Mitglied inaktiv
Hallo Fr. Klinkenberg, nachdem ich vom Kiarzt hier im Forum keine wirklich hilfreiche Antwort erhalten habe und mein Kiarzt vor Ort mir die Schuld dafür gibt, dass unser Sohn nur wenig und nicht ausgewogen isst (weil ich noch stille), wende ich mich an Sie. Unserem Sohn (21 Mon) war essen noch nie wichtig, die Breiphase war eine Katastrophe und er war froh, als er auf Brot, Möhre, Apfel u.ä. rumlutschen und knabbern konnte. Das Knabbern am Gemüse hat irgendwann aufgehört und ich weiß nicht mehr wie. Obst steht bei uns immer morgens auf dem Tisch, abends gibt es Rohkost und mittags immer Gemüse (Erbsen udn Möhren, Mais, Spinat, Zucchini...). Er isst Brot, Wurst, Käse, Dinkelstangen, Reiswaffeln, Hirsekügelchen und ungezuckergte Cornflakes, Nudeln, Fisch, Fischstäbchen, Frikadellen, Würstchen, Putenfleisch...hin und wieder mal einen Löffel Spinat oder ein paar Erbsen.....das war´s. Er wird noch gestillt mittags und abends sowie in der Nacht. Wenn er tagsüber so gut wie nichts gegessen hat, dann holt er es sich natürlich nachts, aber das will ich nicht mehr. Ich kann ihn aber auch nicht hungern lassen nachts wenn ich weiß, er hat Hunger. Wie komm ich aus der kompletten Nummer raus ( kein Obst / Gemüse und nachst Essen)? Ich mach mich im Moment schon verrückt, vor allem weil mir mein Kiarzt ein sehr schlechtes Gewissen gemacht hat, da unser Sohn kein Obst /Gemüse regelmäßig nimmt. Dem Essen ein Gesicht zu geben, es lustig zu dekorieren, motiviert unseren Sohn nicht, etwas zu essen, was er zZt scheinbar nicht mag. Sorry, dass es so lang geworden ist, ich hoffe, sie können mir etwas weiter helfen als Dr. Busse, der mitteilte, dass an einem gedeckten Tisch noch kein Kind verhungert sei.... MfG montibaer
Veronika Klinkenberg
Hallo, ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Sie für dieses Thema eine Lösung suchen, denn es begleitet Sie ja bereits seit langem. Das wichtigste ist im Moment, dass Sie gelassen an die Sache gehen und das Thema „Essen“ nicht mehr zum Hauptthema werden lassen. Denn dies erzeugt Stress und Druck und führt eher dazu, dass sich Ihr Kleiner noch mehr gegen ein gesundes Essverhalten sperrt. Im Kleinkindalter macht ein Kind einen riesigen Schritt in der Entwicklung seiner Persönlichkeit. Es entdeckt seinen eigenen Willen und es merkt auch, dass es Einfluss auf die Mama hat. Am besten gelingt dies beim Essen. Nehmen Sie die Mahlzeiten gemeinsam am Tisch in entspannter Atmosphäre ein. Zusammen schmeckt es besser. Bieten Sie gesunde Mahlzeiten an und essen Sie mit Genuss vor Ihrem Kleinen. Aus Erfahrung weiß man, dass Kinder nicht zum Essen erzogen werden können. Kinder machen über kurz oder lang das, was Ihnen vorgelebt wird. Die Eigenart über einen Zeitraum das Selbe zu essen ist ganz typisch für ein zweijähriges Kind. Hier empfiehlt es sich zu den Mahlzeiten immer etwas mit anzubieten, was Ihr Söhnchen kennt. Erfüllen Sie aber nicht ausschließlich Extrawünsche. Grundsätzlich bestimmen Sie das Angebot und Ihr Kleiner darf daraus auswählen. Wenn er nichts isst, gibt es bis zur nächsten Mahlzeit nichts. In diesem Punkt stimmt die Aussage „ein gesundes Kind verhungert nicht, wenn ihm regelmäßig gesunde Kost angeboten wird“. Ich denke Ihr Söhnchen wird mit der Zeit wieder mehr Obst und Gemüse zu sich nehmen. Schließlich hat er dies ja schon einmal gemacht. Offensichtlich handelt es sich bei Ihrem Kleinen um ein sehr interessiertes, aufmerksames Kerlchen, das für alles andere mehr Zeit und Interesse hat, als für das Essen. Hier ist es wichtig, dass die Mahlzeiten in ruhiger Umgebung gegeben werden und keine Ablenkung (Musik, Spielzeug, Fernseher) stört. Wenn ein Kind so lange gestillt wird, bedarf es sehr viel Fingerspitzengefühl und Geduld das Kind zu entwöhnen. Für Ihr Söhnchen ist das Stillen ein lieb gewonnenes Ritual geworden, das sich über Jahre eingespielt hat. Natürlich möchte er, dass diese Gewohnheit beibehalten wird. Wenn Sie das wirklich umstellen möchten, dann ist es wichtig, dass Sie ruhig und konsequent vorgehen. Haben Sie schon versucht ob Ihr Kleiner morgens und abends HiPP Kindermilch annimmt? Alternativ können es Milchprodukte sein. Zusätzlich würde ich ein neues Ritual, eine neue Gewohnheit einführen, das gibt Geborgenheit und lenkt ab. Nun können Sie die Flaschen- oder Breimahlzeit z.B. mit einer bestimmten Musik, einem Blick aus dem Fenster etc beginnen und enden lassen. Sicher wird es einige Zeit dauern, bis sich ein Erfolg einstellt, aber Sie schaffen das! Ich wünsche Ihnen ein gutes mütterliches Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg