Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Novalgin/ Amitryptilin/ Pregabalin in der Stillzeit eines älteren Kindes

Frage: Novalgin/ Amitryptilin/ Pregabalin in der Stillzeit eines älteren Kindes

FrauSpätzchen

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Sehr geehrter Herr Dr. Paulus, aufgrund heftiger Schmerzen (derzeit u.a. als neuropathische Schmerzen und Myalgien klassifiziert), die weder auf Paracetamol, noch auf Ibuprofen ansprechen, verordnete mir heute der Hausarzt Novalgin-Tropfen (Einzeldosis 20 Trpf, bis 100 Trpf pro Tag). Die Einzeldosis habe ich nun einmal eingenommen, habe aber schon ein schlechtes Gewissen. Die Rote Liste, wie auch Embryotox sagen, Einzeldosen seien möglich, aber keine Langzeitbehandlung. Der Hausarzt vertrat seine Verschreibung damit, daß auch Kinder mit Novalgin behandelt werden können. Zudem ist mein Kind 1 Jahr und 8 Monate alt und knapp 14 kg schwer. Wie sehen Sie die Problematik? Gibt es amerikanische Studien? Zudem verordnete der Rheumatologe Amitryptilin, 3 Trpf. zur Nacht und hatte noch als Vorschlag die Substanz Pregabalin (beides habe ich noch nicht eingenommen) Wie sehen Sie diese Medikation im Hinblick auf mein doch schon "etwas grösseres Kind"? Abstillen ist im Moment leider noch keine Option. Liebe Grüße Frau Spätzchen


Dr. Wolfgang Paulus

Dr. Wolfgang Paulus

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Abbauprodukte von Metamizol (Novalgin) finden sich in der Muttermilch in vergleichbaren Konzentrationen wie im mütterlichen Serum. Nach 48 Stunden konnten keine Substanzen mehr in der Muttermilch nachgewiesen werden. Laut einem Fallbericht soll Metamizol eine Zyanose beim Säugling über die Muttermilch ausgelöst haben (Rizzoni & Furlanut 1984). Der Milch/Plasma-Quotient betrug in diesem Fall 1,3. Metamizol sollte in der Stillzeit daher möglichst zurückhaltend eingesetzt werden. Bei Menschen liegt lediglich eine publizierte Messung zum Einsatz von Pregabalin in der Stillzeit vor: Dabei lag der Wirkstoffspiegel in der Muttermilch auf ähnlichem Niveau wie im mütterlichen Serum (Ohmann et al 2011). Angesichts der begrenzten Datenlage rät der Hersteller zu einer sorgfältigen Nutzen-Risiko-Abwägung während der Stillzeit (Fachinfo Lyrica 2015). Gegen die Einnahme von Amitriptylin in der Stillzeit bestehen keine Bedenken, da der Übergang in die Muttermilch bei moderaten Dosen (z. B. 5 – 50 mg pro Tag) gering ist.


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