Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Toxoplasmose ...

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Toxoplasmose ...

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Hallo Dr. Paulus, Ich mein Baby voriges WE verloren ... 8 SSW ... durch Toxoplasome ... Da ich so schnell wie möglich schwanger werden wieder will ... Muss es, also die Toxo, therapiert werden?Oder gibt es nichts und es musste so weg gehen, also die Viren musste das Immunssystem selber bekämpfen? Wie hoch sind sie Chancen dass das spätere Baby gesund auf die Welt kommt? Wann kann ich wieder anfangen ... also wenn kann man es draufankommen lassen wieder schwanger zu werden? So richtige auskunft habe ich bis dato noch nicht gefunden bzw. erhalten. Ein FA sagt so der andere so ... Ich hab schon 4 FGs hinter mir und wir wünschen uns so sehr ein Geschwisterchen für unserem Kleinen. Danke für Ihr Hilfe! Lg gabi


Dr. Wolfgang Paulus

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Die Infektion wird durch das Protozoon Toxoplasma gondii hervorgerufen. Es ist bei warmblütigen Tieren weit verbreitet und auf den Menschen übertragbar. Im Allgemeinen verläuft die Toxoplasma-Infektion symptomlos. Die Infektion lässt sich dann nur serologisch im Blut nachweisen. Nur in seltenen Fällen führt sie zur Erkrankung, der Toxoplasmose. Dabei können Fieber, Müdigkeit, Mattigkeit, Kopfschmerzen, Muskel- und Gliederschmerzen sowie gelegentliche Durchfälle auftreten. Die häufigste Form einer Organmanifestation ist die Lymphknoten-Toxoplasmose. Eine besondere Bedeutung besitzt die Infektion für Schwangere, da bei einer Erstinfektion während der Gravidität eine intrauterine Übertragung der Parasiten auf das ungeborene Kind möglich ist. Kommt es danach nicht zu einem Abort oder einer Totgeburt, so kann das Erscheinungsbild der pränatalen Toxoplasma-Infektion beim Neugeborenen von den seltenen schweren Schäden bis zu zunächst nur im Blut nachweisbaren Infektionen reichen. Bei zunächst nicht auffälligen Infektionen können sich jedoch nach vielen Monaten oder Jahren Schäden einstellen, die besonders das Zentralnervensystem (psychomentale Retardierung) und die Augen (Retinochorioiditis, Erblindung) betreffen. Infiziert sich eine Schwangere erstmalig mit dem Erreger, dann kann er auf das sich entwickelnde Kind übergehen. Je später die Infektion der Frau im Verlauf der Schwangerschaft stattfindet, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit einer fetalen Infektion. Es wird geschätzt, dass es im ersten Drittel der Schwangerschaft in 4 bis 15 % und im letzten Drittel in 60 % der Fälle zu einer pränatalen Infektion kommt. Ist eine Infektion bereits vor einer Schwangerschaft nachgewiesen worden, so ist bei dieser und jeder darauffolgenden Schwangerschaft das werdende Kind durch die Immunität einer immunkompetenten Mutter vor einer Infektion geschützt. Vor einer erneuten Schwangerschaft sollte Ihre Immunitätslage durch eine Blutuntersuchungen auf Toxoplasmose-Antikörper geklärt werden.


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