Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Sertralin

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Sertralin

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Sehr geehrter Herr Dr., mein Neurologe hat mir wegen einer massiven Zwangsstörung zu Sertralin geraten. Ich bin der 32. SSW. Muss mein Baby nach der Geburt zwangsläufig überwacht werden, wenn ich das Medikament einnehme? Kennen Sie Alternativen? Ich kann wahlweise bei Bedarf Diazepam nehmen, habe das heute auch getan (5mg), wirklich geholfen hat das aber nicht. Kann ich dieses Medikament etwa 3 Mal in der Woche, so mein Arzt, nehmen, ohne meinem Baby zu schaden. Der Leidensdruck ist wirklich immens hoch, außerhalb der SS bin ich mit Fluoxetin hervorragend eingestellt. Danke und herzliche Grüße!


Dr. Wolfgang Paulus

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Kindliche Anpassungsstörungen nach mütterlicher Anwendung von Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern wie Sertralin bis zur Geburt sind in Abhängigkeit von der mütterlichen Dosis beschrieben. Mitunter wurden Atem- und Ernährungsstörungen, Krampfanfälle, Muskelrigidität, Unruhe und anhaltendes Schreien beobachtet, so dass ein verlängerter Krankenhausaufenthalt des Neugeborenen erforderlich wurde. Es kann sich dabei um direkte unerwünschte Wirkungen der Antidepressiva auf das Neugeborene oder um Zeichen eines Entzugssyndroms handeln. Bei einer niedrigen Tagesdosis von z. B. Sertralin 50 mg sind derartige Beschwerden unwahrscheinlich. Da Sie sich bereits im letzten Schwangerschaftsdrittel – also weit jenseits der sensiblen Phase der Organdifferenzierung - befinden, ist nicht mit kindlichen Fehlbildungen zu rechnen. Wenn Sie vor der Schwangerschaft mit Fluoxetin gut eingestellt waren, besteht die Hoffnung, dass sich Ihre Beschwerden unter der verwandten Substanz Sertralin ebenfalls bessern. Diazepam kann bei akuten Beschwerden kurzfristig eingenommen werden, macht aber bei Daueranwendung Mutter wie Ungeborenes abhängig.


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