, dass Ihr Töchterchen langsam trinkt (Größe Saugerloch kontrollieren) und zwischendurch immer wieder aufstößt. Sorgen Sie für einen ruhigen, strukturierten Tagesablauf. Lenken Sie sie durch sanftes Wiegen, ruhiges Sprechen etc. ab. Auch wenn es momentan nicht den Anschein hat, Ihre Kleine wird sicher in einigen Wochen „ankommen“. Alles Gute Veronika Klinkenberg


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hallo! ich kenne dein problem! mir geht es ähnlich! allerdings würde ich nicht unbedingt auf koliken tippen, sondern eher darauf, das sie zu viel luft schluckt beim trinken! meine maus ist jetzt fast 7 monate alt und schluckt immernoch luft beim trinken! dabei habe ich schon sämtliche maßnahmen ergriffen: ventilflaschen, teesauger, damit die milch nicht so schnell raus läuft, angeschrägstes liegen in der wippe beim füttern, 1er nahrung, weil diese sämiger ist und bei rossmann gibt es von abtei eine emulsion(bei den babypflegesachen), die die luftbläschen im bauch reduziert und den druck nimmt. gibts auch in apotheken.....ist so ähnlich wie lefax! die wirkt auf rein physikalischer basis, geht also nicht in den blutkreißlauf.....nebenwirkungslos sozusagen! was aber auf jeden fall wichtig ist!!!!!!! nimm dein baby während der mahlzeit; z.b. wenn es so rum rudert mit den händen, oder sich so verkrampft, mal hoch und lass es aufstoßen!!!!!!! muß ich bei meiner auch machen. danach müßte es wieder besser klappen mit dem rest der milch! zumindest ist es bei uns so :) auch zwischen den mahlzeiten öfter hoch nehmen zum bäuerchen! nur mal so als hinweis: meine maus macht zwischen 2 mahlzeiten bis zu 10-20 bäuerchen! wenn diese luft natürlich nicht raus kann, passt 1. nix mehr rein und 2. gibts bauchweh!


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Danke für deine Antwort, ABER ohne das jetzt böse zu meinen sind wir nicht auf den Kopf gefallen was das Bäuerchen z. B. angeht. Klar machen wir mehr pausen und machen Bäuerchen zwischendurch. Und Koliken entstehen durch zu viel Luft im Bauch, denn die Luft bleibt dann drin und geht weiter in den Darm und das sind dann Koliken oder sie entsteht erst im Darm, wenn es denn dann welche sind und es nicht eine andere Ursache hat. Glaub mir, wir haben alles ausprobiert was der Markt zu bieten hat, was angeblich helfen soll, auch die sog. entschäumer. Flaschen von Avent werden auch nur noch verwendet. GGLG


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sorry ich wollte dir nur meine eigenen erfahrungen weiter geben und dir damit sagen, das wir auch alles dagegen tun und es mit 7 monaten immernoch nicht besser ist. mit den koliken meinte ich auch nur, das dieses zappeln während des trinkens nicht unbedingt ne kolik sein muß, weil die ja, wie du schon sagst, erst später während der verdauung entstehen. die einzigen antworten, die ich bisher noch bekam, war, das es sich erst bessern wird, mit der einführung der beikost. leider tut sich meine maus noch recht schwer mit brei, so das sich unser luftschluckproblem auch ganz schön hin zieht. na vielleicht kann dir noch jemand weiter helfen.


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