Frage im Expertenforum Milch & Fläschchen an Annelie Last:

Allergietest Säugling

Frage: Allergietest Säugling

Sarahm70

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Guten Tag, ich bin sehr unsicher, da mein Mann starker Allergiker ist (Steinobst, Nüsse, Mandeln, Pollen, Milben) und auch Asthma hat und Heuschnupfen. Ich reagiere auf Haselnüsse mit Kopfjucken. Ich habe nun Bedenken meiner Kleinen (7 Monate) Obstbrei zugeben, überall ist Apfel drin oder Aprikose oder ähnliches. Sie ist ja zu klein um sich zu äußern. Ich habe Angst, dass ihr der Rachen zuschwillt oder ähnliches. Was raten Sie? Meine Nichte hatte eine heftige Reaktion als sie 1,5 war auf Nüsse (hat Schokolade bekommen) und dann keine Luft mehr bekommen. Sie hat jetzt einen Anapen. Was soll ich tun?


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Liebe „Sarahm70“, ich verstehe, dass Sie durch Ihre Vorgeschichte, die Allergien Ihres Mannes und dem Erlebnis in Ihrem Familienkreis, sehr ängstlich sind. Offiziell heißt es: Allergiegefährdete Kinder sowie ihr Sohn sollten in den ersten 4 Lebensmonaten ausschließlich Muttermilch oder ersatzweise eine hypoallergene Milchnahrung (HA-Nahrung) bekommen. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse haben gezeigt, dass eine spezielle Allergieprophylaxe im Beikostalter nicht mehr nötig ist. Hier gelten die gleichen Empfehlungen für Kinder mit und ohne Allergierisiko. Sie können mit der Gabe von Obst also nichts falsch machen. Starten Sie mit Monosorten („HiPP Bio-Birne“, „HiPP Bio-Apfel“) und ein paar Löffelchen und beobachten Sie Ihnen Kleinen. Seien Sie mutig. Geben Sie Ihrem Mädchen die Chance verschiedene Geschmäcker kennen zu lernen und Ihrem Körper die Möglichkeit verschiedene Allergene kennen zu lernen. Es gibt sogar Hinweise, dass die Gabe verschiedener Lebensmittel wichtig für die Toleranzentwicklung des Immunsystems ist. Das Meiden von Lebensmitteln wiederum kann das Auftreten von Allergien fördern, weil der Körper nicht gelernt hat die Lebensmittel als harmlos zu betrachten. Allergien sind ein sehr komplexes Thema. Die Symptome einer Lebensmittelallergie treten üblicherweise innerhalb weniger Minuten oder einiger Stunden nach der Aufnahme des Allergens auf. Die allergischen Reaktionen sind individuell unterschiedlich stark ausgeprägt und können den ganzen Körper betreffen oder sich auf bestimmte Organe beschränken. Im Säuglingsalter ist am häufigsten die Haut betroffen, so kommt es an bestimmten Stellen zu Rötungen, Ausschlägen und Juckreiz. Daneben können sich Reaktionen über den Magen-Darm-Trakt (Bauchkrämpfe, Durchfall, etc.) äußern. Eine Erdnussallergie ist wirklich was ganz spezielles. Verglichen mit anderen Lebensmitteln weisen insbesondere Erdnüsse ein sehr hohes allergisches Potential auf. Wenn Sie sehr unsicher sind, sprechen Sie bitte mit Ihrem Kinderarzt. Nur er kann die Situation richtig einschätzen. Wenden Sie sich auch die Kinderärzte im Nachbarforum „Nahrungsmittelunverträglichkeit“ (Dr. med. Claßen, Dr. med. Koch), beide sind Profis auf diesem Fachgebiet und können Ihnen vielleicht noch spezielle Tipps geben. Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last


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