Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Milchumstellung

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Milchumstellung

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Guten Morgen Frau Klinkenberg, mein Sohn ist vor gut 2 Wochen 1 Jahr alt geworden und ich habe mit der Umstellung auf Kuhmilch begonnen. Da ich seit der Stillzeit und der Umstellung auf Säuglingsmilch den Verdacht habe, dass ihm die Milch nicht sonderlich schmeckt/bekommt, mache ich das langsam, mische immer ein bisschen Milch mehr unter die Säuglingsmilch. Trotzdem habe ich den Verdacht, dass er sie nicht so gut veträgt. Er hat einen Tag nach der Einführung eine heftigen Ausschlag bekommen, zeitgleich auch eine Angina entwickelt, so dass es nicht eindeutig war, ob das vielleicht eine Reaktion auf die Milch war. Jetzt sind wir bei einem Anteil von 100 ml Milch zu 50 ml Säuglingsmilch angekommen. Er isst weniger davon als in den Monaten mit reiner Säuglingsmilch (trinken will er sie fast nie, ich mache immer einen Brei), hat Blähungen, nicht mehr regelmäßig 2x täglich Stuhlgang, was er sonst immer hatte, stößt oft auf, hat schlechten Appetit, möchte in den letzten Tagen deutlich mehr trinken als zuvor. Sind das Anzeichen einer Unverträglichkeit oder wären die auffälliger? Auch sein Schlaf ist noch schlechter geworden, er hat in den 12 Monaten keine Nacht durchgeschlafen, wacht teilweise alle Stunde auf. Das schlaucht und zusätzlich die täglichen Scherereien mit den Morgen- und Abendmilchmahlzeiten. Brot mit Butter nimmt er zwar, aber die Menge (3-4 Stückchen etwa 1 Zentimeter groß) ist verschwindend gering, so dass ich immer ein bisschen Brei versuche dazuzugeben. Also meine Frage: Könnte ein Unverträglichkeit vorliegen und welche Erfahrungen haben Sie und oder Ideen, wie wir das in den Griff kriegen? Vielen Dank Dezemberbaby


Beitrag melden

Hallo, hier kommen sicher einige Dinge zusammen. Zum einen hat Ihr Kleiner eine Angina, die sich mit Sicherheit auf den gesamten Organismus auswirkt. Dafür würden auch die sehr unruhigen Nächte, der schlechte Appetit und das vermehrte Trinken sprechen. Zum anderen gibt es das Problem mit der „Milch“, das sich bereits im ersten Lebensjahr immer wieder gezeigt hat. Prinzipiell muss ein Verdacht auf eine Kuhmilchunverträglichkeit immer durch eine sichere Diagnose abgeklärt werden. Dies kann aber nur durch einen Arzt geschehen. Um in die ganze Sache Ruhe zu bringen, rate ich Ihnen für zwei bis drei Wochen Milch in flüssiger Form (egal ob Säuglingsnahrung oder Kuhmilch) aus dem Speiseplan zu streichen und auf Milchprodukte wie Joghurt, Joghurthaltige Gläschen, Frischkäse etc. auszuweichen. Bereiten Sie in dieser Zeit auch keinen Brei aus Säuglingsnahrung oder Vollmilch zu. Hierfür gibt es im Kleinkindalter sehr viele Möglichkeiten. Wie ich mich erinnern kann, isst Ihr kleiner Sohn sehr gerne Joghurt. Die Erfahrung zeigt, dass empfindliche Kinder „verarbeitete“ Milch in Form von Milchprodukten besser vertragen als die Kuhmilch. Hintergrund dafür ist, dass bei der Herstellung von Joghurt und Quark Fermentationsprozesse stattfinden, die auch eine Veränderung des Milcheiweißes zur Folge haben. Die Morgenmahlzeit bzw. Abendmahlzeit könnte also aus einem klassischen „Bircher-Müesli“ aus Joghurt mit Haferflocken und etwas Obst bestehen. Alternativ können Sie kleine Mengen Brot mit Frischkäse und das „HiPP Guten-Morgen-Müesli“ geben. Auch ein vegetarisches Menü, das Milch und/oder Käse enthält ist als Abendmahlzeit denkbar. Sie werden sehen, es ist gar nicht so schwer die empfohlene Menge Calcium über Milchprodukte in den Speiseplan zu „schmuggeln“. Nach diesen 2-3 Wochen wird der Organismus Ihres Kleinen sicher zur Ruhe gekommen und ein bestehender Infekt ausgestanden sein. Und dann würde ich in Absprache mit dem Kinderarzt die Abklärung einer Unverträglichkeit „in Angriff nehmen“. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute für das neue Jahr Veronika Klinkenberg


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Vielen Dank, wir werden das probieren und Joghurt isst er tatsächlich sehr gern! Alles Gute auch für Sie im nächsten Jahr!


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.