jessicaswier
Hallo! Ich wende mich heute mit folgender Frage an Sie. Meine Tochter ist 9,5 Monate alt. Sie bekommt die drei Breie und ißt nebenbei Äpfel, Birnen, Bananen, trockene Brötchen und Reiswaffeln. Jetzt sind auch schon Zahn Nummer fünf und sechs durch gekommen. Nebenbei trinkt sie Wasser, und immer noch Brust nebenbei. Ganz oft benutzt sie die Brust als Einschlafhilfe, manchmal denke ich aber auch, daß sie wirklich Hunger hat. Und das bringt mich auch zu dem Punkt meiner Frage. Es scheint mir, als ob sie keine Breie mehr will. Gestern hat sie zum Beispiel nur sehr wenig Brei gegessen, und lieber am Brötchen gekaut. Und sie ißt lieber Nudeln, als ihren pürierten Brei. Darf ich ihr schon alles vom Tisch mit geben? Wenn ich auf die Gewürze achte? Auch Soßen, mit Tomatenmark oder Sahne? Oder Creme Fraiche! Und darf sie schon Brot ohne Kruste! Mit was für einem Belag? Und darf sie Beutel- Febcheltee? Ich freue mich Auf Ihre Anregungen! Mit herzlichen Grüßen, Jessica
Veronika Klinkenberg
Liebe Jessica, Ihr Töchterchen geht mit großen Schritten auf das Kleinkindalter zu und wenn Sie entsprechende Zeichen erkennen können, dürfen Sie ohne Bedenken in einen neuen spannenden Entwicklungsschritt durchstarten. Freuen Sie sich! In diesem Alter dürfen Kinder schrittweise an den Familientisch herangeführt werden und nach und nach das bekommen, was der Rest der Familie zu sich nimmt. Die Ausreifung des Verdauungsapparates hat nun einen gewissen Abschluss erreicht - hat aber noch nicht die Funktionsbreite des Schulkindes oder gar des Erwachsenen - und Ihre Maus kann größere Nahrungsmengen und auch verschiedenartiger zusammengesetzte Kostformen bewältigen. Auch die Kaufunktion macht große Fortschritte, ist aber von der in späteren Jahren noch weit entfernt. Die volle Funktionsfähigkeit der Nieren wird erst nach etwa 2 Jahren erlangt. Ihr Spatz ist also kein kleiner Erwachsener, deshalb ist es wichtig darauf zu achten, dass Ihr Mädchen mild gewürzte und schonend zubereitete Lebensmittel erhält, die leicht verdaulich sind. Mit Salz wäre ich bis zum ersten Geburtstag noch vorsichtig, gegen milde würzende Kräuter oder ganz kleine Mengen nicht zu scharfe Gewürze Curry, Paprika, Pfeffer spricht nichts. Am besten Sie entnehmen die Portion für Ihre Kleine bevor Sie für den Rest der Familie salzen und nachwürzen. Scharf Gebratenes, stark Gewürztes und Fritiertes eignet sich noch nicht. Solange ein Kind noch keine Backenzähne hat, kann es die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Vorsicht bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen. Tasten Sie sich langsam voran. Variieren Sie die Mahlzeiten Schritt für Schritt und beginnen Sie erst einmal kleine Mengen vom Familienessen zur gewohnten Kost zu kombinieren. Morgens und abends dürfen Sie mit kleinen Mengen Brot beginnen. Nehmen Sie fein gemahlenes, weiches Brot und entnehmen Sie vorerst die Rinde. Bestreichen Sie es mit etwas Butter und schneiden es in mundgerechte Stückchen. Neben Butter kann es Frischkäse, HiPP Frucht-Pause, HiPP Fleischzubereitung und im nächsten Schritt milden Schnittkäse und milden Kochschinken als Brotbelag geben. Ihr Töchterchen wird das Gewicht ihren Bedürfnissen entsprechend in Richtung Brot verlagern. So wandelt sich die Mahlzeit in eine Brot-Milchmahlzeit oder als Alternative in ein Müesli. Mittags kombinieren Sie am besten Gemüse und Beilagen zum Gewohnten. Milde Soßen die mit einer kleinen Menge Tomatenmark, Sahne oder Creme Fraiche abgeschmeckt sind dürfen folgen. Neues sollte erst einmal in kleinen Probiermengen dazu kommen. Wird das gut vertragen, können Sie mutiger werden und das immer mehr ausbauen. Die Zwischenmahlzeiten können aus Obst, einer kleinen Knabberei oder etwas Gebäck bestehen. Da kennt die Kleine ja schon Vieles. Für eine richtige Joghurtspeise also aus normalem Joghurt ist es noch etwas zu früh. Die würde ich nach dem Geburtstag geben. Bis dahin rate ich noch auf kindgerechte Joghurtgläschen zurück zu greifen. Baby- bzw. kindgerechte Tees sind nach wie vor erste Wahl. Denn sie sind praktisch schadstofffrei und enthalten milde, verträgliche Kräuter und Früchte, die sich lange bewährt haben und keine natürlich vorkommenden Begleitstoffe enthalten, die sich negativ auf die Gesundheit auswirken können. Aber es spricht nichts dagegen nun hin und wieder auch einmal einen Tee, der von der gesamten Familie getrunken wird, an zu bieten. Lassen Sie sich von Ihrer Maus leiten, dann kann nichts schief gehen. Veronika Klinkenberg