Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Stillen nach Botox

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Stillen nach Botox

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, vor inzwischen 6 Wochen ist meine Tochter mit 10 Monaten in einen Stillstreik getreten, der sich auch mit professioneller Unterstützung nicht beenden ließ. Ich habe es 3 Wochen probiert, leider erfolglos. Ich habe mir daher kurz darauf Botox gegen im Bereich der Zornesfalte injizieren lassen. Das ist nun 2 Wochen her. Gestern hat meine Tochter sich plötzlich selbst angedockt und kurz getrunken. Ich habe nicht sofort reagiert, weil ich so perplex war und viel Mutternilch kommt nach so vielen Wochen auch nicht mehr. Muss ich mir dennoch Sorgen machen? Oder dürfte ich mit 2 Wochen Abstand zur Behandlung sogar das Stillen wieder aufnehmen? Ich hätte mir niemals Botox spritzen lassen, wenn ich geahnt hätte, dass sie irgendwann wieder Stillen möchte und mache mir totale Vorwürfe. Ich bedanke mich sehr für Ihre Hilfe. Herzliche Grüße


Dr. Wolfgang Paulus

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Leider gibt es bislang weltweit keine Publikationen zur Anwendung von Botulinumtoxin in der Stillzeit. Es ist daher nicht bekannt, inwieweit das Toxin in die Muttermilch übergeht. Der Hersteller rät daher von einer Anwendung in der Stillzeit ab (Fachinfo BOTOX®). Eine Publikation von 1978 beschreibt den Fall einer stillenden Mutter, die aufgrund einer Lebensmittelvergiftung Botulinustoxin aufnahm. Das Toxin konnte in der Muttermilch nicht nachgewiesen werden. Der Säugling entwickelte keine Symptome (Middaugh 1978). In Untersuchungen an Ratten zur Verteilung des Toxins konnte nach Injektion für radioaktiv markiertes Botulinumtoxin Typ A eine langsame Diffusion in den Muskel gezeigt werden, gefolgt von einer schnellen systemischen Metabolisierung und Ausscheidung im Harn. Die Halbwertzeit des markierten Materials betrug etwa 10 Stunden. Innerhalb von 24 Stunden nach Applikation wurden 60 % der Radioaktivität über den Urin ausgeschieden. Es wird angenommen, dass therapeutische Dosen wenig im gesamten Organismus verteilt werden.


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