cheyla
Morgen, meine Kleine war im Januar 1Jahr (kam in der 35SSW zur Welt) Leider konnte nie ein genauer Beikoststart erfolgen da mein kleine von Anfang an Brei verweigert hat. Ihre Ernährung sieht momentan folgend aus: 5:00 stillen 8:00 halbe Scheibe Brot mit Butter und Marmelade dann stillen 11:00 halben Apfel 12:45 Mittagessen (Kartoffelbrei, Nudeln mit Soße, mal Fleisch mal Suppe) +stillen 15:30 Apfel oder Naturjogurt 17.45 Abendessen (mal Brotzeit mal warm) 19:00 stillen anschließend schlafen 23:00 stillen gelegentlich um 2:00 nochmal stillen Die kleine trinkt ca 100ml Wasser am Tag, auch bei Saftschorle trinkt sie nicht wesentlich mehr. Leidet überwiegend unter Obstipation deshalb vermeide ich Bananen. Die kleine kommt einfach nicht von der Brust weg, hört meist nach 3Esslöffel zu essen auf und will an die Brust. Wenn ich diese verweigeren möchte, schreit sie bis sie MM bekommt oder geht in Essstreik. Wasser oder Kindermilch an statt Brust nachts funktioniert leider nicht und führt zu Schreiattaken was ihre große Schwester ausdem Schlaf reissen. Generell ist sie sehr an Essen vom Tisch interessiert, nur jedoch keine Mahlzeit sondern ein paar Löffek probieren. Ich habe bereits mit dem Kinderarzt gesprochen, der meint es regelt sich "irgendwann" von selbt, veränderungen im Mund- Rachenraum konnten ausgeschlossen werden. Ich freue mich, wenn sie mir einen Ratschlag mitteilen könnten- leider geht ihr Still- Essverhalten ganz schön an meine Substanz. Danke, Gruß Cheyla
Veronika Klinkenberg
Liebe Cheyla, das ist für Sie sicherlich keine leichte Situation, aber Ihr kleiner Schatz scheint „trotz allem“ ein richtiger kleiner Wonneproppen zu sein. Das ist das Wichtigste. Ihr Mädchen ist also gut versorgt. Da brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Trotzdem sollte in diesem Alter immer mehr Essen zum Kauen und Beißen dabei sein. Denn das ist eine wichtige Voraussetzung für die Gesamtentwicklung, z.B. wird dadurch die Sprachentwicklung gefördert. Ich kann Sie also nur ermutigen alle Energie und Kraft zusammen zu nehmen und Ihr Töchterchen noch mehr zu unterstützen. Nun ist es wichtig, dass Sie richtig hinter Ihrem Vorhaben stehen. Jetzt im Kleinkindalter spürt Ihr Mädchen noch intensiver jede Spur von Unsicherheit und entwickelt immer mehr ein Gespür dafür, was sie anstellen muss, um ihren Willen durchsetzen zu können. Auch ist es verständlich, dass die Kleine erst einmal heftig protestiert. Sie ist ja bisher gewöhnt, dass sie sich auf das Stillen verlassen kann. Alleine wählt sie natürlich den leichteren Weg. Bei sehr willensstarken temperamentvollen Mädchen können die Reaktionen heftiger ausfallen, aber Ihr Mädchen wird sich schnell umgewöhnen, wenn Mama in Ruhe ihren Standpunkt vertritt. Bedenken Sie es ist wichtig, dass sich die Kleine etwas lösen lernt und nun als Kleinkind selbstständiger wird. Dass das Essen fester Nahrung grundsätzlich geht, zeigen die Miniportionen. Es freut mich, dass Veränderungen im Mund-Rachen-Raum ausgeschlossen wurden. Nehmen Sie sich erst einmal ein bis zwei Mahlzeiten vor und da gibt es nur festes Essen. Mag die Kleine nichts oder nur eine Spatzenportion essen, macht das nichts. Legen Sie sie aber hinterher auch nicht an! Einfach dann keine große Sache daraus machen und zur üblichen Tagesordnung übergehen und bis zur nächsten Mahlzeit nichts füttern! Haben Sie keine Sorge, Ihre Tochter wird nicht verhungern. Aber der Hunger wird helfen, dass sie sich mehr vom festen Essen nehmen lernt. Probieren sie das aus und lassen Sie sich nicht zu schnell rumkriegen, wenn sie meckert, quengelt und protestiert. Ein nett gedeckter Tisch, eine Auswahl an gesundem Essen, das ist prima. Die Mahlzeiteneinteilung und die Speisenauswahl die Sie beschreiben, so ist es richtig, darauf können Sie aufbauen. Ganz wichtig ist es dass die Mahlzeiten in entspannter Atmosphäre stattfinden, dass sich nicht die ganze Aufmerksamkeit auf die Kleine und ihre „Essverhalten“ konzentriert. Unterhalten Sie sich über belanglose Dinge, essen Sie mit Genuss vor Ihrem Kind, machen Sie keine große Sache daraus, ob und wie viel sie isst. Vielleicht kommt Ihr Töchterchen mit unseren Kleinkindprodukten noch besser zurecht. Arbeiten Sie sich Stillmahlzeit für Stillmahlzeit weiter. Wenn die Stillmahlzeiten weniger werden, wird sich Ihre Tochter ganz automatisch mit der Löffelkost und anderen Mahlzeiten anfreunden (müssen). Eine große Hilfe ist es, wenn Sie Unterstützung in der Familie finden und jemand anderes übernimmt immer wieder einmal die Mahlzeiten und Sie sind einfach nicht anwesend. Wenn Sie konsequent vorgehen und in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten und Ihre Sicherheit zeigen, wird sich etwas in kleinen Schritten in Bewegung setzen, da bin ich mir sicher. Ihr Kind darf spüren, dass Schreiattacken und Essstreiks nicht zum gewünschten Erfolg führen. Es liegt hier viel an Ihnen. Herzliche Grüße Veronika Klinkenberg