Mitglied inaktiv
Hallo Frau Klinkenberg, mein Sohn (21 Monate, 92 cm, 13,5 kg) hat zur Zeit ständig zwischen den Mahlzeiten Hunger, aber zu den Hauptmahlzeiten isst er eher wenig. Ich möchte ihm aber auch nicht immer zwischendurch Kekse oder sowas geben. Hier mal sein momentaner Ernährungsplan: 7.00 Uhr: 200 ml H-Milch 1,5 und ca. 2-3 EL Müsli (Brot verweigert er morgens) 9.30 Uhr: 5-10 kleine Salzbrezeln 11:00 Uhr: Menü-Gläschen oder vom Mittagstisch (im Moment nur 2-3 Löffel) 14.00 Uhr: Obstgläschen oder eine Banane 15.30 Uhr: 2-3 Kekse oder Salzbrezeln 17.00 Uhr: ein halbes Butterbrot oder eine Portion Brei Nachts schläft er durch und bekommt auch keine Flasche oder ähnliches mehr vor dem Schlafen gehen. Haben Sie einen Tipp, wie wir wieder eine vernünftige Ernährung hin bekommen? Früher hat er problemlos alles und auch relativ große Mengen zu den Mahlzeiten gegessen. Viele Grüße und einen schönen Tag, Butterly
Veronika Klinkenberg
Hallo Butterly, Kinder in diesem Alter befinden sich in einer ganz entscheidenden Entwicklungsphase. Sie entdecken sich als eigenständige Person, entwickeln Ihren eigenen Kopf und wollen diesen je nach Temperament auch durchsetzen. Nicht selten kommt es vor, dass Kleinkinder sich während eines Zeitraumes auf eine Handvoll „Lieblingslebensmittel“ beschränken. Für uns Erwachsene ist es eine Herausforderung, diese „Eigenwilligkeit“ zu akzeptieren und ihr auch richtig zu begegnen. Wie Sie richtig vermuten, verdirbt ein häufiges Naschen zwischendurch leicht den Appetit zu den Hauptmahlzeiten. Deshalb würde ich kleine Knabbereien wie Kekse oder Salzbrezeln nur sehr begrenzt in kleinen Mengen zu den Zwischenmahlzeiten anbieten. Ganz streichen sollten Sie die kleinen Snacks aber nicht, denn Verbote bewirken nur, dass das Verlangen noch größer wird. Was mir auffällt, sind zwei Zwischenmahlzeiten nachmittags. Die würde ich auf alle Fälle zusammenfassen und zwischen 14 und 15 Uhr Obst kombiniert mit Keks oder ähnlichem geben, das erhöht sicher den Appetit für das Abendessen. Vielleicht gelingt es Ihnen auch Alternativen zu den Salzbrezeln zu finden, denn diese enthalten sehr viel Salz und sollten nicht täglich gegeben werden. Haben Sie es schon mit Knäckebrot, „HiPP Knusperbrot“, Zwieback etc versucht. Auch vormittags ist es auf alle Fälle sinnvoll zu variieren, denn sonst spart sich Ihr Kleiner den Appetit in der Hauptsache für seine „Lieblingsknabberei „ auf. Nehmen Sie die Mahlzeiten möglichst oft gemeinsam in ruhiger Atmosphäre am Tisch ein. Essen Sie mit Genuss vor Ihrem Söhnchen. Lassen Sie ihm von allem probieren. Kombinieren Sie bei den Essenszeiten „Lieblingsgerichte“ mit neuen Lebensmitteln, das gilt auch für die Zwischenmahlzeiten. Ich kann Sie nur ermutigen nicht vorschnell klein beizugeben. Sie sind nicht machtlos, sondern haben gute Möglichkeiten Ihrem Nachwuchs zu beweisen, dass gesundes Essen lecker schmecken kann. Früher oder später wird Ihr Söhnchen das Essverhalten übernehmen, das ihm vorgelebt wird. Ich wünsche Ihnen ein gutes mütterliches Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg