Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Ulrike Kusch:

Verdauungsprobleme

Frage: Verdauungsprobleme

Schaschi

Beitrag melden

Liebes Team, Meine Tochter ist jetzt 8 monate alt und so langsam klappt das mit der beikost. Wir probieren, seit sie 6 Monate alt ist und haben langsam begonnen, bis letzte Woche aß sie immer nur 2-3 Löffel. Zuerst gemüse, dann gemüse und kartoffel und nun mit Fleisch und Fisch. Mittlerweile ist sie "gut für ihre Verhältnisse", pro tag: 1 Glas obstbrei, halbes Gläschen gemüse-kartoffel-fleisch brei und bisschen Fingerfood (maisstangen, Gemüse, kartoffel, babykeks usw.). Seit ca. 4 Tagen hat sie eine Umstellung im stuhl, dieser ist jetzt am Stück und braun, fester allerdings nicht hart. Vorgestern hatte sie dann gar keinen Stuhlgang und seit gestern quält sie sich sooooo doll, hat Schmerzen beim drücken und es kommt ca. Alle 3 Stunden ein ganz kleines bisschen Stuhl wie oben beschrieben raus. Kümmelzäpfchen ging gar nicht sie hat soooo geweint. Wasser reiche ich ihr nach dem Essen und sie trinkt davon vllt 100ml am Tag. Zu 80-90% bekommt sie also weiterhin muttermilch. Was kann ich gegen den schmerzenden stuhlgang tun? Beikost paar Tage auslassen und derweil nur muttermilch? Würde ich tun allerdings fängt es gerade erst an gut zu klappen. Wassermenge erhöhen? Wieviel Milliliter Wasser am tag ist ok wegen wasservergiftung? Soll ich zum Arzt? Danke und lg


Beitrag melden

Liebe „Schaschi“, hat Ihr Mädchen sich so geplagt, dann ist es nur verständlich, dass Fragen aufkommen. Mit der Beikosteinführung wird der Stuhl häufig fester und er kommt auch seltener. Die Verdauung Ihrer Kleinen bekommt nun immer mehr „Festes“ zu verarbeiten, so dass sich nach und nach Stuhl ansammelt. Dieser kann physiologisch bedingt auch erst mal etwas fester sein und im Laufe des Stuhlgangs weicher werden. Dabei können die Kleinen dann mal kräftig drücken, einen roten Kopf beim Drücken bekommen und sich anstrengen müssen. Weinen und Schmerzen haben sollte ein Baby natürlich nicht. Das Bäuchlein Ihrer Tochter muss sich nun an die neue Nahrung und die Menge gewöhnen, das braucht etwas Zeit. Wird die Beikost dauerhaft mehr, spielt es sich erfahrungsgemäß bald ein - der Darm bekommt mehr zum Ausscheiden und es kann sich regulieren. Sie steigern die Mengen nun schon seit längerem, nehmen Sie daher gerne auch weitere Breie auf, wie z.B. der abendliche Milchbrei und danach der Getreide-Obst-Brei. Wechseln Sie am besten mit verschiedenen Gemüsen ab. Lenken Sie auch nicht zu schnell mit der Milch ein, wenn Ihr Schatz den Brei nicht weiter löffeln mag. Machen Sie dann ruhig erst mal eine Pause und bieten den Brei erneut an. Denn sonst lernt Ihre Kleine, dass sie sich mit dem Brei nicht abmühen muss. Dieser liefert nun aber ebenfalls wichtige Nährstoffe und kann sich auf das Stuhlgeschehen positiv auswirken. Sie können auch etwas Wasser in den Brei geben oder ein paar Löffelchen Obst als Nachtisch reichen. Aus den Rückmeldungen vieler Eltern wissen wir, dass Obst wie z.B. Pflaume, Birne, Apfel, etc. gut klappen. Drei vier Löffelchen Obst reichen schon aus - sie soll sich ja nicht am Obst satt löffeln. Hier eignet sich die Kombination zum Getreide-Obst-Brei als vollwertige Zwischenmahlzeit dann besser. Zusätzliche Flüssigkeit wird meist mit der Einführung des dritten Breis notwendig. Sie können auch jetzt mal zu der Mahlzeit oder danach etwas Wasser reichen. Lassen Sie sich von zu vielen Informationen im Internet nicht so sehr verunsichern. Wasservergiftungen zeigen sich zum Beispiel wenn Muttermilch mit Wasser verdünnt und das so als Nahrungseinheiten gefüttert wurde. Das gleiche gilt für Milchfläschchen, wenn diese mit Wasser verdünnt die Milchmahlzeiten darstellen. Wasser soll auch einfach nicht die Milch ersetzten, wenn das Baby hungrig ist. In Kombination mit den Breien sind Wasser oder ungesüßte Tees aber sehr gut möglich. Auch Massagen und Babygymnastik lockern und regen die Verdauung an. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Mädchen sich stets bewegen kann, denn auch durch Rollen und Strampeln wird die Verdauung munter. Schauen Sie mal, wie es sich in der nächsten Zeit entwickelt. Sollte sich Ihre Kleine weiterhin sehr mit dem Stuhlgang plagen, dann sprechen Sie bitte auch mit Ihrem Kinderarzt. Er kennt Ihre Tochter und kann die Situation vor Ort einschätzen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Tochter alles Gute und drück die Daumen, dass sich das Stuhlverhalten bald mehr entspannt! Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende Ulrike Kusch


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.