Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Sohn fast 2 Jahre isst nicht!

Frage: Sohn fast 2 Jahre isst nicht!

Mitglied inaktiv

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Hallo. Mein Sohn ist fast 2 Jahre alt und seit fast 6 Wochen isst er nicht mehr. Zum Frühstück Kakao, über den ganzen Tag ein Käsebrötchen, und ein zwei Joghurts, mehr nicht. Ich kann kochen was ich will, er rührt einfach nichts an. Der Kinderarzt meinte es wäre eine Phase in dem Alter und solange er nicht abnimmt wäre es auch unbedenklich. Ich sehe das aber anders, denn es ja nicht gesund sein. Obst und Gemüse war noch nie sein Ding und das rührt er auch absolut nicht an. Nachts wird er wach weil er Hunger hat, am liebsten will er dann einen Kakao. Ich weiss wirklich nicht mehr weiter. LG Nadine


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Hallo Nadine, ich kann sehr gut verstehen, dass Sie aufgrund des veränderten Essverhaltens Ihres Söhnchens in Sorge sind, aber ein bisschen muss ich Ihrem Kinderarzt schon zustimmen. Solange der Kleine fit und munter ist und nicht abnimmt, besteht kein Grund zu übergroßer Sorge. Auch aus meiner Sicht handelt es sich um eine Phase. Im Kleinkindalter machen Kinder riesige Schritte in der Entwicklung der Persönlichkeit, Trotzreaktionen sind an der Tagesordnung, Grenzen werden ausgelotet, ein schwieriges Essverhalten verstärkt sich zusätzlich. Gehen Sie die Sache möglichst gelassen an, Ihr Kleiner ist ja offensichtlich gesund und munter. Denken Sie daran, Ihr kleiner Schatz spürt, wie heftig sich die Mama darum bemüht, dass er möglichst gesund und ausreichend isst. Da entsteht schnell ein „Teufelskreis“. Besonders wichtig ist es die Mahlzeiten möglichst zusammen in angenehmer Atmosphäre einzunehmen. Kleinkinder lernen alles von den Eltern, auch das Essen. Findet Essen vor dem Fernseher oder zwischendurch statt, oder nimmt sich die Familie bewusst Zeit für eine gemeinsame Mahlzeit. Werden frische Zutaten gekauft und ein leckeres Gericht gekocht? Wenn Ihr Kleiner sieht welch Stellenwert Sie dem Essen geben und was Ihnen schmeckt, wird er wieder zu einem gesünderen Essverhalten finden. Bieten Sie ein Angebot an ausgewogener Kost und essen Sie mit Genuss vor Ihrem Söhnchen. Bei jeder Mahlzeit sollte etwa dabei sein, was der Kleine kennt, gehen Sie aber nicht nur auf Sonderwünsche ein. Ihr Sprössling darf aus dem Angebot auswählen. Isst er nur eine Spatzenportion oder nichts, gibt es auch bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Achten Sie darauf, dass nicht zu viel zwischendurch genascht und auch getrunken wird. Auch kann ich Sie nur ermuntern, nachts keine Nahrung und vor allem keinen Kakao zu geben. Das ist eine große Gefahr für die Zähnchen, außerdem gewöhnt sich Ihr kleiner Schatz daran die Nahrung ganz bequem nachts in flüssiger Form zu holen. Hier einige Tipps, um Ihr Kind mit Gemüse und Obst vertraut zu machen. Der wesentlichste Punkt ist auch hier Ihre Vorbildrolle. Wenn Kinder erleben, dass Eltern Obst und Gemüse mit Genuss verzehren werden sie am ehesten bereit sein, es Vater und Mutter gleichzutun. Zusätzlich kann die ständige Verfügbarkeit von Obst und Gemüse Kinder zu dessen Verzehr einladen, stellen Sie immer ein Schälchen mit Gemüse und Obst auf. Um die Beliebtheit von Speisen zu fördern ist es auch sinnvoll Kinder in die Essenszubereitung mit einzubeziehen und sie, wenn möglich daran teilhaben zu lassen, wenn Gemüse eingekauft oder im Pflanztopf abgebaut und herangezogen wird. Hier noch ein paar Tipps wie Sie Gemüse und Obst ins Essen schmuggeln können: Gemüse kann fein geraspelt oder zerkleinert in Suppen, Soßen oder anderen Speisen versteckt werden. Alternativ geht das natürlich genauso gut mit „HiPP Gemüsegläschen“. Obst wird fein gewürfelt unter Salate oder Süßspeisen gemischt. Joghurt oder Milchmixgetränke mit frischem Obst sind häufig der Renner. Kinder überwinden oft ihre Aversion, wenn sie in Streifen geschnittene Gemüserohkost mit den Fingern essen und dieses eventuell noch in leckere Dips tauchen dürfen. Gemüse- und Obstsäfte können ebenfalls einen Teil des Bedarfes abdecken. Es ist ein Stück Arbeit ein Kleinkind wieder an ein ausgewogenes Essen heranzuführen, aber wenn Sie beständig aber ruhig Ihren Standpunkt vertreten wird diese Entwicklungsphase bald überstanden sein. Ich wünsche Ihnen viel mütterliches Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


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