Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Veronika Klinkenberg:

Milchunverträglichkeit - was nun?

Frage: Milchunverträglichkeit - was nun?

sonnenschein123

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Guten Tag! Meine Tochter hat seid Wochen einen Hautausschlag (Bauch, Rücken, Arm- und Kniebeugen). Erst war er juckend, nachdem ich sie nun regelmäßig mit Linola Fett Creme eincreme, juckt er nicht mehr. Allerdings ist die Haut nicht besser geworden - unverändert. Ein Bluttest hat ergeben, dass sie leicht auf Milch reagiert (im Raster von 0-6 steht das Ergebnis bei 2). Was bedeutet das genau? Nun soll sie sich 1-2 Wochen milchfrei ernähren, um evtl. eine Besserung der Haut zu erreichen und somit zu wissen, dass Milch der Verursacher ist. Das fällt ihr sehr schwer, da sie normalerweise morgens und abends je ca. 200 ml Milch (noch Pre-Milch) zu sich nimmt und zum Brot Käse isst. Zwischendurch Quark, Joghurts, ...! Fleisch, Aufschnitt wird hier nicht gegessen/gemocht. Sie braucht ihre Milch. Besonders abends zum Schlafen. Darf ich jetzt auch keine Pre mehr geben? Ist HA-Pre denn möglich? Wie muss ich diese Diät einhalten? Was ist zu beachten? Gibt es auch andere Möglichkeiten, um eine Milchunverträglichkeit auszuschließen und den 'Störer' zu finden, der ihre Haut durcheinander bringt? Viele Grüße


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Lieber „Sonnenschein“, es freut mich, dass Sie sich an mich wenden. Allergien beruhen auf einer immunologischen Reaktion. Dabei erkennt das Immunsystem ein an sich harmloses Nahrungsmittel als „fremd“ an. In der Regel sind die Eiweißstrukturen eines Lebensmittels wie z.B. Milcheiweiß der Auslöser. Sie wirken allergen, d.h. sie lösen die allergische Reaktion aus. Als Antwort auf das Allergen, reagiert das Immunsystem mit der Bildung spezifischer Abwehrstoffe, die im Blut nachgewiesen werden können. Klasse 2 bedeutet, dass diese Abwehrstoffe in geringer Menge enthalten waren, also eine leichte Sensibilisierung gegen Milcheiweiß vorliegt. Das ist aber ein sehr medizinisches Thema und gehört in die Hände eines Fachmannes, also Arztes. Hier gibt es kein Patentrezept. Die weitere Vorgehensweise muss anhand der Reaktionen abgestimmt werden. Hat Ihnen der Arzt denn keine Alternative genannt? Denn Milch ist ja ein wichtiges Lebensmittel und es ist wichtig dass ein entsprechender Ersatz gefunden wird. Bei einer H.A.-Nahrung ist das Milcheiweiß zum Teil aufgespalten, so dass ein Teil der Allergenität verlorengeht, ein Restrisiko bleibt bestehen. Bei einer diagnostizierten Milcheiweißallergie wird normalerweise eine Spezialnahrung empfohlen. Leider schmecken diese Spezialnahrungen alle nicht gut. Die meisten Kinder gewöhnen sich aber mit der Zeit daran, wenn man es öfters füttert. Eine Spezialnahrung auf Sojabasis ist evtl. eine besser schmeckende Lösung und kann ebenfalls eine Möglichkeit darstellen. Sprechen Sie noch einmal mit Ihrem Kinderarzt dieses Thema an und formulieren noch einmal deutlich, was Ihnen am Herzen liegt. Nur er kann Ihnen empfehlen, welchen „Milchersatz“ er für Ihr Töchterchen als sinnvoll erachtet. Frau Susanne Reibel vom Nachbarforum kann ich Ihnen ebenfalls empfehlen. Sie ist was Allergien anbelangt die Fachfrau und kann Ihnen sicher hilfreiche Informationen geben. Sicher findet sich bald ein Weg. Ein kleiner Trost: eine Kuhmilcheiweißallergie ist keine „endgültige Diagnose“. In den meisten Fällen verliert sich diese in den ersten zwei Jahren. Deshalb ist es wichtig immer wieder zusammen mit dem Kinderarzt das Ernährungsregime abzustimmen. Es ist wichtig, dass Sie von einem Fachmann (Arzt oder auf Allergien und Nahrungsmittelunverträglichkeiten spezialisierten Ernährungsfachkraft) hierbei begleitet werden. Ich wünsche Ihnen ganz fest, dass sich bald eine Lösung findet. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg


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