Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

nochmal bekoststart

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: nochmal bekoststart

Mitglied inaktiv

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http://www.rund-ums-baby.de/hipp_elternservice/beitrag.htm?id=2020 hallo fr. klingenberg, ich hatte ihnen ja berichtet, dass mein sohn (6 1/2Monate) kein mittagsbrei mag. wir haben es jetzt 4 wochen probiert, auch mal karotte, pastinake und kürbis mit kartoffel, aber wir kamen nicht über die 1-2 löffelchen. habe jetzt mit dem nachmittags GOB (reis mit birne und etwas öl) angefangen und die ersten löffelchen nimmt er voller freude. dann will er nicht mehr und wird unruhig, also hör ich auch gleich auf und "zwinge" ihn natürlich nicht. wie gehe ich denn beim GOB am besten vor? immer so viel er mag? weil löffelchenweise steiger kann ich bei meinem sohn die menge leider nicht... und soll ich bei reis und birne bleiben oder soll/darf ich wechseln? falls ja nach welchem zeitraum und was könnte ich als alternative nehmen? desweiteren würde ich gerne wissen wieviel abstand zwischen den "mahlzeiten" sein soll? ich stille noch (bin jedoch wenn es klappt beim abstillen) und wir haben noch überhaupt keinen rhytmus. ich stille nach bedarf. gestern z.B ist er um 17h aufgewacht und hatte hunger. also habe ich ihn gestillt und 1std später habe ich ihm etwas brei gegeben. um 19.30 war er dann müde und ich habe ihm sein (neu eingeführt) "gute-nacht-pre-flässchen" gegeben. er hat nach dem brei und nach dem flässchen erbrochen/gespuckt. also denke ich dass das alles zu viel war... lieben dank im voraus für ihre hilfe sula


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Hallo Sula, ich kann mich sehr gut an Sie und Ihren kleinen Sohn erinnern. Wie in meiner Antwort vom 29.Dezember geschrieben, nimmt es bei manchen Kindern eine längere Zeit in Anspruch, bis sie lernen feste Nahrung zu akzeptieren. Ein Baby muss in seiner Entwicklung so weit sein, dass es selbst aktiv mitmachen kann und dass es Spaß am Essen hat. Und jedes Baby ist in seiner Entwicklung unterschiedlich weit. Das Essen vom Löffel ist eine ganz neue Erfahrung für Ihr Söhnchen. Es ist vollkommen neu etwas anderes als die vertraute Milch auf der Zunge zu spüren. Ihr Kleiner muss erst herausfinden, dass man das auch essen kann und vor allen Dingen wie das Essen vom Löffel funktioniert. Wie Sie am Getreide-Obst-Brei sehr gut erkennen können, kommt dieser Brei der angeborenen Geschmacksvorliebe „süß“ zwar näher als der Gemüsebrei, aber auch hier dauert es bis sich Ihr Kleiner an eine größere Menge der neuen Kost gewöhnt hat. Ihr Sohn zeigt Ihnen schon, was er kann und wie viel Zeit er braucht. Richten Sie sich ganz nach den Bedürfnissen Ihres Kindes. Ich würde vorerst bei dem gleichen Getreide-Obst-Brei bleiben und erst, wenn sich der Kleine etwas daran gewöhnt hat, ein neues Gläschen (z.B. „Birne in Apfel mit Dinkel“) versuchen. Sollte dies klappen, könnten Sie den Getreide-Obst-Brei dazu verwenden, um Ihr Söhnchen an den Gemüsebrei heranzuführen. Dazu wird eine Portion unter den Gemüsebrei gemischt und nach und nach immer mehr reduziert. Vielleicht gelingt es Ihnen Ihr Baby durch diesen kleinen Trick an das Gemüse zu gewöhnen. Normalerweise spielt sich ein fester Rhythmus ganz von selbst ein, je älter ein Baby wird und je mehr feste Beikostmahlzeiten in den Speiseplan aufgenommen werden. Es gibt aber auch Kinder, die in diesem Alter sehr unregelmäßig kommen und dadurch sehr unruhig sind. Hier ist es sehr sinnvoll, als Eltern etwas regulierend einzugreifen. Die Abstände zwischen den Mahlzeiten schwanken je nach individuellem Rhythmus und abhängig von der Portionsgröße der Mahlzeit normalerweise zwischen 3-5 Stunden. Ist der Mahlzeitenabstand jetzt meist nur ca. 2 Stunden, versuchen Sie diesen einmal auf 2 ½ bis 3 Stunden auszuweiten. Dies erreichen Sie, indem Sie Ihren Kleinen zwischendurch ablenken, spazieren gehen oder bei Bedarf ein paar Schluck Wasser/Tee anbieten. Unter 2 Stunden würde ich nichts anbieten, denn das Magen-Darm-System Ihres Kindes braucht Pausen um die Verdauungsarbeit leisten zu können. Außerdem ist es wichtig, dass der Appetit groß genug ist, nur so wird der Kleine eine entsprechende Menge aufnehmen. Denn wichtig ist, dass Ihr Söhnchen etwas Hunger hat und gut ausgeschlafen ist, wenn er seinen Brei bekommt. So ist das Interesse für die Mahlzeit viel größer und Ihr Kleiner wird bald mehr Brei zu sich nehmen. Sie werden sehen, wenn Sie konsequent vorgehen wird es zusehendst besser werden, denn regelmäßigere Mahlzeiten bringen nicht nur Struktur in den Tagesablauf, sondern sind auch eine wichtige Voraussetzung für ein gutes Essverhalten. Winterliche Grüße aus Pfaffenhofen Veronika Klinkenberg


Mitglied inaktiv

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Guten Morgen Frau Klingenberg, vielen dank für ihre ausführliche Antwort. Soll ich abwarten bis er eine ganze Portion GOB isst oder soll ich auch parallel dazu den Mittagsbrei noch mal probieren? Jetzt isst er seit 1 Woche etwa Reisflocken&Birne. Die Menge ist mal mehr und mal weniger. Die ersten "Happen" ist er voller Freude, danach lässt der Enthusiasmus leider nach und er isst noch ein bisschen, aber dabei beschäfigt er sich mit allem was in der Nähe ist :o) Viele Grüße Sula


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