Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Wie soll der Speiseplan mit 9 Monaten aussehen?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Wie soll der Speiseplan mit 9 Monaten aussehen?

Moni33

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Hallo, mein Kind ist jetzt 9 Monate alt und der Speiseplan sieht wie folgt aus: 1. 7.00h 230 ml HA-Pre Milch 2. 10.30h 50-150 ml HA Pre- Milch 3. 14.00h 190 gr Fleisch-Gemüse-Brei 4. 17.00h 170 gr Getreide-Obst-Brei 5. 19.00h 190 gr HA-Pre-Milch/Getreide-Brei und 40 ml Ha Pre-Milch Ich habe folgende Fragen: 1. Könnte ich die 2. Mahlzeit durch einen Getreide-Obst-Brei ersetzen (reicht dann die Milchmenge noch aus)? 2. Könnte ich die 2. Mahlzeit auch ganz weglassen und dafür die Mittagsmahlzeit vorziehen oder sollten es 5 Mahlzeiten sein? 3. Unser Kinderarzt hat die HA-Nahrung bis zum 1. Lebensjahr empfohlen, da es in der Familie des Mutters und des Vaters Allergien (Heuschnupfen) gibt. Jetzt lese ich immer wieder, dass das ab 6 Monaten eigentlich nicht mehr empfohlen wird. Was ist denn jetzt richtig?


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Liebe „Moni33“, gerne helfe ich Ihnen bei Ihrem Speiseplan weiter. Sie können jetzt gerne die Milch am Vormittag auf eine milchfreie Mahlzeit umstellen. Meist wird zwischendurch was Fruchtiges angeboten. Etwas Früchte, Obst-Getreide-Brei, oder je nach Kauvermögen weiche Obstschnitze und was zum Knabbern (Reiswaffel, Babykeks, Hirsekringel, Babyzwieback, ein paar Häppchen Brot, Brötchen..) dazu. Gehen Sie hier nach Appetit und Vorlieben und auch der Reife Ihres Kindes vor. Sie müssen keine fünf Mahlzeiten füttern. Das ist nur ein Vorschlag. Es gibt Kinder, die wollen 6-7 kleinere Mahlzeiten am Tag, anderen reichen 4 Mahlzeiten aus. Hauptsache die Kleinen sind satt und zufrieden und der Essensplan ist in sich stimmig. Zudem kann sich an der Mahlzeitenzahl auch immer mal was verschieben. Gehen Sie hier einfach nach den Bedürfnissen Ihres kleinen Babys vor. Damit es ausreichend mit Milch und Kalzium versorgt wird, braucht Ihr Kleines noch 400-500 ml Milch inklusive Gramm Milchbrei. Das reicht also auch allemal ohne die Vormittagsflasche. Zur Vorbeugung von Allergien gilt folgendes: Allergiegefährdete Kinder sollten die ersten vier Monate ausschließlich gestillt werden oder kann nicht gestillt werden bzw. reicht die Muttermilch nicht aus, können zur Vorbeugung HA-Nahrungen verwendet werden. Diese Maßnahmen helfen wissenschaftlich nachgewiesen das Allergierisiko deutlich zu vermindern. Weitere Empfehlungen fürs Beikostalter nach vier Monaten gibt es nicht mehr. Es gibt hier keine Daten, die belegen, dass im Beikostalter eine spezielle allergenarme Ernährung einen Effekt auf die Allergievorbeugung hat. Das heißt, Sie müssen zur Allergievorbeugung nicht mehr auf eine HA-Nahrung zurückgreifen - weder als Trinknahrung noch im Brei - Sie können auch eine herkömmliche Säuglingsmilch verwenden. Die aktuellen Empfehlungen lauten, bei der Ernährung im ersten Lebensjahr nicht mehr alles zu vermeiden, sondern auch bei bestehendem Allergierisiko nach und nach eine vielseitige Kost aufzubauen. Generell muss aus Gründen der Allergievorbeugung auf kein Lebensmittel mehr verzichtet werden, das gilt auch für Zitrusfrüchte, Kuhmilch, Eier und Fisch. Das „Weglassen“ hilft nicht bei Allergievorbeugung. Es gibt Hinweise darauf, dass die Gabe verschiedener Lebensmittel ab dem 5. und 7. Lebensmonat sogar wichtig für die Toleranzentwicklung des Immunsystems ist. Und im Gegenzug das Meiden von Lebensmitteln das Auftreten von Allergien fördern kann, weil der Körper nicht gelernt hat die Lebensmittel als harmlos zu tolerieren. Alles Gute und herzliche Grüße, Doris Plath


