Juliane75
Hallo, unser Sohn ist 8 Monate alt und wiegt 7,5 kg. Ich habe das Gefühl, dass er zu wenig isst. Ich biete ihm folgendes an: morgens eine Flasche Folgemilch 2 so viel er möchte, meist trinkt er (nur) 120 ml, vormittags stille ich ihn als Zwischenmahlzeit, aber ich glaube, da trinkt er nicht viel. Mittags ein 8 Monatsglas, welches er zu 3/4 aufisst. Ab der Hälfte fängt er an zu quengeln und zu weinen, ich weiß nicht warum, ich glaube, er möchte nicht weiter essen. Ich nehme ihn aus dem Stuhl auf den Schoß und dann isst er noch etwas weiter, aber ein ganzes (220 g) schafft er fast nie. Am Nachmittag biete ich Obstbrei an, aber da isst er nur ca. 1/2 Glas. Deshalb gebe ich ihm jetzt noch eine Flasche Milch. Am Abend bekommt er den Milchbrei, aber da isst er auch die Portion nicht auf. Er macht zwar brav seinen Mund auf, wenn ich mit dem Löffel komme, aber irgendwann hebt es ihn...da höre ich auf zu füttern, aber der Teller ist nicht leer. Nachts kommt er ca. alle 1,5 bis 2 Stunden, da stille ich. Aber da trinkt er auch nicht viel, da er gleich wieder einschläft. Ich habe das Gefühl, das ist alles zu wenig, aber mehr als anbieten kann ich doch nicht, oder? Er "hungert" doch nicht absichtlich, oder? (Der Kinderarzt hat ihn untersucht und auch Blut abgenommen, da ist alles ok, also keine Unverträglichkeiten o.ä.) Was könnte ich noch tun? Vielen Dank für Ihre Bemühungen.
Doris Plath
Liebe „Juliane75“, wie ich lese, stehen Sie in engem Kontakt zu Ihrem Kinderarzt, der Ihnen bestätigt hat, dass alles ok ist. Der Kinderarzt überwacht auch automatisch das Gedeihen eines Babys. Und da Sie nichts dazu berichten, gehe ich davon aus, dass er auch damit zufrieden isst. Dann dürfen Sie es auch sein. Es ist wohl einfach so, dass Ihr Junge einen geringen Appetit und Bedarf hat als der „Durchschnitt“. Vergleichen Sie ihn nicht mit anderen, das bringt nichts, außer Sorgen und Unzufriedenheit. Jedes Kind ist einfach anders, entwickelt sich anders und hat zu unterschiedlichen Phasen unterschiedliche Bedürfnisse. In der Regel dürfen Sie bei einem gesunden Kind darauf vertrauen, dass es sich bei einem ausgewogenen Speisplan holt was es braucht. Erzwingen lässt sich da nichts, Sie haben selbst gemerkt, dass es Ihren Sohn ab einer bestimmten Menge beim Essen hebt. Zwei Anregungen vielleicht: achten Sie darauf, dass die Abstände zwischen den Mahlzeiten ausreichend groß sind, damit sich auch wieder Hunger aufbauen konnte. Sie schreiben nichts vom Trinken. Ihr Sohn sollte sich nicht mit Getränken „satt trinken“, sonst ist kein Platz mehr im Magen für die feste Kost. Ansonsten ist es am besten sich nach dem Appetit des Kindes zu richten und dem Essen eine zwanglos oder nicht zu große Bedeutung beizumessen. Leben Sie Ihrem Kleinen Freude und Genuss beim gemeinsamen Essen am Tisch vor. Das wirkt sich mit am positivsten auf das Essverhalten Ihres Jungen aus. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath