Sehr geehrter Herr Doktor Paulus,
gibt es Erkenntnisse, ob die Einnahme von Pentosanpolysulfat/PPS (Handelsname elmiron) in der Schwangerschaft und Stillzeit möglich ist?
Ich leide an einer interstitellen Cystitis.
Gibt es neue Erkenntnisse, ob die Einnahme von Vesikur in der Frühschwangerschaft Schäden beim Baby verursacht?
Danke
von
Cissie
am 29.05.2020, 22:59
Antwort auf:
Pentosanpolysulfat/PPS in der Schwangerschaft und Stillzeit
Bei Pentosanpolysulfat handelt es sich um ein sulfatiertes Polysaccharid, das den niedermolekularen Heparinen ähnelt. Der Wirkstoff hat entzündungshemmende Effekte und wird vor allem bei interstitieller Zystitis eingesetzt.
Die Substanz passiert die Plazenta – ähnlich wie die Heparine - offensichtlich nicht (Forestier et al 1986, Reinaut et al 1987). Fetale Schäden durch die mütterliche Anwendung von Pentosanpolysulfat sind daher nicht zu erwarten.
Der Wirkstoff Solifenacin (Vesikur) verursachte zwar in Tierversuchen keine Fehlbildungen, ist jedoch in der menschlichen Schwangerschaft nicht ausreichend untersucht.
von
Dr. Wolfgang Paulus
am 31.05.2020