"Annalena"
Hallo, ich bin etwas verzweifelt. Mein Sohn 11 Monate kommt in der Nacht immer noch 2 mal wegen seiner Milchflasche. Ist das in dem Alter noch normal? Ich bin im Moment dabei ihn an unsere Familienkost zu gewöhnen. Er ist interessiert und probiert auch viel. Ansonsten hat er eine ausgewogene und ausreichende Ernährung über den Tag verteilt. Was kann ich also tun damit nachts die Flasche weg fällt? Habe Sie einen Rat?
Annelie Last
Liebe/r „Henri99“, seien Sie bitte nicht verzweifelt – die Nächte werden besser! Nach Ihrer Beschreibung bekommt Ihr Kleiner genügend Nahrung über den Tag verteilt. Das ist sehr gut! Ihr Sohn ist nun in einem Alter, in dem er seinen Hunger am Tag stillen kann. Prüfen Sie ruhig noch einmal die einzelnen Mahlzeiten. Enthält der Speiseplan ausreichend Getreide und Gemüse? Sind die Portionen üppig genug? Sättigung rein über die Familienkost, die ausgiebig gekaut werden muss, zu erreichen, ist gar nicht so einfach mit 11 Monaten. Also ruhig noch parallel zum Brei reichen. Grundsätzlich ist so: Isst Ihr Kleiner sich tagsüber bei den einzelnen Mahlzeiten ausreichend satt, benötigt er nachts keine Nahrung mehr. Dass schont auch die Zähnchen, die Verdauung Ihres Kleinen - und die ganze Familie - kann nachts zur Ruhe kommen. Auch braucht Ihr Sohn nur noch zwei milchhaltige Mahlzeiten – in 24 Stunden - zu insgesamt 400-500 ml/g. Damit ist die Milch- und Calciumversorgung gewährleistet. Das sind meist morgens ein Fläschchen Milch (200-250 ml) und abends eine Portion Milchbrei (200-250 g). Die Empfehlung im zweiten Lebensjahr liegt bei nur noch etwa 300 ml Milch inklusive anderer Milchprodukte (Käse, Joghurt, etc.), am besten in 2-3 Portionen über den Tag verteilt. Wann und vor allem wie Kinder letztlich lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben. Auch gibt es immer wieder Phasen, wie kommende Zähnchen, Infekte, Schübe,… in denen mehr Milch verlangt wird. Das ist auch in Ordnung. Bei den täglichen Fläschchen in der Nacht handelt es sich wahrscheinlich auch um eine Gewohnheit. Versuchen Sie die nächtlichen Fläschchen auszuschleichen: Einfach immer weniger Pulver ins Wasser geben und - das ist wichtig - unbedingt auch in der Gesamtmenge zurückgehen. Also nicht nur verdünnen, sondern auch immer weniger als Trinkmenge reichen. Das Ausschleichen klappt gut, wenn Sie Schritt für Schritt die Pulvermenge reduzieren, so kann sich Ihr Kleiner langsam daran gewöhnen. Nehmen Sie erst mal ein Fläschchen in „Angriff“, klappt das gut - das zweite. Wird die Milch in der Nacht weniger, verlagert sich der Appetit automatisch mehr und mehr auf den Tag. Die Fläschchen in der Nacht werden dann bald wegfallen und Ihr Kleiner verlangt nachts höchstens noch nach Wasser, um seinen Durst zu stillen. Ich wünsche Ihnen alles Gute und ein schönes Pfingstwochenende! Liebe Grüße Luise Thun vom HiPP Elternservice
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