Harder2508
Hallo! Ich bin mir nicht sicher, ob ich bei meinem Kind alles richtig mache. Vorab: Meine Tochter ist 14,5 Monate alt, hat noch KEINE Zähne und ist eher zierlich (8600g, 77cm). AL sie 7 Monate alt war, war sie Gewichtsmäßig das erste Mal an der unteren Grenze und wir mussten alle 4 Wochen zur Kontrolle. Es wurde zur Sicherheit auch Blut und Stuhl untersucht, aber da war alles normal. Dennoch hatten mein Mann und ich immer den Gedanken sie MUSS essen und irgendwann war der Druck zu viel uns sie verweigerte alle Mahlzeiten. Wir haben ein Wochenende wieder zurück auf Flasche umgestellt und ab da ging es wieder gut mit dem Brei. Jetzt isst sie momentan wie folgt: ca 7:30 Uhr Flasche 3,5% Vollmilch ca 9 Uhr 100g Joghurt + kl. Stück Banane im Kindergarten ca 12 Uhr Mittagessen im Kindegrarten (oder 200-250g Gläschen) ca 16 Uhr 1 Glas Frucht/Getreide (oder Quark/Frucht, Müsli/Joghurt/Frucht) ca 18:30 Uhr 1 Glas Milchbrei (Grießbrei mit Banane o. Frucht von Hipp), anschließend noch 1/2 - 1 Glas Obst o. 1 Quetschbeutel) Vor gut zwei Monaten haben wir angefangen ABneds ein Brot zu schmieren. Entweder mit Kiri oder Leberwurst. Das haben wir gewürfelt und ihr in den Mund geschoben. Die ersten 3 Wochen klappte das ganz gut, (sie aß ca. 1/2 bis 1/3 Scheibe) dann fing sie an alles auszuspucken. manchmal sofort, manchmal lutschte sie erst alles weich und spuckte es dann aus. :/ Wir haben das Brot dann eine Weile weggelassen und nachdem sie mir vor kurzem mein Brot klaute und selbst abbiss, haben wir wieder angefangen ab und an (nicht jeden Abend) Brot zu geben. Zusammengeklappt, zum selber abbeißen. Zuerst klappte auch das ganz gut, (sie hat ca. 1/2 Scheibe gegessen) bis sie anfing das Brot auseinander zu fummeln, die scheibe Wurst runter zu nehmen und einzeln zu essen oder, wenn es was zum schmieren war, zerrupft sie das Bort komplett und wirft es durch die Gegend. :/ Gestern hat sie gar kein Brot gegessen. Selbst, wenn sie selbst abbeißt, spuckt sie es wieder aus. Also haben wir ihr wieder einen Grießbrei gemacht. Ich hab immer Angst, dass der Brei zu wenig ist. Sie ist ja nun schon fast 15 Monate alt... oder ist das nicht schlimm,. wenn sie den weiterhin Abends bekommt? Und ist das Obst im Anschluss ok? Mein zweites Anliegen ist die Flasche am Morgen..... ab wann kann ich die weglassen?? Sie ist kein Kind, welches sehr an der Flasche hängt, aber wir wissen nicht, was sie sonst frühstücken soll/kann,. Zumal Brot wohl keine Alternative ist :/ Aber im Mai (da ist sie 20 Monate alt) wollen wir in den Urlaub fliegen und da habe ich nicht die Möglichkeit ihr eine Flasche zu machen. Zumal sie dann doch auch dafür schon zu groß ist oder?? Was kann ich ihr denn geben? Trinken tut sie ca. 250-300ml Wasser/Tee und die ca. 200ml Milch am Morgen. (Mal mehr, mal weniger) Das ist aber schon viel, bis vor ca. 2 Monaten hat sie max. 50-80ml Wasser/Tee getrunken. Habe da auch etwas Angst, dass sie zu wenig trinkt, wenn wir die Flasche weglassen. Aber was ist die Alternative? Ich bin ziemlich verunsichert, was das ganze Thema angeht und würde mich über einen Antwort und etwas Hilfe sehr freuen :) Viele Grüße, Stefanie
Doris Plath
Liebe Stefanie, zunächst einmal zum Abendessen. Nein, es ist wirklich nicht schlimm, wenn Ihre Kleine abends noch einen Milch-Getreide-Brei bekommt. Der Brei liefert definierte Nährstoffe und versorgt Ihren Schatz nach wie vor mit dem wichtigen aus Milch und Getreide. Damit die Nährstoffe wie das Eisen aus dem Getreide gut aufgenommen werden, ist es sogar sehr empfehlenswert noch etwas Obst dazu oder danach zu essen. Also soweit alles prima. Dass Kinder in diesem Alter schnell ihre Vorlieben ändern ist völlig normal, da macht auch Ihre Tochter keine Ausnahme. Was heute nicht schmeckt, kann morgen der Hit sein, und andersrum. Das Brot kommt eine Weile gut an, dann merken viele Kinder, dass der Belag doch viel leckerer ist und auch leichter zu schlucken (ohne kauen). Die Kleinen lutschen oder klauen alles vom Brot was nicht niet- und nagelfest ist. Auch wird das Brot mit den Händen untersucht, es wird experimentiert und zerrupft. Alles wichtige Erfahrungen, bei den die Kinder durchs anfassen einen