Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Luise Thun:

Überfütterung?

Luise Thun

 Luise Thun
Master der Ernährungswissenschaft
Frage: Überfütterung?

Polly88

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Guten Morgen, meine kleine Maus wurde am 03.03 bei 38+3 mit 2380 g geboren. Hebamme und Kinderarzt stellten einige Frühchenanzeichen fest und waren sich einig dass sie eher nach 36 ssw aussieht. Die kleine hat die ersten Wochen immer 150g zugenommen aber viel geschrien und wollte alle 30 min an die Brust um dann sofort wieder einzuschlafen. 10 Wochen dauerstillen und 3 Osteopathinnen später wurde endlich eine Kieferblockade entdeckt und gelöst, die kleine hatte die ganze Zeit Schmerzen beim trinken. Ich habe mir dann leider ziemlich reinreden lassen, dass ich zu wenig Milch hätte weil 150 g ja zu wenig wären, dass die kleine vor Hunger geweint hat usw Jedenfalls habe ich dann angefangen zuzufüttern. In der 10 Woche mit 3 x 30 ml pre oder abgepumpter Milch Und ist die kleine 4,5 Monate alt und wir sind bei 3-4 mal 60-90 ml pre angekommen, ansonsten stille ich nur. Sie wiegt 6800 g und hat nun zweimal in einem Monat 1,2 kg zugenommen was mir sehr viel vorkommt! Sie war so klein und zart ich habe Sorge dass es für ihre Organe nicht gesund ist so viel auf einmal zuzunehmen. Ich habe schon häufiger gehört, mit Muttermilch und pre könnte man nicht überfüttern, aber 1,2 kg und das zweimal hintereinander kommt mir doch sehr viel vor! Sollte ich die Flasche nun weglassen? Liebe Grüße und vielen Dank


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Liebe „Polly88“, oh da haben Sie und Ihre Tochter ja schon ganz schön was durchmachen müssen. Aber umso schöner, dass es jetzt mit dem Trinken und mit dem Gewicht aufwärts geht. In dem Alter Ihrer Tochter können die Kleinen grundsätzlich mit Muttermilch oder einer Anfangsnahrung (Pre und 1) oder auch gerne kombiniert ganz nach Bedarf gefüttert werden - also so viel und so oft ein Baby möchte. Jedes Kind entwickelt sich anders und hat seinen ganz individuellen Rhythmus und auch Bedarf. Sie können hier ganz auf Ihre Tochter vertrauen. Die Kleinen haben ein gutes Hunger- und Sättigungsgefühl, auf welches Sie sich verlassen können. Gehen Sie hier immer ganz nach Ihrem kleinen Schatz vor. Ist ein Kind nach der angebotenen Milch noch nicht satt, wird etwas mehr angeboten, andererseits können auch Reste im Fläschchen verbleiben, wenn ein Baby gesättigt ist. Sie merken als Mama selbst sehr schnell, mit welcher Menge und welcher Anzahl an Milchportionen Ihr Kind zufrieden ist und was ihr gut tut. Wie Sie bereits gehört haben ist ein „Überfüttern“ nicht möglich. Ihre Kleine weiß genau wie viel und wie oft sie Nahrung braucht. Die beschriebene Gewichtszunahme ist schon recht viel. Vielleicht holt Ihre Kleine die Gewichtszunahme – welche zu Beginn etwas gering war – nun nach. Lassen Sie sich nicht durch Ihre Waage daheim verunsichern. Stellen Sie sie in den Schrank und achten Sie mehr auf die Signale Ihrer Kleinen. Geht es ihr gut, ist sie gesund und munter – dann passt es. Wenn Sie in großer Sorge sind, dann machen Sie in Kürze einen „Wiegetermin“ bei Ihrem Kinderarzt, um sich Ihre Sorgen nehmen zu lassen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Kleinen weiterhin alles Gute! Herzliche Grüße Luise Thun


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