Claudi3001

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Hallo! Ersteinmal vorweg: Euer Speiseplan sieht super aus! zu 1.) & 2.): Mit 9 Monaten sollte dein Kind noch 2-3 Milchmahlzeiten inkl. Milchbrei bekommen. Du kannst die 2.Flasche am Morgen also ohne schlechtes Gewissen weglassen und das Mittagessen vorziehen. Dein Kind braucht nicht zwingend 5 Mahlzeiten. Hauptsache es ist satt und zufrieden! zu 3.): HA -Milch braucht man nur bis zum Beikoststart zu geben ( deshalb liest man oft von 6 Monaten ). Denn mit der Beikost nehmen die Kinder ja eh Allergene auf, da ist dann eine allergenfreie Milch nicht mehr sinnvoll. Du kannst jetzt auf eine günstige Marke umstellen, denn auch LCP und Co werden jetzt über die Beikost zugeführt. Der Obst-Getreide-Brei sollte mit 9 Monaten aus frischem geriebenen Obst mit eisenreichen und zuckerfreien Instantflocken ( Hafer, Hirse, Dinkel ) sein. Obstgläschen würde ich garnicht geben - die enthalten wenig Nährstoffe, dafür sehr viel unnötigen Fruchtzucker. Wenn er schon kauen kann, kannst du auch schon mit frischem Obst plus Hirsekringeln z.B. anfangen. Noch Fragen? Dann los :-). LG


Moni33

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Vielen lieben Dank Doris für die schnelle und ausführliche Antwort!!! Eine Frage habe ich dann noch: Der Kinderarzt hat nicht nur HA-Nahrung, sondern zur Allergieprävention auch die Vermeidung von Kuhmilch an sich im ersten Lebensjahr (also auch kein Frischkäse, kein Joghurt, Quark oder Breie mit Milch......). Habe ich das jetzt richtig verstanden, dass ich auch ganz normal Kuhmilch geben kann und sogar zur Allergievermeidung geben soll (als Halbmilchbrei oder in Käse, etc.)? Und können Sie mir auch sagen, woher die Empfehlungen nur bis zum 4. Monat Kuhmilch zu meiden stammen? Ich würde den Kinderarzt nämlich gerne mal darauf ansprechen und auf diese neuen Empfehlungen hinweisen, da es schon eine Einschränkung ist, auf alle Kuhmilchprodukte zu verzichten :-) Ganz herzlichen Dank!!!


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Liebe „Moni33“, gerne bin ich auch für Ihre Nachfrage da. Ja, es ist richtig. Für die Toleranzentwicklung des Immunsystems ist es sogar günstig, wenn verschiedenste Lebensmittel ab dem 5. und 7. Lebensmonat eingeführt werden. Und Kuhmilch muss im ersten Jahr nicht gemieden werden. Als Zutat im Milch-Getreide-Brei oder anteilig in einem Menü etc., kann Kuhmilch im Speiseplan ohne Bedenken enthalten sein. Natürlich sollten Babys noch keinen herkömmlichen Käse, Quark oder Joghurt bekommen. Diese sind zu eiweißhaltig und können die Nieren belasten und sollten aus diesem Grund erst im zweiten Jahr auf dem Speisezettel stehen. In den Leitlinien zur Allergieprävention ( http://www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/061-016.html ) finden Sie unter Langfassung der Leitlinie "Allergieprävention" auf Seite 10 folgenden Passus: Einführung von Beikost und Ernährung des Kindes im 1. Lebensjahr“ Die zu der Zeit in Deutschland existierende Empfehlung5 , Beikost nach dem vollendeten 4. Lebensmonat einzuführen, ist aus Gründen eines steigenden Nährstoffbedarfs sinnvoll. Eine Verzögerung der Beikosteinführung soll aus Gründen der Allergieprävention nicht erfolgen. (A) Für einen präventiven Effekt einer diätetischen Restriktion durch Meidung potenter Nahrungsmittelallergene im ersten Lebensjahr gibt es keine Belege. Sie sollte deshalb nicht erfolgen. (B) Für einen präventiven Effekt durch die Einführung potenter Nahrungsmittelallergen vor dem vollendeten 4. Lebensmonat gibt es derzeit keine gesicherten Belege. Es gibt Hinweise darauf, dass Fischkonsum des Kindes im 1. Lebensjahr einen protektiven Effekt auf die Entwicklung atopischer Erkrankungen hat. Fisch sollte mit der Beikost eingeführt werden. (B) Diese Empfehlungen hat auch des Netzwerk „Gesund ins Leben – Netzwerk Junge Familie“ übernommen. In dem Netzwerk sind medizinische und wissenschaftliche Fachgesellschaften, Institutionen und Mediziner zusammengeschlossen, die Eltern rund um die Geburt begleiten und unterstützen wollen ( http://www.gesund-ins-leben.de/fuer-familien/allergien-vorbeugen/vorbeugung/allergievorbeugung-tipp-5/ ) Es freut mich, wenn ich Ihnen damit helfen kann. Eine schöne Woche wünscht, Doris Plath


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