echten Bezug zum Essen aufbauen. Nehmen Sie diese Phase gelassen, die gehört dazu. Kinder gehen ans Essen oft sehr spielerisch heran. Sie erforschen und schmeißen auch mal was zu Boden. Das liefert neue Erkenntnisse. Ein großer Latz ist hier nützlich. Reichen Sie immer wieder zwanglos ein paar Häppchen Brot, auf die Ihr Mädchen selbst zugreifen kann und vespern Sie gemeinsam das Abendbrot. Bestimmt weckt das früher oder später langfristig die Neugierde auf eine richtige „Brotzeit“. Mag Ihr Schatz gerade kein Brot essen, dann weichen Sie doch die Brotwürfelchen zunächst in die Milch ein und füttern es mal so. Dazu kann sie abends Gemüse mümmeln. Damit liegen Sie zwischen Milchbrei und Brotzeit. Das ist für manche ein schöner Übergang zum Brot. Hilfreich ist es, wenn auch Sie beim Abendbrot mitessen, in angenehmer Atmosphäre. Kinder lernen bevorzugt durch Nachahmen. Und da sind Sie ein großes Vorbild. Morgens sind für Kinder grundsätzlich Getreide und Milch eine ideale Kombination: als Brot plus eine Tasse Milch oder als Müesli z.B. unsere HiPP Kindermüesli. Gerne können Sie da nach Lust und Laune noch etwas Obst dazuschnippeln. Weitere Vorschläge für den Morgen: Mal Joghurt- oder Quarkprodukte mit Obst. Joghurt können Sie mit HiPP Früchten oder auch einem Klecks Marmelade verfeinern. Oder unser Müesli im Glas. Oder es gibt Obst kombiniert mit Reiswaffeln oder Zwieback, Knäckebrot etc. Manche möchten auch nur etwas Obst, oder trinken gerne warmen Tee. Oder einfach nur eine Tasse Milch… Ob groß oder klein – wir alle haben unsere Vorlieben beim Essen. Und auch unterschiedlichen Appetit und Bedarf. Hier ist es wichtig individuell auf die Neigungen und Voraussetzungen des einzelnen Rücksicht zu nehmen. Bleiben Sie da flexibel, insbesondere im Urlaub. Zur Flasche an sich, ich denke das wissen Sie bestimmt schon selbst: es wird empfohlen den Nachwuchs ab dem ersten Geburtstag vom Fläschchen zu entwöhnen und mit dem altersgerechten Trinklernbecher oder noch besser einer normalen Tasse vertraut zu machen. Letztlich geschieht dies aber sehr individuell. Ihre Tochter kann ja nach wie vor eine Milch am Morgen etc. bekommen. Dann halt einfach aus der Tasse. Insgesamt liegt die Empfehlung zur Mich im zweiten Jahr bei 300 ml Milch inklusive der anderen Milchprodukte wie Milchbrei, Joghurt, Käse, Pudding…am besten auf zwei-drei Portionen am Tag aufgeteilt. Zur zusätzlichen Flüssigkeitszufuhr: Sehen Sie auch das nicht so streng. Solange Ihre Kleine recht viel Milch trinkt, wird sie auch wenig(er) Durst auf Getränke wie Wasser oder Tee entwickeln. Ein Kleinkind braucht idR etwa 600 - 800 ml zusätzliche Flüssigkeit in Form von Wasser, Tee oder verdünntem Obstsaft, auch die Milch zählt zur Flüssigkeitszufuhr dazu. Es gibt jedoch Kinder, die schaffen kaum die Hälfte, andere sind deutlich durstiger. Und es kann phasenweise auch sehr schwanken. Genaue Trinkmengen lassen sich nur schwer festlegen, da der Durst ja auch abhängig ist von Bewegung, Zimmertemperatur, Jahreszeit und der restlichen Ernährung etc. Kinder und genauso Erwachsene, die viel Obst, Gemüse, Suppen, Joghurt, Milch etc. verzehren, decken zum Teil Ihren Flüssigkeitsbedarf damit. Wenn der Stuhlgang gut klappt, dürfen Sie darauf vertrauen, dass Ihre Kleine ausreichend Flüssigkeit bekommt. Letztlich bieten Sie Ihrem kleinen Schatz ja tagsüber immer wieder die Gelegenheit etwas zu trinken. Sie können es ja nicht mehr erzwingen. Ihre Kleine würde mehr trinken, wenn sie durstig wäre. Mein Tipp: Beobachten Sie die Windel, diese sagt Ihnen wie es um die Flüssigkeit steht. Liebe Stefanie, es ist verständlich, dass Sie bei einem Leichtgewicht wie Ihrem Mädchen ein großes Augenmerk auf das Essen richten. Lassen Sie sich davon aber nicht zu sehr treiben. Meist fördern Angst und Druck genau das Gegenteil. Greifen auch Sie selbst mit Genuss zu. Sie sind das Vorbild, Ihr Mädchen wird Sie nachahmen. Zeigen Sie Ihrer Kleinen wie viel Spaß das Essen am gemeinsamen Esstisch macht. Freude am Essen ist mit der beste Appetitbringer. Und wenn dann mal die ersten Zähne da sind, wird das die Vielfalt an Lebensmittel bestimmt auch erweitern und erleichtern. Viele liebe Grüße Doris Plath