Hallo, ich habe seit Mittwoch starken Schnupfen. Dieser hat sich inzwischen auf die Ohren gelegt und das linke Ohr schmerzt, fühlt sich leicht taub an und ich höre einen hohen Pfeifton. Das Meerwasser Nasenspray hilft leider nicht wie gewünscht. Was könnte ich noch nehmen?
Ich werde wohl heute meine erste Paracetamol nehmen müssen. Es ist kaum auszuhalten.
Dampfbad mache ich auch schon regelmäßig und trinke viel Tee.
von
Susi134
am 27.10.2023, 15:18
Antwort auf:
Was hilft bei Ohrenschmerzen - Corona
Mitunter liegt einer Mittelohrentzündung ein Tubenkatarrh zugrunde. Von einem Tubenkatarrh spricht man, wenn die Schleimhaut der Eustachi-Röhre (Ohrtrompete) entzündet ist. Dies kann zum Beispiel im Rahmen einer Erkältung auftreten. Die Röhre verbindet den Nasen-Rachen-Raum und das Mittelohr, öffnet sich normalerweise beim Schlucken und Gähnen und ist für den Druckausgleich und den Transport von Sekreten zuständig.
Durch abschwellende Nasentropfen (z. B. mit Oxymetazolin, Xylometazolin) kann auch die Belüftung des Mittelohres verbessert und so der Heilungsprozess bei Mittelohrentzündungen gefördert werden.
Deshalb könnten abschwellende Nasentropfen / -sprays hilfreich sein, die man auch in der Schwangerschaft durchaus anwenden darf.
Ein erhöhtes Risiko für die kindliche Entwicklung aufgrund einer therapeutischen Anwendung von abschwellenden Nasensprays (z. B. mit Xylometazolin) in der Schwangerschaft wurde beim Menschen nicht beschrieben.
Der Wirkstoff könnte bei hoher Konzentration im Blut zur Gefäßverengung und verminderten Durchblutung von Gebärmutter und Mutterkuchen führen, was bei nasaler Verabreichung in therapeutischer Dosis nicht zu befürchten ist.
Daher sollte man nicht mehr als 3 x täglich 1 Hub des Erwachsenensprays pro Nasenöffnung anwenden.
Bei einer ausgeprägten bakteriellen Infektion muss man evtl. auch in der Schwangerschaft erprobte Antibiotika (z. B. Penicilline, Cephalosporine) anwenden.
Die Einnahme von Paracetamol mag zwar die Wahrnehmung der Schmerzen etwas reduzieren, behebt aber nicht die Ursache der Beschwerden (Infekt der Atemwege).
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 29.10.2023