Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Schlechte Beikostesserin ist sie noch nicht bereit dazu?

Frage: Schlechte Beikostesserin ist sie noch nicht bereit dazu?

Greenamy

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Hallo Veronika, meine Tochter,nun 10 Monate,wird noch gestillt und immer noch eher schlechte Beikostesserin.Abendbrei-meist Grießbrei-geht gut,200g. Aber Mittagsbrei geht immer noch nicht,mehr als 5-8 Löffelchen sind nicht drin,egal ob selbstgekocht,oder Glas,egal was.Aber Obstmus geht immer,sobald ich etwas mehr unter das Gemüse mische,ißt sie besser,wird es immer weniger Obstmus,ißt sie kaum noch Gemüse.Sie merkt halt das Süße und mag das eher,verständlich.Aber egal ob MIttags-oder Abendbrei oder Fingerfood (ißt etwas Obst,oder Brot oder Gurke),sie wird nach einer Weile unkonzentriert,spielt mit dem Löffel oder Essen rum,wirft Löffel dauernd runter,dreht sich dauernd um,guckt hier und da,plappert viel,zappelt irgendwie rum. Heißt das,sie hat eigentlich gar kein Interesse am Essen?ß Haben Sie noch irgendwelche Tips,um sie zum Gemüse essen zu bekommen? Mit Fingerfood Gemüse spielt sie mehr oder weniger nur. Und das im Brei mag sie nicht,egal was.Kartoffel mag sie am wenigsten,manchmal würgt sie,auch beim Kartoffelpüree.Hirseflocken im Gemüsebrei ißt sie besser.Aber soll doch auch mal endlich Gemüse essen,ist mir wichtig.


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Liebe „Greenamy“, ich kann sehr gut nachempfinden wie wichtig es Ihnen ist, dass Ihr Töchterchen nicht nur beliebtere süß schmeckende Lebensmittel, sondern auch Gemüse isst. Erzwingen lässt sich hier nichts, da hilft nur beständiges Anbieten und ein Vorleben einer gesunden Essensweise. Kinder in diesem Alter erforschen gerne die Umgebung, probieren aus, was sich mit einzelnen Gegenständen oder auch Lebensmitteln anstellen lässt und loten ihre Grenzen aus. Dass die Kleine gar kein Interesse am Essen hat, ist sicher nicht der Fall. Vielleicht gehört sie zu den quirligen kleinen Mädchen, die sich für alles andere Zeit nehmen als für das Essen. Und sie ist offensichtlich noch nicht so weit, dass sie mit festem Essen wirklich etwas anfangen kann. Manche Kinder nehmen den einfacheren, leichteren Weg. Essen vom Löffel ist mühsam und anstrengend, das Stillen bin ich gewöhnt, das kenne ich. Ich kann Sie nur ermutigen sich in Geduld und Ausdauer zu üben und Ihr Kind weiterhin zu unterstützen. Bieten Sie weiterhin konsequent eine Auswahl an gesundem Essen an. Mittags Gemüse bzw. Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei. Gerne dürfen Sie weiterhin Obstmus untermischen. Kombinieren Sie ruhig auch weich gedünstete Obststückchen (Apfel und Birne) mit Gemüsestückchen. Ermöglichen Sie der Kleinen zusätzlich, dass sie weiche kindgerechte Nahrungsmittel in die Hand nehmen und kosten kann. Dabei ist es ganz wichtig, dass die Mahlzeiten möglichst gemeinsam stattfinden und Ihr Mädchen beobachten kann, wie und was Sie essen. Wenn Sie miterlebt, dass Mama und Papa mit Genuss von allen Speisen, auch von Gemüse essen, wird sie sich irgendwann ebenfalls dafür interessieren. Das Essen sollte auf möglichst neutrale Weise angeboten werden. Auch wenn Ihre Maus nur wenig isst, nach Möglichkeit neutral bleiben, nicht ärgerlich werden, keine Versprechungen, keine Diskussionen. Ruhig auch den Hunger für sich arbeiten lassen. Die Erfahrung und Wahrnehmung von Hunger ist die beste Motivation, altersgerecht essen zu lernen. Dehnen Sie die Mahlzeiten nicht über einen Zeitraum von 20-30 Minuten hinaus aus. Beenden Sie die Mahlzeit nach einer vorangegangenen „Mahnung“, wenn die Nahrung ausgespuckt oder „herumgeworfen“ oder das Essen in einer Spielerei endet. Sorgen Sie dafür, dass die Mahlzeiten in ruhiger Atmosphäre stattfinden, keine Ablenkung, keine Spielchen, dann wird die Essbereitschaft besser geweckt. Viele Mäuse bekommen einen Bezug zum Essen, wenn man sie so weit als möglich in den Einkauf, die Vorbereitung oder Zubereitung mit einbezieht. Gerade kleine Mädchen wachsen da mit der Zeit ganz schön hinein. Den Einkaufskorb mit auspacken, Becher aussuchen und auf den Tisch stellen, Obst- und Gemüsestückchen auf einen Teller legen etc. Aus vielen Untersuchungen weiß man, dass dieses „Nichtmögen“ bestimmter Lebensmittel beeinflusst und geändert werden kann. Das geht bei manchen Kindern nur in kleinen Schritten und kann Zeit und Geduld beanspruchen. Ihr Spatz wird auch die Mittagsmahlzeit mit Freude essen lernen. Bleiben Sie weiter dran. Ich wünsche Ihnen weiterhin Geduld und Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


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