Frage im Expertenforum Medikamente in der Schwangerschaft an Dr. med. Wolfgang Paulus:

Migräne in der Schwangerschaft

Dr. med. Wolfgang Paulus

Dr. med. Wolfgang Paulus
Facharzt und Leiter der Beratungsstelle für Reproduktionstoxikologie an der Universitätsfrauenklinik Ulm

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Frage: Migräne in der Schwangerschaft

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Ich bin seit frühester Kindheit an schwerster Migräne erkrankt. Die jetzige Schwangerschaft war geplant. Ich habe vor der Einnahme von Ascotop nasal und Talvosilen forte in der 6. SSW zwei Tests gemacht, die negativ ausfielen, deswegen wusste ich zu dem Zeitpunkt noch nichts von der Schwangerschaft. Es konnte mir auch keiner Auskunft geben, ob das gravierende Folgen haben könnte. Die Anfälle in der Schwangerschaft haben sich massiv verstärkt. Sie kommen im Abstand von 2-5 Tagen mit allen üblichen Symptomen. Manchmal muss ich im Krankenhaus mit künstlicher Nahrung und Infusionen behandelt werden, weil ich über Tage nicht ein Schluck Wasser bei mir behalte. Meine Frage ist jetzt, wie häufig und über welchen Zeitraum darf ich Paracetamol nehmen, um einen Anfall frühzeitig zu kappen, ohne dass ich meinem Kind schade? Ich möchte gerne ganz ohne Medikamente auskommen, aber ich glaube, das kann ich nicht mehr. Ich bin am Ende meiner Kraft. Ich bedanke mich im voraus für eine Antwort. Mit freundlichen Grüßen, I.H.


Dr. Wolfgang Paulus

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Die Sicherheit der Anwendung von Zolmitriptan in der Schwangerschaft ist nicht belegt. Die Auswertungen tierexperimenteller Untersuchungen geben keinen Hinweis auf direkte fruchtschädigende Effekte. Wir verfügen bisher über 19 Rückmeldungen nach Einsatz von Zolmitriptan in der Frühschwangerschaft ohne Hinweise auf Komplikationen. Am meisten Erfahrungen liegen mit dem älteren Serotoninagonisten Sumatriptan vor. Bei 334 dokumentierten Fällen nach Exposition mit Sumatriptan im I.Schwangerschaftsdrittel lag die Fehlbildungsrate mit 4,0% im Rahmen des Basisrisikos (Sumatriptan and Naratriptan Pregnancy Registries 2003). Da sich bisher weder aus den Tierversuchen noch aus den beim Menschen dokumentierten Fällen Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für kindliche Komplikationen ergeben haben, wäre die gelegentliche Anwendung von Sumatriptan bei Versagen therapeutischer Alternativen in der Schwangerschaft durchaus zu verantworten. Paracetamol gilt als Analgetikum und Antipyretikum der 1.Wahl in allen Phasen der Schwangerschaft. Es kann bis zu einer Tagesdosis von 2 g in der Schwangerschaft verabreicht werden.


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