Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Meine Tochter isst nicht mehr richtig könnte es zu einem Nährstoffmangel kommen?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Meine Tochter isst nicht mehr richtig könnte es zu einem Nährstoffmangel kommen?

melanie_amelie

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Hallo, Meine Tochter ist 20 Monate und isst schon seit sie 13 Monate ist zu Mittag und am Abend ganz normale Familienkost ( mit etwas weniger Salz)die wir alle Essen. Mit Fisch, Fleisch, Getreide, Gemüse und verschiedene Arten an Suppen. Sie aß bei allem immer mit sie mochte alles und musste auch immer alles probieren :)!! Aber seit ca. 2 Wochen isst sie sehr schlecht. Nur mehr ihren Kakao und etwas Müsle zum Frühstück. Obst und Obstgläschen isst sie brav. Aber leider keine Familienkost mehr. Habe es jetzt auch schon ein paar Mal mit den hipp und bebivita Menüs versucht, aber sie verweigert alles was nicht süß oder ein Milchprodukt ist. Sie hat auch etwas abgenommen und schläft schlecht, ist aber am Tag sehr gut gelaunt... Was soll oder kann ich machen ihr die Familienkost wieder schmackhaft zu machen und ist es gesundheitlich schädlich wenn sie hauptsächlich nur Milchprodukte und Obst zu sich nimmt? Könnte es zu einem Nährstoffmangel kommen? Danke! Liebe Grüße


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Liebe „melanie_amelie“, da kann ich Sie gleich beruhigen. So schnell kommt es nicht zu einem Mangel. Diese mäkligen Phasen hat die Natur schon mit einberechnet. Die Kinder sind dennoch gut versorgt. Kinder loten generell beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Ich weiß, diesen Satz haben Sie bestimmt schon öfter gehört. Dennoch ist eines sicher, ein gesundes Kind wird nicht vor einem vollen Teller verhungern. Vielleicht macht Ihre Tochter auch gerade einen weiteren Entwicklungsschub durch und das schlägt sich sowohl aufs Ess- als auch aufs Schlafverhalten aus. Versuchen Sie die Mahlzeiten auf drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten zu begrenzen. Sorgen Sie weiterhin für einigermaßen feste Essenszeiten. Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Nein, Sie als Eltern geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Sonst kommen Sie zwangsläufig in die weiche-Joghurt-Puddingschiene und das ist natürlich superbequem: Kaum kauen, schnell schlucken und oft süß. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren, dafür ist sie viel zu schlau. Bieten Sie Ihrer Tochter eine Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Und jetzt kommst: lassen Sie sie dann einfach mal in Ruhe!!! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht, motivieren Sie sie nicht, interessieren Sie sich nicht für ihr Essverhalten... Sie möchten doch auch nicht, dass Ihr Essen dauernd kommentiert wird, oder? Auch wenn es schwerfällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es mal eine Zeit lang aus. Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Mädchen am Essen interessieren. Essen Sie selbst mit Genuss, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Also ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ein ganz wichtiger Punkt: Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihre Kleine wird Sie nachahmen. Wenn sie sieht wie viel Spaß Sie als Eltern am Essen haben, motiviert sie das mit am besten. Alles Liebe und Gute! Doris Plath


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