Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Doris Plath:

Kind zu leicht

Frage: Kind zu leicht

Evalein

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Guten Tag, meine Tochter wiegt mit 8 Monaten und 2 Tagen 6050g. Sie war schon immer klein und leicht. Jetzt soll ich ihr zum Zunehmen jeden Brei mit so viel Öl anrühren, dass das Öl nicht mehr richtig aufgenommen wird und Milchbreie mit Sahne statt Milch. Soweit so gut. Nun ist das Problem, dass sie nur noch einen Bruchteil dessen isst, was sie davor aß. Für dieselbe Menge benötigen wir jetzt drei bis vier Mahlzeiten und noch dazu wesentlich mehr Zeit für jede Mahlzeit. Bringt es dann noch was oder wird dann im Endeffekt weniger an Kalorien aufgenommen? Wir waren vor ein paar Monaten schon für eine Nacht in der Kinderklinik, wo aber festgestellt wurde, dass sie zu fit ist, um wirklich unter- oder mangelernährt zu sein. Sie krabbelt auch jetzt und ist sehr aktiv, wehrt sich gegen jede Einschränkung der Bewegungsfähigkeit. Vielen Dank schonmal.


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Liebe „Evalein“, Sie schreiben Ihre Kleine war schon immer klein und leicht. Leider sagen Sie nichts zur Größe. Beim Gedeihen ist generell das Gewicht bezogen auf die Größe aussagekräftig, und besonders der Verlauf von Gewicht und Größe über die Zeit. Der Kinderarzt überwacht bei den einzelnen Untersuchungsterminen immer auch das Gedeihen der Babys. Was sagt denn der Kinderarzt zur Entwicklung Ihres Babys? Letztlich hat aber auch die Kinderklinik festgestellt, dass Ihr Mädchen weder mangel- noch unterernährt ist. Das ist eine beruhigende Einschätzung, die Ihnen Sicherheit geben darf. Beim Gedeihen ist, neben einer ausreichenden Nahrung, vieles genetisch bedingt. Die „Norm“ bei Größe und Gewicht hat eine weite Spannbreite. Vielleicht haben auch Sie als Eltern einen eher zierlichen bzw. kleinen Körperbau, den Sie an Ihre Tochter weitervererbt haben. Und kein Kind gedeiht nach Lehrbuch. Sie wachsen nicht bzw. wiegen nicht kontinuierlich mehr, meist passiert "es" Schubweise. Wichtig ist, dass Ihr Schatz munter und zufrieden ist. Hinzukommt, dass gerade auch aktive Kinder weniger an „Babyspeck“ zusetzen. Aktive Kinder benötigen mehr Kalorien als Kinder die sich wenig bewegen. Wer hat die Empfehlung mit dem Öl zum Brei gegeben? Öl, Fett oder Sahne zum Brei kann bei zarten Kinder schon eine Möglichkeit sein, die Mahlzeiten anzureichern. Allerdings kann es auch passieren, dass ein „zu viel“ an Öl etc. genau das zufolge hat, was Sie beschreiben und die Gesamtverzehrsmenge zurückgeht. Das kennen Sie sicherlich auch aus eigener Erfahrung, je „fetter“ das Essen umso schneller ist man satt. Abgesehen davon, dass es Ihrer Kleinen wohl auch einfach – verständlicherweise - nicht mehr gut schmeckt. Geben Sie mal einen Teelöffel z.B. HiPP Bio-Beikostöl (Rapsöl) extra zum Mittagsbrei oder auch zum Obst-Getreide-Brei. Beim Milchbrei auf Sahne zu setzen würde ich nicht raten. Besser für eine ausgewogene Nährstoffzufuhr sind hier Säuglingsmilchen insbesondere Folgemilchen wie die HiPP 2 Bio Combiotik (hier mit Stärke), die auch noch was für die bessere Eisenversorgung Ihrer Tochter tun. Mein lieber Rat an Sie ist: Egal ob Sie stillen oder Fläschchen geben. Füttern Sie es mit Freude und Liebe weiter. Bieten Sie daneben die Beikost an wie Ihre Tochter es mag. Lassen Sie diese „Zwangsfütterei“ mit Öl bzw. machen Sie es wie oben beschrieben in normalen Maßen. Nehmen Sie jeglichen Druck von sich und damit auch Ihrem Mädchen. Es lässt sich beim Essen nichts erzwingen. Viele liebe Grüße Doris Plath


Evalein

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Vielen lieben Dank für Ihre Antwort! Ich habe selbst eben gar nicht den Eindruck, dass es ihr an etwas fehlt und es ist wohl nur vom Gewicht her problematisch. Meine Kinderärztin gab mir den Rat, obwohl sie selbst immer sagt, dass meine Kleine topfit sei. Bei der Geburt war sie 2565g schwer und 49cm groß (ET+12). Seit der U4 verfolgt uns das Thema "Zwangsernährung" immer wieder mal. Das stresst uns beide, hat letztlich aber immer nur Essensverweigerung zur Folge und beim ersten Mal hatte sie dann auch abgenommen, weil sie sich auch ständig erbrach. Jetzt weiß ich leider aktuell eben nur das Gewicht von 6050g, da die Größe nicht gemessen wurde. Kleidergröße 68 passt jetzt allmählich. Heute rief ich bei der Ärztin nochmal an, da meine Tochter mittags den Brei komplett verweigerte. Ich darf jetzt auch von dort aus wieder normal füttern und sofort aß Sandra auch wieder die gewohnte Menge und war danach viel entspannter. Da natürlich bei der Menge an Fett ein Fettstuhl vorliegt, müssen wir auch noch zum Schweißtest. Ich hoffe jetzt, dass diesmal alles untersucht wird, damit wir dann endlich Ruhe haben. Ich möchte schließlich nicht jetzt schon eine Essstörung provozieren. Vielen Dank nochmal. Das beruhigt mich zusätzlich.


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Liebe „Evalein“, das ist doch sehr schön, wenn Sie selbst nicht diesen Eindruck haben, Ihrem Mädchen fehlt es an etwas. Auch die Kinderärztin (neben der erwähnten Kinderklinik) finden alles in Ordnung und Ihre Kleine als topfit. Nehmen Sie das an und gewinnen Sie wieder Sicherheit. Es passt so, wie es ist. Es ist – wie bei jedem Baby – richtig, ein Auge auf die gesunde Entwicklung und das Gedeihen der Kleinen zu haben. Stellen Sie das Gewicht und damit verbunden das Essen nicht so sehr in den Mittelpunkt. Irgendwann verliert man das Wesentliche – sich an diesem kleinen Schatz einfach nur zu erfreuen - aus den Augen und es kreist alles nur noch um die Essensmengen. Diese Angespanntheit beim Essen überträgt sich aufs Kind und dann geht oft gar nichts mehr. Nehmen Sie den Druck von Ihren und damit auch den Schultern Ihrer kleinen Tochter. Füttern Sie wieder „normal“ und mit Freude. Sie sehen jetzt schon wie Sandra das annimmt und wieder die üblichen Mengen verputzt. Wie schon geschrieben, Freude beim Essen und das Vertrauen darauf, dass das Kind sich holt was es braucht, sind die besten Helfer. In diesem Sinne, ein schönes Wochenende! Doris Plath


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