claudiclick
Hallo, mein Sohn ist nun fast 1 Jahr. Er ist sehr lebendig und sein Appettit ist denke ich angemessen. Frühstück: meistens fast 1 Banane + etwas Vollkorntoast oder Knäckebrot ZMZ: ein Gläschen Früchte Mittags: selbstgekochter Gemüse-Kartoffel-Fleisch Brei + Nachtisch (Obstgläschen oder Joghurt) Nachmittags: OGB, ggf. Kekse oder auch etwas Kuchen Abends: Griesbrei aus dem Glas (Anderen mag er nicht) Jedoch möchte ich nun langsam versuchen, ihn an unsere normale Tischkost zu gewöhnen, sprich Brot und ein "normales" Mittagessen. Bislang mag er mittags nur seinen selbstgekochten Brei und auch hier ist er bereits etwas wählerisch geworden und isst nicht mehr alles. Ich hab es nun auch schon oft versucht, eim gemeinsamen Mittagessen eine Portion für ihn abzuzweigen (etwas weniger gewürzt o.ä.). Manchmal probiert er es auch, manchmal eben nicht und er möchte dann wieder seinen gewohnten Brei. Auch Brot hab ich schon in den verschiedesten Varianten und Sorten probiert, aber er mag es einfach nicht. Vollkorntoast mag er, aber nur zum Frühstück und nur mit wenig Butter. Kein Aufstrich, Frischkäse, Wurst oder Marmelade... Haben Sie vielleicht noch ein paar Tips, wie ich ihn zur "normalen Kost" bewegen kann? Zumal wir in 2 Monaten in den Urlaub fahren und ich da ja schlecht seinen Brei für 2 Wochen mitnehmen kann. Vielen Dank.
Veronika Klinkenberg
Liebe „Claudiclick“, es freut mich, dass Sie ein lebendiges Kerlchen zuhause haben. Was den Speiseplan anbelangt, gibt es kaum etwas auszusetzen. Das Einzige was mir auffällt ist „Milchhaltiges“. Vielleicht haben Sie ja bei der Aufzählung etwas vergessen. Für Kinder in diesem Alter werden in etwa 400ml/g an Milch und Milchprodukten, dann im Kleinkindalter ca. 300ml/g empfohlen. Am besten auf mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt, so z.B. eine Morgenmilch zum Brot, eine Portion Joghurt nachmittags und abends Milchbrei. Aber auch andere Varianten sind möglich. Zwischen 10. Und 14.Monat beginnen Kinder immer mehr Interesse am Familienessen zu zeigen. Jedes Kind hat hier sein eigenes Tempo. Setzen Sie sich nicht unter Druck, vielleicht braucht Ihr Junge einfach noch ein bisschen Zeit. Vollkorntoast ist ja schon der erste Schritt, damit scheint Ihr Spatz beim Frühstück Spaß zu haben und gut zurechtzukommen. Nicht selten halten die Kleinen abends noch etwas an ihrem Milchbrei fest. Das macht nichts, das dürfen Sie ihm ruhig gewähren. Bieten Sie immer wieder kleine Portionen Brot dazu an oder versuchen Sie es mit einer kleinen Menge Müesli. Wir haben ein sehr leckeres Kinder-Bio-Müesli in den Sorten Früchte oder Schoko. Erst einmal eine ganz kleine Menge zum „Lieblingsbrei“ dazu kombinieren und die Menge fließend ansteigen lassen. Was die Mittagsmahlzeit anbelangt, würde ich ebenfalls nicht von einen auf den anderen Tag umstellen, das würde Ihr Kind überfordern. Nehmen Sie die gewohnten Breimahlzeiten, die er gerne isst als Basis und geben auch hier kleine Mengen Familienessen dazu. Immer erst das Neue mit dem Gewohnten mischen. Wie Sie ja wissen benötigen die Kleinen Zeit um zu Ungewohntem Vertrauen aufzubauen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Kinder in diesem Alter wählerischer und eigenwilliger werden. Das gehört zur ganz normalen Entwicklung dazu. Begegnen Sie dem möglichst gelassen und ruhig, gehen Sie nicht ausschließlich auf die Sonderwünsche ein und bieten Sie weiterhin eine Auswahl an gesunden Speisen an. Tasten Sie sich langsam voran, setzen Sie aber keinen Druck oder gar Zwang dahinter. Zwei Monate sind noch eine gute Zeit, ich kann mir vorstellen, dass Ihr Söhnchen bis dahin noch einiges kennenlernt. Bei Kindern geht das ohnehin recht schnell. Am besten können Sie den Kleinen zur „normalen“ Kost bewegen, indem Sie möglichst oft gemeinsam essen, so dass Ihr Spatz die anderen Familienmitglieder beobachten kann. Ermuntern Sie den Jungen von allem zu versuchen und loben Sie ihn zu seinen Essversuchen. Haben Sie keine Angst vor dem Urlaub, Sie können nichts erzwingen. Im Urlaub läuft die Ernährung meistens lockerer, vielleicht ist das eine Gelegenheit für den Kleinen sich in einer ganz anderen Umgebung auf Neues einzulassen. Falls wir uns nicht mehr hören, schon jetzt einen erholsamen Urlaub und ganz viel Freude mit Ihrem Söhnchen Veronika Klinkenberg