Guten Tag,
1) ich nehme, nach Absprache mit der Frauenärztin und Psychaterin, auch während der Schwangerschaft 25mg Seroquel abends. Da ich in ca. 2 Wochen Geburtstermin habe, wollte ich wissen, ob ich das Medikament auch während dem Stillen weiternehmen kann. Die Studien dazu auf rundumsbaby habe ich schon gelesen-manche weisen jedoch in die eine, andere in die andere Richtung und ich muss bald konkret wissen, wie ich tun soll.
Auf Embryotox fand ich auch keine klare Antwort.
Bitte um Infos dazu!
2) Ansicht hätte ich gerne die Option, im Falle eines starken Babyblues, die Medikation leicht zu erhöhen (als ich nicht schwanger war, war das eine Empfehlung in Krisenzeiten von der Psychaterin), aber das darf ich nicht, oder?
Vielen Dank im Voraus und
schöne Grüße
von
BambiniBambina
am 17.03.2023, 12:08
Antwort auf:
Seroquel/Stillen
Mütterliche Quetiapin-Dosen von bis zu 400 mg täglich führen zu niedrigen Spiegeln in der Milch. Systematische Überprüfungen von Antipsychotika der zweiten Generation kamen zu dem Schluss, dass Quetiapin während des Stillens als Wirkstoff der Wahl zu betrachten ist (Uguz et al 2016, Pacchiarotti et al 2016, Larsen et al 2015).
Bei einer mütterlichen Tagesdosis von 200 mg betrug die durchschnittliche Quetiapin-Konzentration in der Muttermilch über 6 Stunden 13 µg/l mit einem Maximum von 62 µg/l nach einer Stunde. Die Quetiapin-Spiegel fielen innerhalb von 2 Stunden annähernd auf Werte vor der Einnahme. Ein Säugling wurde demnach gewichtsadaptiert nur durchschnittlich 0,09% der mütterlichen Dosis aufnehmen.
Insofern bestehen bei Ihnen keine Bedenken gegenüber dem Stillen unter Quetiapin, selbst wenn Sie mehr als 25 mg pro Tag benötigen sollten.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 17.03.2023
