Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Nochmals Ersetzen zweite Morgenflasche

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Nochmals Ersetzen zweite Morgenflasche

Sybfrog

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Hallo nochmal Meiner Tochter 11 Monate biete ich nun als Ersatz der zweiten Morgenflasche entweder einen Obst Getreide Brei an,den mag sie nicht immer oder zur Zeit Dinkel Zwieback mit nichts drauf. Obst mag sie generell nicht so gerne. Brot habe ich noch nicht ausprobiert,da ich mir unschlüssig wegen der BrotSorte bin. Darf ich alle fein gemahlene Sorten anbieten? Auch Vollkornbrot fein gemahlen? Oder kann das zu Bauchweh führen wie meine Schwiegermutter meinte? Meine Tochter mag leider auch derzeit kein Müsli..Hatte ich mir so schön vorgestellt aber sie würgt wieder alles raus. Wäre jeden Tag Brot zuviel bezüglich dem enthaltenen Salz etc? Heute hat sie zb um 6.30 Uhr ihre erste Flasche getrunken und dann um 8.30 Uhr hat sie den Zwieback gegessen.ObstBrei wollte sie dazu partout nicht. Ist dann der Zwieback okay?ich mache mir dann Sorgen ob dieser genug Nährstoffe hat. Ich habe gehört das nur eine Mahlzeit am Tag mit Milch sein soll,da diese ja die Eisenaufnahme etc verhindert. Aber wie ist das dann beim Übergang zur Familienkost? Da ist ja dann mal Käse,Joghurt,Butter etc in verschiedenen Mahlzeiten dabei...oder is das dann egal? Wenn ich nun morgens Butter aufs Brot streiche, dann verhindert es ja wieder die Aufnahme von wichtigen Vitaminen oder? Margarine möchte ich aber nicht so gern nehmen da sie industriel hergestellt wird und wir so im Alltag einfach keine benützen. Entschuldigen Sie die gefühlt tausend Fragen aber das verunsichert mich,was nun richtig oder falsch ist bzw das meine Tochter einfach gut versorgt ist. Liebe Grüße und herzlichen Dank!


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Liebe „Sybfrog“, alles ist ganz wunderbar. Manche Kinder wollen zum Überbrücken am Vormittag gerne nur etwas Obst oder Gemüse als Fingerfood, manche einen Getreide-Obst-Brei, andere wie Ihre Kleine nur was zu knabbern. Sie können den Zwieback auch mal mit Obstmus oder Gemüsebrei bestreichen, wie ein kleines belegtes Brot. Das geht auch super mit den HiPP Reiswaffeln. Was das Brot betrifft: Als Brot eignet sich für den Start jedes feingemahlene, weiche Brot. Sie können Mischbrot, Graubrot, Weißbrot oder Brot aus fein gemahlenem Vollkornmehl nehmen. Am besten vorerst die Rinde entnehmen und in mundgerechte Stückchen schneiden. Beginnen Sie immer wie mit allen zunächst mit kleinen Mengen und steigern dann nach und nach. So kann sich die Verdauung gut darauf einstellen. Brot kann es nun auch täglich geben. Bezüglich des Salzes ist das nun in Ordnung. Deshalb liegen die allgemeinen Empfehlung ja auch eher zum Ende des ersten Jahres (ab dem 10. Monat). Von der Konsistenz könnten viele Babys locker schon früher damit klar kommen. Müesli ist heut noch kein Renner? Das ist bei den Kleinen so. Das kann morgen schon anders sein. Einfach Speisen, die nicht gleich auf Begeisterung stoßen, immer wieder in den Plan einbauen. Nur was Babys erfahren und üben können, werden sie auch mögen. Ab Milch braucht Ihre Kleine noch die 400-500 ml inklusive Gramm Milchbrei. Meist teilt sich das auf in morgens eine Flasche Milch (200-250 ml) plus abends eine Portion Milchbrei (200-250 g). Oder jetzt eben ein Brot plus eine Flasche/eine Becher Milch. Im zweiten Jahr sieht es dann so aus: Die Empfehlung liegt bei etwa 300 ml Milch inklusive anderer Milchprodukte, am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Ich verstehe gut, dass Sie als Mama Ihre kleine Tochter gut versorgt wissen wollen. Sie müssen sich hier aber keine Sorgen oder zu Gedanken über einzelne Nährstoffe machen. Es spricht überhaupt nichts dagegen wenn Butter aufs Brot kommt. Das habt keinen Einfluss auf die Calciumaufnahme. Bieten Sie Ihrem Mädchen einfach mit Freude unterschiedliche Lebensmittel und abwechslungsreiche Speisen an. Sie können darauf vertrauen, dass unterm Strich alles passt. So schnell bekommt Ihre Tochter keinen Mangel an einzelnen Nährstoffen. Ihr Kleine ist bestens versorgt. Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen: Morgens: Milch + Brot oder Müesli Vormittags: Obst, Gemüse + Knabberei, nur Knabberei, nur Gemüse, Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst, Gemüse + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst/Gemüse, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli Zwischendurch Getränke wie Wasser, Tee oder Schorle ganz nach Bedarf. Es steht Ihnen jederzeit frei die Mahlzeiten untereinander auszutauschen. Es grüßt Sie herzlichst zum Wochenende Doris Plath


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